Albéric Goethals

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Fotograf, Sammler, Geschäftsmann

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

unbekannt tätig in Kortrijk 1860-1894

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Albéric Goethals, ein wohlhabender Seidengarnhersteller aus Kortrijk, verbrachte seine Freizeit damit, Kunst zu sammeln und sich der Fotografie zu widmen. In einer seiner vielen Stereoaufnahmen erscheint Goethals selbst neben einer Madonnenstatue aus seiner beeindruckenden Sammlung.

Eine Reproduktion derselben Skulptur findet sich im bedeutenden Blechalbum Album „photographique de l'artiste et de l’amateur“, gedruckt und veröffentlicht vom Lille-Verleger [[Louis Désiré Blanquart-Evrard 1851.

Aus der Bildunterschrift des aufgeklebten Salzdrucks: „Tirée du Cabinet de Mr. Goethals-Danel, à Courtrai', wissen wir, dass Goethals für Blanquart-Evrard kein Unbekannter war. In seinem Freundeskreis hatte der Kortrijker wohl noch mehr berühmte Persönlichkeiten: Eine weitere Stereokarte von ihm aus dem Jahr 1863 zeigt möglicherweise den französischen Fotopionier Hippolyte Bayard, der mit Goethals und zwei seiner Verwandten am Couchtisch ganz links sitzt.

Es überrascht nicht, dass Goethals sich in einem überwiegend französisch geprägten Umfeld zu Hause fühlte. Als Textilfabrikant und Kunstsammler reiste er wahrscheinlich regelmäßig nach Süden, um Geschäfte zu machen. Der Handel zwischen der Textilindustrie im Westhoek und Nordfrankreich war in dieser Zeit sehr florierend und häufig. Der Wohlstand beider Regionen brachte eine Klasse wohlhabender Industrieller hervor, die Goethals‘ Interesse am Künstlerischen und Kreativen teilten. Viele von ihnen wagten sich – der damaligen Mode entsprechend – auf durchaus amateurhaftem Niveau an die Stereofotografie heran.

Albéric Goethals produzierte außerdem eine ganze Sammlung von Stereobildern, die eine Reihe von Themen abdecken: von Gruppenporträts über Reproduktionen seiner Kunstsammlung bis hin zu Landschaften, Stadtansichten und Architekturaufnahmen in und um Kortrijk. In den Jahren 1863 und 1864 konzentrierte er sich insbesondere auf stereoskopische Ansichten von Brügge und Damme, was zu einer umfangreichen Serie von 200 Karten führte.

Goethals druckte diese Aufnahmen meist auf Albuminpapier, gelegentlich experimentierte er aber auch mit der Anwendung anderer Verfahren wie der Cyanotypie. Seine fertigen Stereokarten tragen einen ovalen Stempel mit den Initialen „GD“.

In Goethals' größeren Drucken finden sich Porträts, die der Fotograf in einem vermutlich selbst improvisierten Atelier anfertigte, sowie Aufnahmen des Turms der St.-Martins-Kirche in Kortrijk, der 1863 niederbrannte. Erwähnenswert ist auch Goethals‘ Engagement für das Vereinsleben als Schatzmeister des Fotoclubs Société Photographique de Courtrai." [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (DS), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8

[[Kategorie: Albumin