August Kreyenkamp: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lebensdaten==
==Lebensdaten==
(geb. 1875 in Verth bei Telgte/Westfalen,  gest. 1950 in Niederbreisig)  
(geb. 18.11.1875 in Verth bei Telgte/Westfalen,  gest. 09.03.1950 in Niederbreisig)  
== Werdegang ==
== Werdegang ==
Schon während seiner Lehrzeit als Dekorationsmaler hatte August Kreyenkamp erste Kontakte zur Fotografie. Zunächst jedoch - vermutlich um 1895/96 - begann er ein Studium der Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Als Maler ließ er sich 1899 in Köln nieder, wechselte jedoch nach eigenen Angaben 1907 das Metier und wurde selbständiger Fotograf in Köln. Nach verheißungsvollem Auftakt in Köln brachen mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs und der späteren wirtschaftlichen Rezession schwere Zeiten an.
Schon während seiner Lehrzeit als Dekorationsmaler hatte August Kreyenkamp erste Kontakte zur Fotografie. Zunächst jedoch - vermutlich um 1895/96 - begann er ein Studium der Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Als Maler ließ er sich 1899 in Köln nieder, wechselte jedoch nach eigenen Angaben 1907 das Metier und wurde selbständiger Fotograf in Köln. Nach verheißungsvollem Auftakt in Köln brachen mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs und der späteren wirtschaftlichen Rezession schwere Zeiten an.
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg brachten Höhen und Tiefen, lediglich für kurze Zeit zum Militärdienst einberufen konnte er weitgehend ungehindert seinem Beruf nachgehen, musste dennoch mit immer wiederkehrenden Existenzproblemen kämpfen.
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg brachten Höhen und Tiefen, lediglich für kurze Zeit zum Militärdienst einberufen konnte er weitgehend ungehindert seinem Beruf nachgehen, musste dennoch mit immer wiederkehrenden Existenzproblemen kämpfen.
== Werk ==
== Werk ==
´Bedingt durch den architektonischen Wandel in Köln in den zwanziger und dreißiger Jahren entwickelten sich Architekten und Denkmalpflegeämter zu den wichtigsten Auftraggebern der ortsansässigen Fotografen. August Kreyenkamp hatte jedoch zu hohe Ansprüche an sich selbst und war zu sehr durch künstlerische Ambitionen geprägt, um sich mit sachorientierten Architekturaufnahmen zufrieden zu geben. In freier Arbeit schuf er publikumswirksamere, pittoreske Aufnahmen vom alten Köln, die in unterschiedlichsten Köln-Publikationen und als Postkarten Verwendung fanden. Stimmungsvolle Landschaften und Architekturaufnahmen entstanden darüber hinaus in Italien, wohin er seit 1900 mehrfach reiste. Durch sie kam er in den Ruf eines Postkartenfotografen, doch deckt dieser Aspekt lediglich einen Teilbereich seines Schaffens ab. Er versuchte vielseitig auf Markt und Nachfrage zu reagieren´.
´Bedingt durch den architektonischen Wandel in Köln in den zwanziger und dreißiger Jahren entwickelten sich Architekten und Denkmalpflegeämter zu den wichtigsten Auftraggebern der ortsansässigen Fotografen. August Kreyenkamp hatte jedoch zu hohe Ansprüche an sich selbst und war zu sehr durch künstlerische Ambitionen geprägt, um sich mit sachorientierten Architekturaufnahmen zufrieden zu geben.  
 
In freier Arbeit schuf er publikumswirksamere, pittoreske Aufnahmen vom alten Köln, die in unterschiedlichsten Köln-Publikationen und als Postkarten Verwendung fanden. Stimmungsvolle Landschaften und Architekturaufnahmen entstanden darüber hinaus in Italien, wohin er seit 1900 mehrfach reiste. Durch sie kam er in den Ruf eines Postkartenfotografen, doch deckt dieser Aspekt lediglich einen Teilbereich seines Schaffens ab. Er versuchte vielseitig auf Markt und Nachfrage zu reagieren´.
 
Die Wissenschaftsfotografie verdankt ihm viele Aufnahmen bis dahin unentdeckter Strukturen verschiedener Substanzen und Lebewesen, er experimentierte intensiv und mit beachtlichem Erfolg auf dem Gebiet der Farbfotografie, engagierte sich in Berufsverbänden und trug so nicht unwesentlich zu einer positiveren Einschätzung der Berufsfotografie bei.
Die Wissenschaftsfotografie verdankt ihm viele Aufnahmen bis dahin unentdeckter Strukturen verschiedener Substanzen und Lebewesen, er experimentierte intensiv und mit beachtlichem Erfolg auf dem Gebiet der Farbfotografie, engagierte sich in Berufsverbänden und trug so nicht unwesentlich zu einer positiveren Einschätzung der Berufsfotografie bei.


Statt sich, wie sein älterer Kölner Kollege [[Anselm Schmitz]] ausschließlich auf puristische Architekturfotografie zu beschränken ließ er sich auch vom Alltagslebens auf Straßen und Plätzen inspirieren und versuchte, ihr besonderes Flair einzufangen. Motivwahl und Komposition erweisen sich in gleichem Maße von der impressionistischen Malerei beeinflusst wie seine frühen Landschaftsfotografien. Gestellte Posen, wie sie in der Portraitfotografie üblich waren, vermied er. Die Motive wurden oft vom Bildrand überschnitten, so dass sie fast wie Schnappschüsse wirkten. Weitere Gestaltungsmittel waren eine leichte Unschärfe, manchmal auch Gegenlicht, um die malerisch-impressionistische Wirkung der Motive zu heben.
Statt sich, wie sein älterer Kölner Kollege [[Anselm Schmitz]] ausschließlich auf puristische Architekturfotografie zu beschränken ließ er sich auch vom Alltagslebens auf Straßen und Plätzen inspirieren und versuchte, ihr besonderes Flair einzufangen. Motivwahl und Komposition erweisen sich in gleichem Maße von der impressionistischen Malerei beeinflusst wie seine frühen Landschaftsfotografien. Gestellte Posen, wie sie in der Portraitfotografie üblich waren, vermied er. Die Motive wurden oft vom Bildrand überschnitten, so dass sie fast wie Schnappschüsse wirkten. Weitere Gestaltungsmittel waren eine leichte Unschärfe, manchmal auch Gegenlicht, um die malerisch-impressionistische Wirkung der Motive zu heben.
August Kreyenkamp verkörperte den Fotografen, bei dem handwerkliche Präzision und hoher Gestaltungsanspruch Hand in Hand gingen mit dem Gespür für die Bedürfnisse des freien Marktes. Sein Engagement für seinen Beruf ging weit über die täglichen Notwendigkeiten hinaus: Er engagierte sich in der Kölner Innung, war Mitglied der ´Vereinigung Kölner Fachphotographen´ und Mitglied der ´Gesellschaft Deutscher Lichtbildner´.
August Kreyenkamp verkörperte den Fotografen, bei dem handwerkliche Präzision und hoher Gestaltungsanspruch Hand in Hand gingen mit dem Gespür für die Bedürfnisse des freien Marktes. Sein Engagement für seinen Beruf ging weit über die täglichen Notwendigkeiten hinaus: Er engagierte sich in der Kölner Innung, war Mitglied der ´Vereinigung Kölner Fachphotographen´ und Mitglied der ´Gesellschaft Deutscher Lichtbildner´.
== Literatur ==
* Roswitha Neu-Kock, August Kreyenkamp - Ein Kölner Fotografenleben in der ersten Jahrhunderthälfte, Wienand Verlag, Köln 1995
* Kölner Museums-Bulletin - Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln´, Sonderheft 1/2 1995, mit Beitrag von Roswitha Neu-Kock ´August Kreyenkamp (1875-1950) - Ein photographisches Allround-Talent in Köln´,
* Prof. Dr. Otto H. Förster, Cologne Cathedral, Aufnahmen u.a. von August Kreyenkamp, Niederbreisig; Staufen-Verlag, Cologne and Krefeld 1948
* Köln am Rhein 1880-1950, Aufnahmen überwiegend von Claasen und Kreyenkamp, Verlag und Herausgeber H. Sühwold, Köln-Deutz o.J. (1950)
== Auszeichungen ==
== Auszeichungen ==
* ca. 1907 Auszeichnung für eingereichte Landschaftsfotografien im Edeldruckverfahren (Gummidruck, Bromöl-Umdruck) in Amsterdam
ca. 1907 Auszeichnung für eingereichte Landschaftsfotografien im Edeldruckverfahren (Gummidruck, Bromöl-Umdruck) in Amsterdam
* 1927 Erster Preis des ´Zentral-Verbandes der Photographischen Innungen und Vereine Berlin´ für seine Darlegungen zur Behebung von Problemen der Berufsfotografie  
 
== Standort ==
1927 Erster Preis des ´Zentral-Verbandes der Photographischen Innungen und Vereine Berlin´ für seine Darlegungen zur Behebung von Problemen der Berufsfotografie  
==Archiv==
Noch während des Krieges hatte Kreyenkamp die Erlaubnis erhalten, sein Archiv nach Bad Breisig auszulagern, wo es den Krieg weitgehend unversehrt überstand. Nach Kreyenkamps Tod wurden Teilbestände des Nachlasses an verschiedene Institutionen veräußert, so dass seine Arbeit nicht in Gänze erhalten blieb.  
Noch während des Krieges hatte Kreyenkamp die Erlaubnis erhalten, sein Archiv nach Bad Breisig auszulagern, wo es den Krieg weitgehend unversehrt überstand. Nach Kreyenkamps Tod wurden Teilbestände des Nachlasses an verschiedene Institutionen veräußert, so dass seine Arbeit nicht in Gänze erhalten blieb.  
Heute befindet sich der größte Teil des noch nachzuweisenden Nachlasses  beim Rheinischen Bildarchiv in Köln (überwiegend Negative, nur ein kleiner Bestand an Positiven), weitere Arbeiten beim Amt des Stadtkonservators, im Kölnischen Stadtmuseum, im Historischen Archiv der Stadt Köln, beim Agfa-Foto-Historama (heute im Museum Ludwig), in der Fotosammlung des Folkwang-Museums Essen sowie in Privatbesitz.
Heute befindet sich der größte Teil des noch nachzuweisenden Nachlasses  beim Rheinischen Bildarchiv in Köln (überwiegend Negative, nur ein kleiner Bestand an Positiven), weitere Arbeiten beim Amt des Stadtkonservators, im Kölnischen Stadtmuseum, im Historischen Archiv der Stadt Köln, beim Agfa-Foto-Historama (heute im Museum Ludwig), in der Fotosammlung des Folkwang-Museums Essen sowie in Privatbesitz.
== Quellen ==
==Greven Archiv Digital==
* Roswitha Neu-Kock in ´August Kreyenkamp - Ein photographisches Allround-Talent in Köln´, erschienen im Kölner Museums-Bulletin - Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln´, Sonderheft 1/2 1995
Die Fotografien von August Kreyenkamp sind im [https://greven-archiv-digital.de/suche?q=*&requiredfields=%22ra_facet_fotograf%3AKreyenkamp%2C%20August%22 Greven Archiv Digital] abrufbar.
* Rolf Sachsse - Die Erziehung zum Wegsehen, Philo fine Arts 2003
 
* Stadt/Bild/Köln - Photographien von 1880 bis heute, Steidl, Göttingen 2007
==Publikationen==
* W. Schäfke/Roman Heuberger, Köln und seine Fotobücher, Emons, Köln 2010
===Eigenständige Publikationen, Monographien===
* Erhaltene Archive und gerettete Bestände zur Fotografie der Weimarer Zeit, zusammengetragen von Diethard Kerbs und Walter Uka 2005, veröffentlicht unter www.hbksaar.de/fileadmin/hbk/images/personen/sachsse/Texte/Fotoarchive_Weimar.pdf
Carlheinz Pfitzner (Hg.), Der Kölner Dom, Die Sammlung Parthenon – Neue Folge, 42 Tafelbilder in Kupfertiefdruck, überwiegend vom Haus der Rhein. Heimat, daneben von August Kreyenkamp, Karl Hugo Schmölz u.a., Hans E. Günther Verlag, Berlin o. J. (1941)
 
Roswitha Neu-Kock (Hg.), August Kreyenkamp, Ein Kölner Fotografenleben in der ersten Jahrhunderthälfte, Wienand Verlag, Köln 1995, ISBN 3-87909-454-3
===Bild- und Textbeiträge===
Verkehrsamt der Stadt Köln  (Hg.), Köln in Wort und Bild, Fotos von E. Coubillier, H. Holdt, H. Jansen, A. Kreyenkamp, H. Schmölz, F. Geus Nachf., Reichl u.a., Köln 1926
 
Emil Kuhnen, Kölner Karneval und Rosenmontagszug in Wort und Bild, Vorträge, Reden und Lieder, Fotos überwiegend von H. Hartzenbusch (67), daneben vielen anderen, vor allem Kölner Fotografen, auch August Kreyenkamp (1); Druck und Verlag: Franz Greven GmbH, Köln 1928
 
Prof. O. Mente und F. Matthies-Masuren, Das Atelier des Photographen, 38. Jahrgang 1931, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle/Saale 1931
 
[http://www.photolit.de/database/search.html?q=Das+deutsche+Lichtbild.+Jahresschau+1935. Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1935.]
 
Köln die Domstadt am Rhein, Werbe-Amt der Stadt Köln und Kölner Verkehrs-Verein e.V., Fotos von E. Coubillier (1), Th. Felten (6), H. M. Flach (7), H. Gross, Bonn (1), H. Jansen (4), A. Kreyenkamp (2), W. Matthäus (3), H. Sangermann (3), H. Schmölz (3), K. Scholz (1), Köln o. J. (1935/36)
 
Die Hansestadt Köln, Broschüre Werbeamt der Stadt Köln/Kölner Verkehrsverein, Fotos von Felten (1), Hallensleben (1), Jeiter (1), Klein (4), Kreyenkamp (3), Sander (2), Schmölz (1) u.a., Druck bei M. DuMont Schauberg, Köln o. J. (um 1940)
 
Rheinisches Bilderbuch, Ansichten vom Köln-Aachener Land, Einführung: Heinrich Eduard vom Holt, Fotos von Kessel, Kreyenkamp, Wolff & Tritschler, Nattermann, Grimme, Cornely, Jungfleisch, Fagnoul u. a., Balduin Pick Verlag, Köln 1946
 
Toni Feldenkirchen (Bearb.), Köln, Fotos von A. Kreyenkamp (Umschlag), H. Schmölz (4), H. Claasen (2), A. Sander (2), Th. Felten (2), u.a., Herstellung: W. Girardet, Essen 1947
 
Prof. Dr. Otto H. Förster, Cologne Cathedral, Aufnahmen von von August Kreyenkamp, Niederbreisig (6), Martha Kranz (1), Elisabeth von Witzleben/Gisela Knorr (2) u.a., Staufen-Verlag, Köln und Krefeld 1948
 
Köln 1880-1950, 49 Bilddokumente, Fotos von Hermann Claasen (17), Kreyenkamp (11), Dick (3), Fischer (1), Klefisch (9), Lambertin (2), Schmölz (2) und Wette (2), Hg. und Verlag H. Sühwold, Köln o. J. (1950)
 
Köln – Geschichte und Gesichte, Broschüre der Stadt Köln, Entwurf: Toni Feldenkirchen, Typographie: Josef Faßbender, Fotos von Claasen (aus: Gesang im Feuerofen, 1947), Kreyenkamp, Jeiter, Schmölz (aus: Köln, Antlitz einer alten deutschen Stadt, 1939), Wolff & Tritschler u.a, Druck bei M. Dumont Schauberg, Köln o. J. (um 1950)
 
Prof. Dr. Fritz Fremersdorf, La mosaique de Dionysos dans la maison Romaine près de la cathédrale de Cologne, Fotos von Schmölz und Kreyenkamp, Text aus dem Anzeiger der Röm. German. Kommission des DAI, Greven Verlag, Köln o.J. (1955)
 
Albert Verbeek (Hg.), Kölner Kirchen, Die kirchliche Baukunst in Köln von den Anfängen bis zur Gegenwart, Fotos von Chargesheimer (13), Claasen (6), Felten (2), Hartzenbusch (4), Kreyenkamp (1), Lambertin (3), M(artha) Kranz (36), Mahns (1), Meller (1), Noll (1), Pfau (1), Schmid (14), (Karl Hugo) Schmölz (6), v. Stavenhagen (2), Stern (2) u.a., Greven Verlag, Köln 1959
 
Bilder der Erinnerung: Köln – Breslau, mit Fotos von Claasen, Schmölz, von Stavenhagen, Hartzenbusch, Kreyenkamp, Felten, Lambertin, Fischer, Chargesheimer u.a., Schulamt der Stadt Köln 1962
 
Gesellschaft Deutscher Lichtbildner 1919-1969, Dokumentation zum fünfzigjährigen Bestehen der GDL, Redaktion: Heinrich Freytag, Fritz Kempe, Otto Steinert, Herstellung: Industriedruck AG, Essen 1969
 
Michael Wienand (Hg.) und Jost Düffeler/ M. Euler-Schmidt u.a., 100 Jahre, 100 Bilder - Köln im 20. Jahrhundert, Fotos von August Kreyenkamp, Helmut Koch, Josef Jeiter, Peter Fischer, Walter Dick, Max Wette, Horst Müller, Hansherbert Wirtz, Rolf Georg Bitsch, Eusebius Wirdeier, Hermann Claasen u.a., Wienand Verlag, Köln 1999, ISBN 3-8790-9673-2
 
Werner Schäfke/Roman Heuberger (Hg.), Köln und seine Fotobücher, Fotografie in Köln, aus Köln, für Köln im Fotobuch von 1853 bis 2010, mit Beiträgen von Wolfgang Vollmer und Eusebius Wirdeier, Emons Verlag, Köln 2010,  ISBN 978-3-89705-790-6
 
Ludger Derenthal und Christine Kühn (Hg.), Ein neuer Blick, Architekturfotografie aus den Staatlichen Museen zu Berlin, Katalog anlässlich der Ausstellung der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek im Museum für Fotografie, Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen 2010, ISBN 987-3-8030-0704-9
 
Reinhard Matz/Wolfgang Vollmer, Köln vor dem Krieg – Leben, Kultur, Stadt 1880-1940, Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0482-6
 
Reinhard Matz und Wolfgang Vollmer (Hg.), Köln und der Krieg – Leben, Kultur, Stadt 1940-1950, Greven Verlag, Köln 2016, ISBN 978-3-7743-0667-7
===Zeitungen, Zeitschriften===
Kölner Woche – Festschrift Kölner Kulturtage, Programmheft mit Fotos von August Kreyenkamp, Walter Dick, Peter Fischer, Karl Hugo Schmölz u.a., Gustav Göller Verlag, Köln, Heft 10/1946
 
Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln. Sonderheft 1/2 1995, darin Beiträge über ´Köln und seine Photographiegeschichte´ (Bodo von Dewitz), ´Juanito alias Hans Gutmann, 1911-1982´ (Renata von Hanffstaengel), August Kreyenkamp, 1875-1950´ (Roswitha Neu-Kock), Elsbeth Gropp, 1885-1974´ (Werner Neite), ´Julius Radermacher, gest. 1944´ (Thomas Deres), Elisabeth Sorge, 1905-1991´(Bodo von Dewitz), ´Hubs Flöter, geboren in Köln´ (Barbara Golz), ´Ruth Lauterbach-Baehnisch´ (Werner Alberg) und ´Julius Shulman, Ein kalifornischer Architekturphotograph zu Besuch in Köln 1959´ (Joachim Blüher); Köln, 1995, ISBN 0949-0442
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== Quellen ==
Roswitha Neu-Kock in ´August Kreyenkamp - Ein photographisches Allround-Talent in Köln´, erschienen im Kölner Museums-Bulletin - Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln´, Sonderheft 1/2 1995
Rolf Sachsse - Die Erziehung zum Wegsehen, Philo fine Arts 2003
Stadt/Bild/Köln - Photographien von 1880 bis heute, Steidl, Göttingen 2007
W. Schäfke/Roman Heuberger, Köln und seine Fotobücher, Emons, Köln 2010
Erhaltene Archive und gerettete Bestände zur Fotografie der Weimarer Zeit, zusammengetragen von Diethard Kerbs und Walter Uka 2005, veröffentlicht unter www.hbksaar.de/fileadmin/hbk/images/personen/sachsse/Texte/Fotoarchive_Weimar.pdf
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Aktuelle Version vom 1. Februar 2023, 12:31 Uhr

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(geb. 18.11.1875 in Verth bei Telgte/Westfalen, gest. 09.03.1950 in Niederbreisig)

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon während seiner Lehrzeit als Dekorationsmaler hatte August Kreyenkamp erste Kontakte zur Fotografie. Zunächst jedoch - vermutlich um 1895/96 - begann er ein Studium der Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Als Maler ließ er sich 1899 in Köln nieder, wechselte jedoch nach eigenen Angaben 1907 das Metier und wurde selbständiger Fotograf in Köln. Nach verheißungsvollem Auftakt in Köln brachen mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs und der späteren wirtschaftlichen Rezession schwere Zeiten an. Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg brachten Höhen und Tiefen, lediglich für kurze Zeit zum Militärdienst einberufen konnte er weitgehend ungehindert seinem Beruf nachgehen, musste dennoch mit immer wiederkehrenden Existenzproblemen kämpfen.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

´Bedingt durch den architektonischen Wandel in Köln in den zwanziger und dreißiger Jahren entwickelten sich Architekten und Denkmalpflegeämter zu den wichtigsten Auftraggebern der ortsansässigen Fotografen. August Kreyenkamp hatte jedoch zu hohe Ansprüche an sich selbst und war zu sehr durch künstlerische Ambitionen geprägt, um sich mit sachorientierten Architekturaufnahmen zufrieden zu geben.

In freier Arbeit schuf er publikumswirksamere, pittoreske Aufnahmen vom alten Köln, die in unterschiedlichsten Köln-Publikationen und als Postkarten Verwendung fanden. Stimmungsvolle Landschaften und Architekturaufnahmen entstanden darüber hinaus in Italien, wohin er seit 1900 mehrfach reiste. Durch sie kam er in den Ruf eines Postkartenfotografen, doch deckt dieser Aspekt lediglich einen Teilbereich seines Schaffens ab. Er versuchte vielseitig auf Markt und Nachfrage zu reagieren´.

Die Wissenschaftsfotografie verdankt ihm viele Aufnahmen bis dahin unentdeckter Strukturen verschiedener Substanzen und Lebewesen, er experimentierte intensiv und mit beachtlichem Erfolg auf dem Gebiet der Farbfotografie, engagierte sich in Berufsverbänden und trug so nicht unwesentlich zu einer positiveren Einschätzung der Berufsfotografie bei.

Statt sich, wie sein älterer Kölner Kollege Anselm Schmitz ausschließlich auf puristische Architekturfotografie zu beschränken ließ er sich auch vom Alltagslebens auf Straßen und Plätzen inspirieren und versuchte, ihr besonderes Flair einzufangen. Motivwahl und Komposition erweisen sich in gleichem Maße von der impressionistischen Malerei beeinflusst wie seine frühen Landschaftsfotografien. Gestellte Posen, wie sie in der Portraitfotografie üblich waren, vermied er. Die Motive wurden oft vom Bildrand überschnitten, so dass sie fast wie Schnappschüsse wirkten. Weitere Gestaltungsmittel waren eine leichte Unschärfe, manchmal auch Gegenlicht, um die malerisch-impressionistische Wirkung der Motive zu heben. August Kreyenkamp verkörperte den Fotografen, bei dem handwerkliche Präzision und hoher Gestaltungsanspruch Hand in Hand gingen mit dem Gespür für die Bedürfnisse des freien Marktes. Sein Engagement für seinen Beruf ging weit über die täglichen Notwendigkeiten hinaus: Er engagierte sich in der Kölner Innung, war Mitglied der ´Vereinigung Kölner Fachphotographen´ und Mitglied der ´Gesellschaft Deutscher Lichtbildner´.

Auszeichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ca. 1907 Auszeichnung für eingereichte Landschaftsfotografien im Edeldruckverfahren (Gummidruck, Bromöl-Umdruck) in Amsterdam

1927 Erster Preis des ´Zentral-Verbandes der Photographischen Innungen und Vereine Berlin´ für seine Darlegungen zur Behebung von Problemen der Berufsfotografie

Archiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch während des Krieges hatte Kreyenkamp die Erlaubnis erhalten, sein Archiv nach Bad Breisig auszulagern, wo es den Krieg weitgehend unversehrt überstand. Nach Kreyenkamps Tod wurden Teilbestände des Nachlasses an verschiedene Institutionen veräußert, so dass seine Arbeit nicht in Gänze erhalten blieb.

Heute befindet sich der größte Teil des noch nachzuweisenden Nachlasses beim Rheinischen Bildarchiv in Köln (überwiegend Negative, nur ein kleiner Bestand an Positiven), weitere Arbeiten beim Amt des Stadtkonservators, im Kölnischen Stadtmuseum, im Historischen Archiv der Stadt Köln, beim Agfa-Foto-Historama (heute im Museum Ludwig), in der Fotosammlung des Folkwang-Museums Essen sowie in Privatbesitz.

Greven Archiv Digital[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fotografien von August Kreyenkamp sind im Greven Archiv Digital abrufbar.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigenständige Publikationen, Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carlheinz Pfitzner (Hg.), Der Kölner Dom, Die Sammlung Parthenon – Neue Folge, 42 Tafelbilder in Kupfertiefdruck, überwiegend vom Haus der Rhein. Heimat, daneben von August Kreyenkamp, Karl Hugo Schmölz u.a., Hans E. Günther Verlag, Berlin o. J. (1941)

Roswitha Neu-Kock (Hg.), August Kreyenkamp, Ein Kölner Fotografenleben in der ersten Jahrhunderthälfte, Wienand Verlag, Köln 1995, ISBN 3-87909-454-3

Bild- und Textbeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrsamt der Stadt Köln (Hg.), Köln in Wort und Bild, Fotos von E. Coubillier, H. Holdt, H. Jansen, A. Kreyenkamp, H. Schmölz, F. Geus Nachf., Reichl u.a., Köln 1926

Emil Kuhnen, Kölner Karneval und Rosenmontagszug in Wort und Bild, Vorträge, Reden und Lieder, Fotos überwiegend von H. Hartzenbusch (67), daneben vielen anderen, vor allem Kölner Fotografen, auch August Kreyenkamp (1); Druck und Verlag: Franz Greven GmbH, Köln 1928

Prof. O. Mente und F. Matthies-Masuren, Das Atelier des Photographen, 38. Jahrgang 1931, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle/Saale 1931

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1935.

Köln die Domstadt am Rhein, Werbe-Amt der Stadt Köln und Kölner Verkehrs-Verein e.V., Fotos von E. Coubillier (1), Th. Felten (6), H. M. Flach (7), H. Gross, Bonn (1), H. Jansen (4), A. Kreyenkamp (2), W. Matthäus (3), H. Sangermann (3), H. Schmölz (3), K. Scholz (1), Köln o. J. (1935/36)

Die Hansestadt Köln, Broschüre Werbeamt der Stadt Köln/Kölner Verkehrsverein, Fotos von Felten (1), Hallensleben (1), Jeiter (1), Klein (4), Kreyenkamp (3), Sander (2), Schmölz (1) u.a., Druck bei M. DuMont Schauberg, Köln o. J. (um 1940)

Rheinisches Bilderbuch, Ansichten vom Köln-Aachener Land, Einführung: Heinrich Eduard vom Holt, Fotos von Kessel, Kreyenkamp, Wolff & Tritschler, Nattermann, Grimme, Cornely, Jungfleisch, Fagnoul u. a., Balduin Pick Verlag, Köln 1946

Toni Feldenkirchen (Bearb.), Köln, Fotos von A. Kreyenkamp (Umschlag), H. Schmölz (4), H. Claasen (2), A. Sander (2), Th. Felten (2), u.a., Herstellung: W. Girardet, Essen 1947

Prof. Dr. Otto H. Förster, Cologne Cathedral, Aufnahmen von von August Kreyenkamp, Niederbreisig (6), Martha Kranz (1), Elisabeth von Witzleben/Gisela Knorr (2) u.a., Staufen-Verlag, Köln und Krefeld 1948

Köln 1880-1950, 49 Bilddokumente, Fotos von Hermann Claasen (17), Kreyenkamp (11), Dick (3), Fischer (1), Klefisch (9), Lambertin (2), Schmölz (2) und Wette (2), Hg. und Verlag H. Sühwold, Köln o. J. (1950)

Köln – Geschichte und Gesichte, Broschüre der Stadt Köln, Entwurf: Toni Feldenkirchen, Typographie: Josef Faßbender, Fotos von Claasen (aus: Gesang im Feuerofen, 1947), Kreyenkamp, Jeiter, Schmölz (aus: Köln, Antlitz einer alten deutschen Stadt, 1939), Wolff & Tritschler u.a, Druck bei M. Dumont Schauberg, Köln o. J. (um 1950)

Prof. Dr. Fritz Fremersdorf, La mosaique de Dionysos dans la maison Romaine près de la cathédrale de Cologne, Fotos von Schmölz und Kreyenkamp, Text aus dem Anzeiger der Röm. German. Kommission des DAI, Greven Verlag, Köln o.J. (1955)

Albert Verbeek (Hg.), Kölner Kirchen, Die kirchliche Baukunst in Köln von den Anfängen bis zur Gegenwart, Fotos von Chargesheimer (13), Claasen (6), Felten (2), Hartzenbusch (4), Kreyenkamp (1), Lambertin (3), M(artha) Kranz (36), Mahns (1), Meller (1), Noll (1), Pfau (1), Schmid (14), (Karl Hugo) Schmölz (6), v. Stavenhagen (2), Stern (2) u.a., Greven Verlag, Köln 1959

Bilder der Erinnerung: Köln – Breslau, mit Fotos von Claasen, Schmölz, von Stavenhagen, Hartzenbusch, Kreyenkamp, Felten, Lambertin, Fischer, Chargesheimer u.a., Schulamt der Stadt Köln 1962

Gesellschaft Deutscher Lichtbildner 1919-1969, Dokumentation zum fünfzigjährigen Bestehen der GDL, Redaktion: Heinrich Freytag, Fritz Kempe, Otto Steinert, Herstellung: Industriedruck AG, Essen 1969

Michael Wienand (Hg.) und Jost Düffeler/ M. Euler-Schmidt u.a., 100 Jahre, 100 Bilder - Köln im 20. Jahrhundert, Fotos von August Kreyenkamp, Helmut Koch, Josef Jeiter, Peter Fischer, Walter Dick, Max Wette, Horst Müller, Hansherbert Wirtz, Rolf Georg Bitsch, Eusebius Wirdeier, Hermann Claasen u.a., Wienand Verlag, Köln 1999, ISBN 3-8790-9673-2

Werner Schäfke/Roman Heuberger (Hg.), Köln und seine Fotobücher, Fotografie in Köln, aus Köln, für Köln im Fotobuch von 1853 bis 2010, mit Beiträgen von Wolfgang Vollmer und Eusebius Wirdeier, Emons Verlag, Köln 2010, ISBN 978-3-89705-790-6

Ludger Derenthal und Christine Kühn (Hg.), Ein neuer Blick, Architekturfotografie aus den Staatlichen Museen zu Berlin, Katalog anlässlich der Ausstellung der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek im Museum für Fotografie, Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen 2010, ISBN 987-3-8030-0704-9

Reinhard Matz/Wolfgang Vollmer, Köln vor dem Krieg – Leben, Kultur, Stadt 1880-1940, Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0482-6

Reinhard Matz und Wolfgang Vollmer (Hg.), Köln und der Krieg – Leben, Kultur, Stadt 1940-1950, Greven Verlag, Köln 2016, ISBN 978-3-7743-0667-7

Zeitungen, Zeitschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kölner Woche – Festschrift Kölner Kulturtage, Programmheft mit Fotos von August Kreyenkamp, Walter Dick, Peter Fischer, Karl Hugo Schmölz u.a., Gustav Göller Verlag, Köln, Heft 10/1946

Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln. Sonderheft 1/2 1995, darin Beiträge über ´Köln und seine Photographiegeschichte´ (Bodo von Dewitz), ´Juanito alias Hans Gutmann, 1911-1982´ (Renata von Hanffstaengel), August Kreyenkamp, 1875-1950´ (Roswitha Neu-Kock), Elsbeth Gropp, 1885-1974´ (Werner Neite), ´Julius Radermacher, gest. 1944´ (Thomas Deres), Elisabeth Sorge, 1905-1991´(Bodo von Dewitz), ´Hubs Flöter, geboren in Köln´ (Barbara Golz), ´Ruth Lauterbach-Baehnisch´ (Werner Alberg) und ´Julius Shulman, Ein kalifornischer Architekturphotograph zu Besuch in Köln 1959´ (Joachim Blüher); Köln, 1995, ISBN 0949-0442

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roswitha Neu-Kock in ´August Kreyenkamp - Ein photographisches Allround-Talent in Köln´, erschienen im Kölner Museums-Bulletin - Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln´, Sonderheft 1/2 1995

Rolf Sachsse - Die Erziehung zum Wegsehen, Philo fine Arts 2003

Stadt/Bild/Köln - Photographien von 1880 bis heute, Steidl, Göttingen 2007

W. Schäfke/Roman Heuberger, Köln und seine Fotobücher, Emons, Köln 2010

Erhaltene Archive und gerettete Bestände zur Fotografie der Weimarer Zeit, zusammengetragen von Diethard Kerbs und Walter Uka 2005, veröffentlicht unter www.hbksaar.de/fileadmin/hbk/images/personen/sachsse/Texte/Fotoarchive_Weimar.pdf