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As dem Jahr 1933 stammen die Setfotos von „Misère au Borinage“, einem sozial engagierten Filmdokument von Henri Storck und Joris Ivens. | As dem Jahr 1933 stammen die Setfotos von „Misère au Borinage“, einem sozial engagierten Filmdokument von Henri Storck und Joris Ivens. | ||
Kurz darauf freundete sich Kessels mit Joris Van Severen an, dem Gründer und Anführer der rechtsextremen Partei Verdinaso. Als Fotograf würde Kessels mit dieser Bewegung kooperieren. | |||
Kessels setzte seine Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs fort. 1943 war er an der Gründung von „De Meivisch“ beteiligt, einem Kreis katholischer flämischer nationalistisch gesinnter Künstler und Literaten, darunter einige berüchtigte Kollaborateure. | Kessels setzte seine Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs fort. 1943 war er an der Gründung von „De Meivisch“ beteiligt, einem Kreis katholischer flämischer nationalistisch gesinnter Künstler und Literaten, darunter einige berüchtigte Kollaborateure. |
Aktuelle Version vom 28. Dezember 2023, 12:34 Uhr
Photograph
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(Dendermode/Flandern/B 26.01.1898 - 10.02.1974 Brüssel)
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Der Werdegang und die Arbeit von Willy Kessels veranschaulichen besonders die Praxis des professionellen Fotografen in den 1930er Jahren.
Kessels, der nur über eine begrenzte zeichnerische Ausbildung verfügte, ließ sich um 1920 in Brüssel nieder und entwickelte in den folgenden Jahren eine Karriere als Möbel- und Innenarchitekt. Er identifizierte sich als Modernist und hatte in dieser Zeit Kontakte zu Künstlern und Architekten wie Henry van de Velde, Huib Hoste, Victor Servranckx, Marcel Baugniet und Victor Bourgeois.
Allerdings wechselte Kessels 1929 die Seiten. Er ließ das Design hinter sich und widmete sich der Fotografie. In kürzester Zeit gelang es ihm, der vielseitigste und gefragteste Fotograf des Landes zu werden. Er war in den unterschiedlichsten Bereichen erfolgreich tätig, darunter Reportage, Werbung, Architektur- und Industriefotografie. Er fotografierte auch zu seinem eigenen Vergnügen: Porträtstudien, Akte und Abstraktionen.
Kessels lieferte die Illustrationen für „Découverte de Bruxelles“ (1930) und „Bruxelles Atmosphère 10-32 (1932) von Albert Ghuislain und für Synthèse d'Anvers (1932) von Roger Avermaete und „Ons Antwerpen“ (1932) von Eugeen de Ridder. Er machte Aufnahmen im Auftrag zahlreicher Verlage, Firmen und Institutionen.
Im Jahr 1932 war Willy Kessels an der Organisation der „Exposition Internationale de la Photographie et de la Cinématographie“ im Brüsseler Zentrum der Schönen Künste beteiligt, einer wichtigen Veranstaltung, die der Öffentlichkeit erstmals in großem Umfang die neuesten Trends vorstellte in der Fotografie. Auf dem Cover des Katalogs war ein experimentelles Selbstporträt von ihm abgedruckt. Auch in der Ausstellung selbst war er mit sehr vielfältigen Arbeiten gut vertreten.
As dem Jahr 1933 stammen die Setfotos von „Misère au Borinage“, einem sozial engagierten Filmdokument von Henri Storck und Joris Ivens.
Kurz darauf freundete sich Kessels mit Joris Van Severen an, dem Gründer und Anführer der rechtsextremen Partei Verdinaso. Als Fotograf würde Kessels mit dieser Bewegung kooperieren.
Kessels setzte seine Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs fort. 1943 war er an der Gründung von „De Meivisch“ beteiligt, einem Kreis katholischer flämischer nationalistisch gesinnter Künstler und Literaten, darunter einige berüchtigte Kollaborateure.
In dieser Zeit fotografierte er intensiv das Scheldeland und seine Bewohner. Diese Fotos, auf denen nichts darauf hindeutet, dass er ein Modernist gewesen war, wurden später in Buchform veröffentlicht, unter anderem in „De Eeuwe Schelde“ (1955), mit Texten von Bert Peleman.
Kessels wurde nach dem Krieg verhaftet und wegen Kooperation mit der Besatzungsmacht verurteilt. Allerdings konnte er schon bald seine aktivere Tätigkeit als Industriefotograf wieder aufnehmen. Darüber hinaus widmete er sich nun noch intensiver als zuvor seinen künstlerischen Experimenten mit abstrakter Fotografie und Naturfotografie." [1]
Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eigenständige Publikationen, Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Albert Guislain, Bruxelles Atmosphere 10 – 32, Paris 1932, Photos W. Kessels
Eugeen De Ridder, Ons Antwerpen, De Wilde Roos, Brüssel um 1930, Fotos van Willy Kessels
"Willy Kessels. Bruxelles 1898-1974", Paris 1990
Willy Kessels – Fotografie 1930-1960, FoMu Antwerpen 2010
Bild- und Textbeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Roger Avermaete: "Synthese d'Anvers", Paris/Brüssel 1932
"De Fotografie in België 1940 tot 1980", Antwerpen 1980
Hans-Michael Koetzle (Hg.), Das Lexikon der Fotografen 1900 bis heute, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München o. J. (2002), ISBN 3-426-66479-8
Lempertz, Auktion 844, Köln 2003
Lempertz Auktion 854, Mai 2004
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eintrag bei Wikipedia unter http://fr.wikipedia.org/wiki/Willy_Kessels