Marie Kundt, eigtl.: Marie Julia Berta Emma Kundt

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Fotografin

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neustrelitz 02.02.1870 – 02.04.1932 Berlin

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Kundts wuchs als Tochter des Hauptmann Hans Carl Heinrich Kundt in Neustrelitz auf. Sie hatte einen älteren Bruder und zwei jüngere Geschwister.

Nach ihrer Ausbildung zur Zeichen- und Handarbeitslehrerin ging sie nach Berlin, wo ihr Onkel August Kundt 1888 den Lehrstuhl für Physik an der Berliner Universität übernommen hatte.

1890 war Marie Kundt eine der ersten Schülerinnen der neu gegründeten Photographischen Lehranstalt des Berliner Lette-Vereins. Bereits ein Jahr später wurde Kundt zur ersten Assistentin der Lehranstalt berufen.

Sie bildete sich im Carl Zeiss Werk in Jena weiter und vertiefte über vier Semester ihre theoretischen Erkenntnisse an der Universität Berlin.

1895 gründete sie den „Club der ehemaligen Schülerinnen der Photographischen Lehranstalt“ des Lette-Vereins, der nach ihrem Tod in „Club Marie Kundt“ umbenannt wurde.

1896 war sie maßgeblich an der Durchführung des ersten Röntgenbildes einer Hand in Berlin beteiligt sowie an der Schaffung zweier neuer Berufsfelder: Röntgenschwester und Metallografin.

1913 legte sie die Meisterprüfung mit Auszeichnung ab. Im folgenden Jahr wurde sie als erste Frau in die Meisterprüfungskommission berufen.

Nach dem Tod von Dankmar Schultz-Hencke wurde Kundt im Juni 1913 zur Direktorin der Photographischen Lehranstalt ernannt. Aus dem „Club der ehemaligen Schülerinnen“ ging 1919 der Berufsverband „Bund der Organisationen Technischer Assistentinnen“ (BOTAWI) hervor, dessen Vorsitzende Kundt war. 1930 wurde dieser in den „Reichsverband der Technischen Assistentinnen“ (REVETA) überführt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastian Ruff: Marie Kundt (1870–1932). »Ich selbst habe nie eine solche Überraschung erlebt, als in dem Augenblick, da das Bild meiner Hand auf der Platte erschien«. In: Berlin – Stadt der Frauen. Couragiert & feminin., Ausst.Kat. Stiftung Stadtmuseum Berlin. Berlin 2016, S. 67–74

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nathalie Dimic: Beruf, Blick und Bild. Eine Professionsgeschichte der Fotografin 1890–1940. Dissertation Dortmund 2023, Heidelberg 2025