Carl Schulz: Unterschied zwischen den Versionen
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* Geboren in Endingen im Großherzogtum Baden macht Carl Schulz eine Lehre als Lithograf und ging dann auf Wanderschaft. Lahr (1853), Ettheim, Darmstadt (1855) und Frankfurt waren Stationen. Am 28. Oktober 1856 erhielt | * Geboren in Endingen im Großherzogtum Baden macht Carl Schulz eine Lehre als Lithograf und ging dann auf Wanderschaft. Lahr (1853), Ettheim, Darmstadt (1855) und Frankfurt waren Stationen. Am 28. Oktober 1856 erhielt er von der Badischen Vertretung in der freien Stadt Frankfurt einen Reisepass für Dorpat. Vermutlich hat der in Dorpat ansässige Lithograf und Fotograf Louis Höflinger, der gute Kontakte nach Darmstadt hatte, ihn als Mitarbeiter angeworben.<ref> Magisterarbeit von Sven Lepa, s. Literatur.</ref> | ||
* Am 16. Januar 1858 erhielt er die Konzession eine eigene lithografische Werkstatt in Dorpat zu eröffnen, nachdem die Regierung zunächst der Meinung war, dass zwei Lithografen zu viel für die Stadt seien. Zuerst ist Schulz als Drucker tätig, wobei er wie auch noch später häufig innerhalb Dorpats umzieht und wechselnde Geschäftspartner hat.<ref>http://kulturnav.org/854a0993-8dc7-4835-bc77-ffe251ebc023</ref> | * Am 16. Januar 1858 erhielt er die Konzession eine eigene lithografische Werkstatt in Dorpat zu eröffnen, nachdem die Regierung zunächst der Meinung war, dass zwei Lithografen zu viel für die Stadt seien. Zuerst ist Schulz als Drucker tätig, wobei er wie auch noch später häufig innerhalb Dorpats umzieht und wechselnde Geschäftspartner hat.<ref>http://kulturnav.org/854a0993-8dc7-4835-bc77-ffe251ebc023</ref> | ||
* Zunächst nur Drucker war er dann auch ab ca. Mitte 1860er als Fotograf tätig, wobei er die offizielle Genehmigung zum Fotografieren erst 1871 erhielt. Das ist auch der Zeitpunkt, wo er deutlich als Fotograf in Erscheinung tritt. 1873 nimmt er mit seinen Fotos an der Weltausstellung in Paris teil. | * Zunächst nur Drucker war er dann auch ab ca. Mitte 1860er als Fotograf tätig, wobei er die offizielle Genehmigung zum Fotografieren erst 1871 erhielt. Das ist auch der Zeitpunkt, wo er deutlich als Fotograf in Erscheinung tritt. 1873 nimmt er mit seinen Fotos an der Weltausstellung in Paris teil. | ||
* In den 1870er und | * In den 1870er und 1880er Jahren fertigt Schulz kleine Fotoalben (ca. 15-20 Fotos) an mit Stadt- und Landschaftsansichten, z.B. "Riga" oder "Livländische Schweiz". [[Paul Liesegang]] schrieb 1876: „''Eine grössere Anzahl prachtvoller Panoramen-Ansichten russischer Schlösser mit reizender landschaftlicher und Parkumgebung, mit Liesegang's Rotationsapparat aufgenommen, hat Herr Carl Schulz in Dorpat eingeschickt; auch wieder große Gruppen. Je länger Herr Schulz mit dem Apparate arbeitet, um so vollkommender werden seine Resultate.''“<ref>Photographisches Archiv. Journal des allgemeinen deutschen Photographen-Vereins Jg. 1876, [https://books.google.de/books?id=Qg1PJI5cI2wC&pg=PA203&dq=Carl+Schulz+Dorpat+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjigZTykerjAhVSIMUKHUm1BmEQ6AEIKDAA#v=onepage&q=Carl%20Schulz%20Dorpat%20photograph&f=falseS. 203 (Nr. 304)].</ref> | ||
* Schulz gründete zwei Filialgschäfte in Riga (1881) und Libau, die seine Söhne weiterführten. | * Schulz gründete zwei Filialgschäfte in Riga (1881) und Libau, die seine Söhne weiterführten. | ||
* Das Hauptgeschäft in Dorpat übernahm der Sohn Arthur, der es von 1886‒1914 weiterführte. Danach wurde Johannes Zernanti Inhaber und führte das Geschäft bis 1935. | * Das Hauptgeschäft in Dorpat übernahm der Sohn Arthur, der es von 1886‒1914 weiterführte. Danach wurde Johannes Zernanti Inhaber und führte das Geschäft bis 1935. |
Aktuelle Version vom 5. August 2019, 09:35 Uhr
Carl Anton Schulz (* 4. März 1831[1] in Endingen am Kaiserstuhl; † 25. Juni 1884 in Riga), Lithograf, Verleger und Fotograf in Riga und Dorpat (Turku) 1858–1884.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Carl Schulz stammt aus einer Familie von Maurern. Er heiratete am 3. November 1857 in der Johanniskirche Dorpat Juliane (Julie) Friederike Maria Stahl (* 1826), Tochter von Peter Stahl, Schatzmeister der Johanniskirche. Das Paar hatte vier Söhne, die als Fotografen das Geschäft übernahmen: Alexander Arthur Schulz (1862–1921) in Dorpat, Oskar Schulz in Libau, Eduard Schulz in Riga und Carl Julius Schulz (1860–1895) auch in Riga.
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Geboren in Endingen im Großherzogtum Baden macht Carl Schulz eine Lehre als Lithograf und ging dann auf Wanderschaft. Lahr (1853), Ettheim, Darmstadt (1855) und Frankfurt waren Stationen. Am 28. Oktober 1856 erhielt er von der Badischen Vertretung in der freien Stadt Frankfurt einen Reisepass für Dorpat. Vermutlich hat der in Dorpat ansässige Lithograf und Fotograf Louis Höflinger, der gute Kontakte nach Darmstadt hatte, ihn als Mitarbeiter angeworben.[2]
- Am 16. Januar 1858 erhielt er die Konzession eine eigene lithografische Werkstatt in Dorpat zu eröffnen, nachdem die Regierung zunächst der Meinung war, dass zwei Lithografen zu viel für die Stadt seien. Zuerst ist Schulz als Drucker tätig, wobei er wie auch noch später häufig innerhalb Dorpats umzieht und wechselnde Geschäftspartner hat.[3]
- Zunächst nur Drucker war er dann auch ab ca. Mitte 1860er als Fotograf tätig, wobei er die offizielle Genehmigung zum Fotografieren erst 1871 erhielt. Das ist auch der Zeitpunkt, wo er deutlich als Fotograf in Erscheinung tritt. 1873 nimmt er mit seinen Fotos an der Weltausstellung in Paris teil.
- In den 1870er und 1880er Jahren fertigt Schulz kleine Fotoalben (ca. 15-20 Fotos) an mit Stadt- und Landschaftsansichten, z.B. "Riga" oder "Livländische Schweiz". Paul Liesegang schrieb 1876: „Eine grössere Anzahl prachtvoller Panoramen-Ansichten russischer Schlösser mit reizender landschaftlicher und Parkumgebung, mit Liesegang's Rotationsapparat aufgenommen, hat Herr Carl Schulz in Dorpat eingeschickt; auch wieder große Gruppen. Je länger Herr Schulz mit dem Apparate arbeitet, um so vollkommender werden seine Resultate.“[4]
- Schulz gründete zwei Filialgschäfte in Riga (1881) und Libau, die seine Söhne weiterführten.
- Das Hauptgeschäft in Dorpat übernahm der Sohn Arthur, der es von 1886‒1914 weiterführte. Danach wurde Johannes Zernanti Inhaber und führte das Geschäft bis 1935.
Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dorpat, Gartenstr. 3, im eigenen Hause (wohl die Adresse um 1900)
- Riga, Nicolai-Boulevard 3, neben dem Schützenhaus (Filiale ab 1881)
- Libau, Kornstraße 42 (Filiale)
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ehrengeschenke Sr. M. der K. Franz Josef von Oesterreich (1892, 1893), Ehrengeschenke Sr. M. der K. von Russland Nicolai II (1897).
- Prämiert mit ersten Preisen: Wien, Paris, Moskau, Petersburg, Riga, Mitau, Dorpat, Wenden.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Sven Lepa, Tartu fotoateljee C. Schulz (1857-1935). Magistritöö. Tartu: Tartu Ülikool 2015. online hier (pdf)
- Kaljula Teder, Eesti fotograafia teerajajaid. Tallinn: Eesti Raamat 1972.
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Carl_Schulz_(photographer)
- https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:C._Schulz_(Tartu)
- http://www.fotorevers.eu/de/fotograf/Schulz/1172/ (Sammlung Thiel-Melerski)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Carl Schulz, Fotoalbum "Livländische Schweiz"
- Carl Schulz auf kulturnav.org
- Sohn Arthur Schulz auf kulturnav.org
Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Es werden drei verschiedene Geburtsdaten genannt: 3. April, 4. März, 21. Februar. Ich habe das Datum aus der Magisterarbeit von Sven Lepa genommen.
- ↑ Magisterarbeit von Sven Lepa, s. Literatur.
- ↑ http://kulturnav.org/854a0993-8dc7-4835-bc77-ffe251ebc023
- ↑ Photographisches Archiv. Journal des allgemeinen deutschen Photographen-Vereins Jg. 1876, 203 (Nr. 304).