Elfriede Stegemeyer: Unterschied zwischen den Versionen
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1976 zieht elde steeg alias Elfriede Stegemeyer nach ihrer Heirat mit dem Kunsthistoriker Uli Bohnen nach Innsbruck. Ihre letzte Einzelausstellung findet dort kurz vor ihrem Tod am 15. November 1988 in der „Sturmgalerie“ statt. | 1976 zieht elde steeg alias Elfriede Stegemeyer nach ihrer Heirat mit dem Kunsthistoriker Uli Bohnen nach Innsbruck. Ihre letzte Einzelausstellung findet dort kurz vor ihrem Tod am 15. November 1988 in der „Sturmgalerie“ statt. | ||
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Elfriede Stegemeyers fotografisches Werk entstand in den Jahren zwischen 1932 und 1938. | |||
Sie ist früh beeinflusst von den aktuellen Entwicklungen der zeitgenössischen Fotografie. Sie setzt sich mit den neuen Sichtweisen der Bauhauskünstler ebenso auseinander wie dem „Neuen Sehen“ der russischen Avantgarde und experimentiert mit neuen künstlerischen Techniken. Während ihrer technisch orientierten Ausbildung an den Kölner Werkschulen fotografiert sie im Sinne der „Neuen Sachlichkeit“ und legt Wert auf präzise handerwerkliche Arbeit im Dienste einer möglichst naturgetreuen Darstellung ihrer Objekte. Nach ihrem Syltaufenthalt im Jahre 1933 entstehen Sachaufnahmen, für die sie mit Licht, wechselnden Hintergründen und Perspektiven experimentiert. Architektur und Menschen geraten durch die Zusammenarbeit mit Hausmann zusätzlich in ihren Fokus. | |||
Das von ihr in diesem Sinne geplante Buch „Schule des Sehens“ kam allerdings nicht zustande.. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
Hans Noske, Elfriede Stegemeyer: "25 Jahre Gebr. Schneider GmbH", Tennenbronn 1963, Gebr. Schneider | |||
F. M. Neusüss, Das Fotogramm in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Köln 1990 | F. M. Neusüss, Das Fotogramm in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Köln 1990 | ||
Ausst.Kat. "Fotografien. Elfriede Stegemeyer", Ostfildern-Ruit 1999, Cantz, ISBN 3-89322-505-6, Kunstverein Bremen | |||
Andreas Sladky (Hrsg.): "Elde Steeg, das Zeichen für Leben", Innsbruck 2004, Skarabäus, ISBN 3-7082-3157-0 | |||
Ausst.Kat. Julia Rhomberg (Hrsg.): "Die Dehnung des Augenblicks ... Elde Steeg in Innsbruck 1974 bis 1988", Innsbruck 2008, Skarabäus, ISBN 978-3-7082-3253-9, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum | |||
Elfriede Stegemeyer | Elde Steeg, Doppelleben einer Avantgardistin, Hg. Verena Borgmann, Bremen 2010 | Elfriede Stegemeyer | Elde Steeg, Doppelleben einer Avantgardistin, Hg. Verena Borgmann, Bremen 2010 | ||
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Aktuelle Version vom 9. März 2017, 16:10 Uhr
Malerin, Photographin
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Elfriede Stegemeyer wird am 3. November 1908 in Berlin-Charlottenburg als Tochter von Elisabeth und Wilhelm Steegemeyer. geboren. Als Steegemeyers Vater, der von Beruf Maschinenbau-Ingenieur ist, bei Kaffee HAG technischer Direktor wird – der Firmengründer Ludwig Roselius ist der Bruder von Steegemeyers Mutter – zieht die Familie im Jahre 1913 um nach Bremen. Hier wächst Elfriede Stegemann unter großbürgerlichen Bedingungen auf. Sie stirbt am 15. November 1988 in Innsbruck.
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1929 nimmt Elfriede Stegemeyer, die neben einem Kunststudium ein fotografisches Studium am Bauhaus Dessau erwägt, an der Staatlichen Kunstschule Berlin-Schöneberg ein Studium der Kunstgeschichte und der Geografie mit dem Ziel eines Lehramtes auf. Dort lernt Sie den späteren konstruktivistischen Maler Otto Coenen kennen, mit dem Sie 1931 ein gemeinsames Atelier in Berlin bezieht. Über diesen lernt Sie Vertreter der Kölner Progressiven kennen. 1932 bricht sie Ihr Studium ab und zieht mit Coen nach Köln. Ihr enger Kontakt zu den Kölner Progressiven politisiert sie soweit, dass sie sich mit Coenen und Raoul Ubac in der Gruppe der „Roten Kämpfer“ engagiert.
Sie wird 1932 in die erste Fotografie-Klasse der Kölner Werkschulen aufgenommen. 1933 hält sie sich mit Coenen auf Sylt auf und fotografiert gezielt Naturformen und -strukturen, Wellen, Sand usw. 1934 reist Elfriede Stegemeyer nach Paris, wo sie Raoul Ubac besucht. Von dort bringt sie die fotografisch verkleinerte Fassung eines antinazistischen ‘Weißbuchs’ mit, das die „Roten Kämpfer“ illegal verbreiten. 1935 lernt sie bei einer erneuten Reise nach Paris die Künstler Jankel Adler, Otto Freundlich und Raoul Hausmann kennen. Mit Hausmann hat sie eine Affäre und verbringt mit ihm einige Zeit auf Ibiza, wo Hausmann mit seiner Frau lebt. Stegemeyer und Hausman widmen sich dort gemeinsam der Landschafts- und Architekturfotografie.
1936 fotografiert Stegemeyer auf Reisen nach Ostpreußen und Litauen Menschen und Bauwerke. 1937 und 1938 folgen Reisen nach Rumänien und Jugoslawien. Sie fotografiert Menschen und ländliche Architektur. 1939 lebt sie in Berlin von Illustrationen. 1941 wird sie unter dem Vorwurf des Hochverrats von der Gestapo verhaftet. Nach einigen Wochen wird sie mangels Beweisen aus der Untersuchungshaft entlassen. 1943 wird Elfriede Stegemeyers Werk bei einem Bombenangriff in Berlin weitgehend vernichtet, es handelt sich überwiegend um Fotografien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt Stegemeyer erneut ihre Tätigkeit als Künstlerin, gibt die Fotografie allerdings zu Gunsten von Experimenten mit malerischen und anderen Techniken auf, schreibt Gedichte und andere Texte. Sie nennt sich nun „elde steeg“l
Der von ihr gemeinsam mit Martin Ulner gedrehte Film „Kaleidoskop“ wird 1956 auf der Biennale von Venedig ausgezeichnet.
1961 zieht sie wegen ihrer Arbeit mit Trickfilmen nach München. Ihr Trickfilm „Die Olympiade der Künste“ wird 1970 mehrfach ausgezeichnet. Parallel arbeitet sie weiterhin als Bildende Künstlerin mit unterschiedlichen Techniken und kann ihre Arbeit regelmäßig ausstellen.
1976 zieht elde steeg alias Elfriede Stegemeyer nach ihrer Heirat mit dem Kunsthistoriker Uli Bohnen nach Innsbruck. Ihre letzte Einzelausstellung findet dort kurz vor ihrem Tod am 15. November 1988 in der „Sturmgalerie“ statt.
Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Elfriede Stegemeyers fotografisches Werk entstand in den Jahren zwischen 1932 und 1938.
Sie ist früh beeinflusst von den aktuellen Entwicklungen der zeitgenössischen Fotografie. Sie setzt sich mit den neuen Sichtweisen der Bauhauskünstler ebenso auseinander wie dem „Neuen Sehen“ der russischen Avantgarde und experimentiert mit neuen künstlerischen Techniken. Während ihrer technisch orientierten Ausbildung an den Kölner Werkschulen fotografiert sie im Sinne der „Neuen Sachlichkeit“ und legt Wert auf präzise handerwerkliche Arbeit im Dienste einer möglichst naturgetreuen Darstellung ihrer Objekte. Nach ihrem Syltaufenthalt im Jahre 1933 entstehen Sachaufnahmen, für die sie mit Licht, wechselnden Hintergründen und Perspektiven experimentiert. Architektur und Menschen geraten durch die Zusammenarbeit mit Hausmann zusätzlich in ihren Fokus. Das von ihr in diesem Sinne geplante Buch „Schule des Sehens“ kam allerdings nicht zustande..
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hans Noske, Elfriede Stegemeyer: "25 Jahre Gebr. Schneider GmbH", Tennenbronn 1963, Gebr. Schneider
F. M. Neusüss, Das Fotogramm in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Köln 1990
Ausst.Kat. "Fotografien. Elfriede Stegemeyer", Ostfildern-Ruit 1999, Cantz, ISBN 3-89322-505-6, Kunstverein Bremen
Andreas Sladky (Hrsg.): "Elde Steeg, das Zeichen für Leben", Innsbruck 2004, Skarabäus, ISBN 3-7082-3157-0
Ausst.Kat. Julia Rhomberg (Hrsg.): "Die Dehnung des Augenblicks ... Elde Steeg in Innsbruck 1974 bis 1988", Innsbruck 2008, Skarabäus, ISBN 978-3-7082-3253-9, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Elfriede Stegemeyer | Elde Steeg, Doppelleben einer Avantgardistin, Hg. Verena Borgmann, Bremen 2010
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar
Elfriede Stegemeyer | Elde Steeg, Doppelleben einer Avantgardistin, Hg. Verena Borgmann, Bremen 2010
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek