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==Lebensdaten== | == Lebensdaten == | ||
Geb. 14.10.1920 in Antwerpen/B, gest. 2005 in Zoersel/B | |||
==Werdegang== | == Werdegang == | ||
„Da eine künstlerische Laufbahn keine Aussicht auf ein regelmäßiges Einkommen und die damit verbundene künstlerische Freiheit bot, entschied sich Antoon Dries für eine Ausbildung zum Zahnarzt. In seiner Freizeit würde die Kunst ihre Chance bekommen. | |||
nach | Doch weil sich die Malerei nach einigen Experimenten als zu widerspenstig erwies, wählte er schließlich die Fotografie als sein Hauptausdrucksmittel. Darüber hinaus interessierte er sich vor allem für moderne klassische Musik. | ||
Teilweise bedingt durch die Kriegsbedingungen reifte sein fotografisches Werk recht langsam heran. Doch von Mitte der 1950er bis Ende der 1980er Jahre gehörte Antoon Dries unbestritten zu einer kreativen Avantgarde. | |||
Das Gesamtwerk von Antoon Dries lässt sich kaum auf einen Nenner bringen. Versuche dazu würden uns dazu zwingen, eine unmögliche und unsinnige Wahl zwischen manchmal widersprüchlichen Beschreibungen zu treffen: evokativ-kontemplativ, poetisch-sachlich, emotional-begründet … | |||
Es scheint verlockend, diesen Widerspruch ausschließlich auf einen bemerkenswerten Kurswechsel zurückzuführen, der sich in diesem Werk zumindest auf formaler Ebene zwischen 1965 und 1970 vollzog. Nach einer relativ langen Zeit stimmte sein Werk stark mit den Ansichten [[Ottos Steinerts]] überein, dessen Künstler dann schnell die subjektive Fotografie zu einer sachlich aufzeichnenden, kontemplativen Fotografie entwickelten. | |||
Ab den frühen 1970er Jahren präsentierte er seine Arbeiten nur noch in Form von Serien oder Sequenzen. In jeder dieser Arbeiten hat Antoon Dries die unterschiedlichen Erscheinungen eines vorab gewählten Motivs eingefangen, abhängig von wechselnden Lichtverhältnissen, organischen Prozessen oder programmierten Kamerabewegungen. | |||
Auf den ersten Blick schien diese neue Arbeit einen radikalen Bruch mit dem zu bedeuten, was der Fotograf bisher gezeigt hatte. Wenn man sich jedoch auf die inhaltlichen Aspekte dieses Werks konzentriert, wird deutlich, dass von einem Bruch tatsächlich keine Rede sein kann. Das gleiche Thema dominiert dieses Werk von Mitte der 1950er Jahre bis zum Ende seiner Karriere. | |||
Antoon Dries‘ Werk ist eine ständige Reflexion über Leben und Zeit, über den Kreislauf von Erscheinen und Verschwinden, von Geborenwerden, Erwachsenwerden und Sterben. Sein Motto blieb all die Jahre unverändert: „Fotografie macht sichtbar.“ | |||
Antoon Dries blieb während seiner gesamten Karriere ein aktives Mitglied des Photographic Circle Iris in Antwerpen. | |||
Doch seine Bedeutung geht weit über den Bereich der Amateurfotografie hinaus. Insbesondere die Antwerpener Galerie Buytaert hat dazu beigetragen, dass sein Werk in breiteren Künstlerkreisen bekannt und geschätzt wurde. <ref>Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8 </ref> | |||
==Ausstellungen== | ==Ausstellungen== | ||
Einzelausstellungen in Paris 1961, Antwerpen und Brüssel 1962, Brügge 1968 und Antwerpen 1974 | Einzelausstellungen in Paris 1961, Antwerpen und Brüssel 1962, Brügge 1968 und Antwerpen 1974 | ||
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==Archiv== | ==Archiv== | ||
Arbeiten im Besitz des Sterckshof-Mujseums, Deurne, und der Bibliothèque Nationale, Cebinet des Estamps, Paris | Arbeiten im Besitz des Sterckshof-Mujseums, Deurne, und der Bibliothèque Nationale, Cebinet des Estamps, Paris | ||
== | ==Publikationen== | ||
Jahrbuch der Fotografie 1954, herausgegeben von Norman Hall und Helmut Gernsheim, mit einer Einleitung von Hans Saebens GDL, Umschau Verlag, Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit The Press Centre Ltd., London 1954 | Jahrbuch der Fotografie 1954, herausgegeben von Norman Hall und Helmut Gernsheim, mit einer Einleitung von Hans Saebens GDL, Umschau Verlag, Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit The Press Centre Ltd., London 1954 | ||
Camera, Internationale Monatsschrift für Photographie und Film, darin Gespräch Otto Toussaint mit Otto Steinert über „subjektive fotografie (3)“ mit Fotos von Laszló Moholy-Nagy, Man Ray, Herbert Bayer, Raoul Hausmann, Albert Renger-Patzsch, Gilbert de Keyser, Kozo Haramoto, Koichi Sako, Peter Keetman, Daniel Masclet, Detlef Orlopp, Roger Catherineau, William Klein, Kurt Dejmo, Otto Steinert, Irving Penn, Antoine Dries, Helmut Lederer, Ali Weisweiler, Hartmut Müller, Minor White, S. C. Burden, Wynn Bullock, Martien F. J. Coppens, Bob Hollingsworth, Mario Giacomelli, Roger Mayne, Andres Holmquist und Kiyoshi Nilyama, ferner „Photographie als Bildgestaltung“ von J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, Verlag C. J. Bucher, Luzern, Heft 3/1959 | |||
Ausst.Kat. Paul Delmotte (Hrsg.): "Sieben Photographen aus Flandern", Köln 1976 | Ausst.Kat. Paul Delmotte (Hrsg.): "Sieben Photographen aus Flandern", Köln 1976 | ||
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Ausst.Kat. "Antoon Dries: Foto's 1935-1990", Antwerpen 1990, Museum voor fotografie Antwerpen | Ausst.Kat. "Antoon Dries: Foto's 1935-1990", Antwerpen 1990, Museum voor fotografie Antwerpen | ||
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Aktuelle Version vom 24. Dezember 2023, 15:52 Uhr
Fotograf
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geb. 14.10.1920 in Antwerpen/B, gest. 2005 in Zoersel/B
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Da eine künstlerische Laufbahn keine Aussicht auf ein regelmäßiges Einkommen und die damit verbundene künstlerische Freiheit bot, entschied sich Antoon Dries für eine Ausbildung zum Zahnarzt. In seiner Freizeit würde die Kunst ihre Chance bekommen.
Doch weil sich die Malerei nach einigen Experimenten als zu widerspenstig erwies, wählte er schließlich die Fotografie als sein Hauptausdrucksmittel. Darüber hinaus interessierte er sich vor allem für moderne klassische Musik.
Teilweise bedingt durch die Kriegsbedingungen reifte sein fotografisches Werk recht langsam heran. Doch von Mitte der 1950er bis Ende der 1980er Jahre gehörte Antoon Dries unbestritten zu einer kreativen Avantgarde.
Das Gesamtwerk von Antoon Dries lässt sich kaum auf einen Nenner bringen. Versuche dazu würden uns dazu zwingen, eine unmögliche und unsinnige Wahl zwischen manchmal widersprüchlichen Beschreibungen zu treffen: evokativ-kontemplativ, poetisch-sachlich, emotional-begründet …
Es scheint verlockend, diesen Widerspruch ausschließlich auf einen bemerkenswerten Kurswechsel zurückzuführen, der sich in diesem Werk zumindest auf formaler Ebene zwischen 1965 und 1970 vollzog. Nach einer relativ langen Zeit stimmte sein Werk stark mit den Ansichten Ottos Steinerts überein, dessen Künstler dann schnell die subjektive Fotografie zu einer sachlich aufzeichnenden, kontemplativen Fotografie entwickelten.
Ab den frühen 1970er Jahren präsentierte er seine Arbeiten nur noch in Form von Serien oder Sequenzen. In jeder dieser Arbeiten hat Antoon Dries die unterschiedlichen Erscheinungen eines vorab gewählten Motivs eingefangen, abhängig von wechselnden Lichtverhältnissen, organischen Prozessen oder programmierten Kamerabewegungen.
Auf den ersten Blick schien diese neue Arbeit einen radikalen Bruch mit dem zu bedeuten, was der Fotograf bisher gezeigt hatte. Wenn man sich jedoch auf die inhaltlichen Aspekte dieses Werks konzentriert, wird deutlich, dass von einem Bruch tatsächlich keine Rede sein kann. Das gleiche Thema dominiert dieses Werk von Mitte der 1950er Jahre bis zum Ende seiner Karriere.
Antoon Dries‘ Werk ist eine ständige Reflexion über Leben und Zeit, über den Kreislauf von Erscheinen und Verschwinden, von Geborenwerden, Erwachsenwerden und Sterben. Sein Motto blieb all die Jahre unverändert: „Fotografie macht sichtbar.“
Antoon Dries blieb während seiner gesamten Karriere ein aktives Mitglied des Photographic Circle Iris in Antwerpen.
Doch seine Bedeutung geht weit über den Bereich der Amateurfotografie hinaus. Insbesondere die Antwerpener Galerie Buytaert hat dazu beigetragen, dass sein Werk in breiteren Künstlerkreisen bekannt und geschätzt wurde. [1]
Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelausstellungen in Paris 1961, Antwerpen und Brüssel 1962, Brügge 1968 und Antwerpen 1974
daneben diverse Ausstellungsbeteiligungen
Archiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Arbeiten im Besitz des Sterckshof-Mujseums, Deurne, und der Bibliothèque Nationale, Cebinet des Estamps, Paris
Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahrbuch der Fotografie 1954, herausgegeben von Norman Hall und Helmut Gernsheim, mit einer Einleitung von Hans Saebens GDL, Umschau Verlag, Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit The Press Centre Ltd., London 1954
Camera, Internationale Monatsschrift für Photographie und Film, darin Gespräch Otto Toussaint mit Otto Steinert über „subjektive fotografie (3)“ mit Fotos von Laszló Moholy-Nagy, Man Ray, Herbert Bayer, Raoul Hausmann, Albert Renger-Patzsch, Gilbert de Keyser, Kozo Haramoto, Koichi Sako, Peter Keetman, Daniel Masclet, Detlef Orlopp, Roger Catherineau, William Klein, Kurt Dejmo, Otto Steinert, Irving Penn, Antoine Dries, Helmut Lederer, Ali Weisweiler, Hartmut Müller, Minor White, S. C. Burden, Wynn Bullock, Martien F. J. Coppens, Bob Hollingsworth, Mario Giacomelli, Roger Mayne, Andres Holmquist und Kiyoshi Nilyama, ferner „Photographie als Bildgestaltung“ von J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, Verlag C. J. Bucher, Luzern, Heft 3/1959
Ausst.Kat. Paul Delmotte (Hrsg.): "Sieben Photographen aus Flandern", Köln 1976
Ausst.-Kat. "Fünfzehn Photographen aus Flandern", Künstlerhaus Wien 1976, Herausgeber: Paul Delamotte
Ausst.Kat. "De fotografie in België 1940-1980", Deurne-Antwerpen 1980
Ausst.Kat. "Antoon Dries: Foto's 1935-1990", Antwerpen 1990, Museum voor fotografie Antwerpen
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8