Gina Lee Felber: Unterschied zwischen den Versionen
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"Gina Lee Felber, Absolventin der Fachhochschule Köln, entwickelte einen stillen, zurückhaltenden Stil inszenierter Photographie. Ihr Werk entspricht in zweifacher Hinsicht der Vorstellung des Fiktiven, des Arrangierten. | |||
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Ausst.Kat. Signaturen des Sichtbaren, Erfurt 1998 | Ihr selbstgebauter Bildgegenstand diente ursprünglich nur zu dem Zweck, photographiert zu werden, inzwischen ist er jedoch selbst Ausstellungsobjekt. Es sind irreale Interieurs, Räume, die mit seltsamen Drahtfiguren und Objekten aus Papier und Leim bevölkert sind; künstliche Miniaturwelten, die sie einrichtet, beleuchtet und dann photographiert. | ||
Damit stellt sich eine weitere Verfremdung, eine zweite Inszenierung durch die Art der Beleuchtung ein. Denn Gina Lee Felber beabsichtigt mit ihrer Photographie nicht eine exakte Abbildung der von ihr geschaffenen Miniaturwelten, sondern sie nimmt diese nur als Vorlage zur Schaffung einer Art Schattentheater. | |||
In ihren Photographien ist kaum etwas Erkennbares festgehalten, man ahnt feste Wände, die sich jedoch an anderer Stelle wieder als Transparent entpuppen, vor uns entfaltet sich ein Geflecht aus Fäden, Gittern, Figuren und Köpfen, über deren Zusammenhänge auch Titel, wie Evokation, Nachtgleiter oder Schattengespräch keinen Aufschluß geben. Es handelt sich um ein Geschehen im dreidimensionalen Raum, auch wenn dieser immer wieder in die Fläche abgleitet. | |||
Aufgrund dieser interpretierenden und verändernden Photographie wirkt die öffentliche Präsentation ihrer Drahtskulpturen keineswegs entzaubernd in Bezug auf ihre Photoarbeiten. Die Distanz zwischen beiden Medien ist so groß, daß Verbindungen vom Betrachter kaum mehr hergestellt werden können. Dies belegt aber auch, daß keines ein Abfallprodukt des anderen ist, dass die Skulpturen und Photoarbeiten voneinander unabhängig eine völlig unterschiedliche Sprache sprechen.“ <ref>Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4 </ref> | |||
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===Eigenständige Publikationen, Monographien=== | |||
Gina Lee Felber, Ausst.-Katalog Rheinisches Landesmuseum Bonn, mit einem Vorwort von Klaus Honnef, Rheinland Verlag, Pulheim 1990 | |||
Ausst.-Kat. Signaturen des Sichtbaren, Erfurt 1998 | |||
Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9 | |||
===Zeitungen, Zeitschriften=== | |||
Kölner Skizzen, darin Text von Bettina Ruhrberg zu den Arbeiten von Gina Lee Selber, ferner Bildberichte zu Arbeiten von Douglas Swan und von Herbert Döring-Spengler, Heft 3/1991 | |||
==Auszeichnungen== | ==Auszeichnungen== | ||
1989 Arbeitsstipendium des Kunstfonds, Bonn | 1989 Arbeitsstipendium des Kunstfonds, Bonn | ||
1990 Hermann-Claasen-Preis, Köln | 1990 Hermann-Claasen-Preis, Köln | ||
Kölner Skizzen, darin: Porträt Gina Lee Selber, Herausgeber: Dietmar Schneider, Köln, Heft 3/1991 | |||
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Aktuelle Version vom 5. Februar 2024, 11:34 Uhr
Künstlerin
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(Zweibrücken 1957 - )
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Gina Lee Felber, Absolventin der Fachhochschule Köln, entwickelte einen stillen, zurückhaltenden Stil inszenierter Photographie. Ihr Werk entspricht in zweifacher Hinsicht der Vorstellung des Fiktiven, des Arrangierten.
Ihr selbstgebauter Bildgegenstand diente ursprünglich nur zu dem Zweck, photographiert zu werden, inzwischen ist er jedoch selbst Ausstellungsobjekt. Es sind irreale Interieurs, Räume, die mit seltsamen Drahtfiguren und Objekten aus Papier und Leim bevölkert sind; künstliche Miniaturwelten, die sie einrichtet, beleuchtet und dann photographiert.
Damit stellt sich eine weitere Verfremdung, eine zweite Inszenierung durch die Art der Beleuchtung ein. Denn Gina Lee Felber beabsichtigt mit ihrer Photographie nicht eine exakte Abbildung der von ihr geschaffenen Miniaturwelten, sondern sie nimmt diese nur als Vorlage zur Schaffung einer Art Schattentheater.
In ihren Photographien ist kaum etwas Erkennbares festgehalten, man ahnt feste Wände, die sich jedoch an anderer Stelle wieder als Transparent entpuppen, vor uns entfaltet sich ein Geflecht aus Fäden, Gittern, Figuren und Köpfen, über deren Zusammenhänge auch Titel, wie Evokation, Nachtgleiter oder Schattengespräch keinen Aufschluß geben. Es handelt sich um ein Geschehen im dreidimensionalen Raum, auch wenn dieser immer wieder in die Fläche abgleitet.
Aufgrund dieser interpretierenden und verändernden Photographie wirkt die öffentliche Präsentation ihrer Drahtskulpturen keineswegs entzaubernd in Bezug auf ihre Photoarbeiten. Die Distanz zwischen beiden Medien ist so groß, daß Verbindungen vom Betrachter kaum mehr hergestellt werden können. Dies belegt aber auch, daß keines ein Abfallprodukt des anderen ist, dass die Skulpturen und Photoarbeiten voneinander unabhängig eine völlig unterschiedliche Sprache sprechen.“ [1]
Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eigenständige Publikationen, Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gina Lee Felber, Ausst.-Katalog Rheinisches Landesmuseum Bonn, mit einem Vorwort von Klaus Honnef, Rheinland Verlag, Pulheim 1990
Ausst.-Kat. Signaturen des Sichtbaren, Erfurt 1998
Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9
Zeitungen, Zeitschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kölner Skizzen, darin Text von Bettina Ruhrberg zu den Arbeiten von Gina Lee Selber, ferner Bildberichte zu Arbeiten von Douglas Swan und von Herbert Döring-Spengler, Heft 3/1991
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1989 Arbeitsstipendium des Kunstfonds, Bonn
1990 Hermann-Claasen-Preis, Köln
Kölner Skizzen, darin: Porträt Gina Lee Selber, Herausgeber: Dietmar Schneider, Köln, Heft 3/1991
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4
Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar