Theodor Hilsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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===Werdegang===
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* 1883–1886 Lehre des Fotografenhandwerks beim Vater Johann Baptist Hilsdorf in Bingen. Danach folgten Wanderjahre in Süddeutschland und der Schweiz.
* 1883–1886 Lehre des Fotografenhandwerks beim Vater Johann Baptist Hilsdorf in Bingen. Danach folgten Wanderjahre in Süddeutschland und der Schweiz.
* 1891 kam Theodor Hilsdorf in das Atelier von Friedrich Müller in München und lernte dort dessen Tochter kennen. Sie verlobten sich 1892, Hilsdorf ging aber dann 1893 zunächst für ein knappes Jahr in die USA um sich fortzubilden. 39 Fotoateliers besichtigte er. Zurück in München heiratete er 1894 und wurde Mitrbeiter seines Schwiegervaters in dessen Atelier.  
* 1891 kam Theodor Hilsdorf in das Atelier von [[Friedrich Müller (I)|Friedrich Müller]] in München und lernte dort dessen Tochter kennen. Sie verlobten sich 1892, Hilsdorf ging aber dann 1893 zunächst für ein knappes Jahr in die USA um sich fortzubilden. 39 Fotoateliers besichtigte er. Zurück in München heiratete er 1894 und wurde Mitrbeiter seines Schwiegervaters in dessen Atelier.  
* Nachdem er am 1. Januar 1900 Teilhaber geworden war, übernahm Hilsdorf schließlich 1903 das Fotoatelier und führte es unter dem Namen „''Friedrich Müller-Hilsdorf''“ weiter (s. auch Literatur).<ref>Photographische Kunst. Halb-Monatsschrift für künstlerische Fach-Photographie. Amtliches Organ des Süddeutschen Photographen-Vereins, Band 2 (1903), S. 195: „''Das photographische Atelier der Firma Friedrich Müller, hier, wird nach Ausscheiden des Teilhabers Friedrich Müller von dem bisherigen Teilhaber Theodor Hilsdorf allein unter der bisherigen Firma weitergeführt.''“</ref>
* Nachdem er am 1. Januar 1900 Teilhaber geworden war, übernahm Hilsdorf schließlich 1903 das Fotoatelier und führte es unter dem Namen „''Friedrich Müller-Hilsdorf''“ weiter (s. auch Literatur).<ref>Photographische Kunst. Halb-Monatsschrift für künstlerische Fach-Photographie. Amtliches Organ des Süddeutschen Photographen-Vereins, Band 2 (1903), S. 195: „''Das photographische Atelier der Firma Friedrich Müller, hier, wird nach Ausscheiden des Teilhabers Friedrich Müller von dem bisherigen Teilhaber Theodor Hilsdorf allein unter der bisherigen Firma weitergeführt.''“</ref>
* 1920–1922 war er ein frühes Mitglied der GDL. Außerdem gehörte er  wie sein Vater und sein Bruder Jacob der Binger Freimaurerloge „Zum Tempel der Freundschaft“ an.
* 1920–1922 war er ein frühes Mitglied der GDL. Außerdem gehörte er  wie sein Vater und sein Bruder Jacob der Binger Freimaurerloge „Zum Tempel der Freundschaft“ an.
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* Aufnahmen von Stefan George, Richard Strauss und Graf Zeppelin wurden zu den repräsentativen Fotos dieser Personen und über Jahre abgedruckt.
* Aufnahmen von Stefan George, Richard Strauss und Graf Zeppelin wurden zu den repräsentativen Fotos dieser Personen und über Jahre abgedruckt.


===Ateliers===
===Atelier===
* München, Amalienstraße 9, gegenüber dem Restaurant Künstlerheim (1903–1944)
* München, Amalienstraße 9, gegenüber dem Restaurant Künstlerheim (1903–1944)


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* Timm Starl: ''Prominenz aus dem Gartenhaus.'' In: Hans-Michael Koetzle, Ulrich Pohlmann (Hrsg.),  ''Münchner Kreise. Der Fotograf Theodor Hilsdorf 1868 – 1944.'' [Ausstellungskatalog Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum]. Bielefeld: Kerber, 2007. – auch In: Fotogeschichte, Heft 106, 27. Jg., 2007. [http://timm-starl.at/fotokritik-text-15.htm online]  
* Timm Starl: ''Prominenz aus dem Gartenhaus.'' In: Hans-Michael Koetzle, Ulrich Pohlmann (Hrsg.),  ''Münchner Kreise. Der Fotograf Theodor Hilsdorf 1868 – 1944.'' [Ausstellungskatalog Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum]. Bielefeld: Kerber, 2007. – auch In: Fotogeschichte, Heft 106, 27. Jg., 2007. [http://timm-starl.at/fotokritik-text-15.htm online]  
* Philipp Freytag: "''Hilsdorf, Theodor''". In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 73, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023178-6, S. 249.
* Philipp Freytag: "''Hilsdorf, Theodor''". In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 73, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023178-6, S. 249.
* Berthold Roland (Hg.), ''Theodor Hilsdorf 1868-1944, Königlich-Bayerischer Hofphotograph''. Ausstellungskatalog Schloss "Villa Ludwigshöhe", Edenkoben/Pfalz, und Landesmuseum Mainz 1987.
* Berthold Roland (Hg.), ''Theodor Hilsdorf 1868-1944, Königlich-Bayerischer Hofphotograph''. [Ausstellungskatalog Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben/Pfalz]. Mainz: Landesmuseum 1987.
* ''Prominenz in Bildern - Die Brüder Hilsdorf in der Geschichte der Fotografie''. Sammlung Franz Roth. [Begleitpublikation zur Ausstellung im Historischen Museum am Strom - Hildegard von Bingen]. Verlag Matthias Essay, Bad Kreuznach o. J. (um 1983).
* ''Prominenz in Bildern - Die Brüder Hilsdorf in der Geschichte der Fotografie''. Sammlung Franz Roth. [Begleitpublikation zur Ausstellung im Historischen Museum am Strom - Hildegard von Bingen]. Verlag Matthias Essay, Bad Kreuznach o. J. (um 1983).



Aktuelle Version vom 8. September 2019, 08:53 Uhr

Theodor Hilsdorf, 1908

Theodor Hilsdorf (* 18. Juni 1868 in Bingen; † 31. Oktober 1944 in Neumarkt, Oberpfalz)[1], Fotograf in München 1893–1944.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theodor Hilsdorf wurde als Sohn des Fotografen, Vergolder und Hoteliers Johann Baptist Hilsdorf (1835–1918) und Christine geb. Euler (* 1841) in Bingen am Rhein geboren. Sein Bruder Jacob Hilsdorf (1872–1916)wurden ebenfalls Fotograf. Weitere Geschwister waren Anna Magdalena (1862–1873), Karl Theodor ((1864–1926), Friederike (1874–1932) und Hans (1882–1954). Theodor Hilsdorf heiratete am 21. Mai 1894 in München Emilie (Emy) Müller (1874–1958). Das Paar hatte vier Kinder: Helene (1895–1906), Johanna (1900–1997), Carola (1903–1983) und Paula Eugenie (1814–1944).[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1883–1886 Lehre des Fotografenhandwerks beim Vater Johann Baptist Hilsdorf in Bingen. Danach folgten Wanderjahre in Süddeutschland und der Schweiz.
  • 1891 kam Theodor Hilsdorf in das Atelier von Friedrich Müller in München und lernte dort dessen Tochter kennen. Sie verlobten sich 1892, Hilsdorf ging aber dann 1893 zunächst für ein knappes Jahr in die USA um sich fortzubilden. 39 Fotoateliers besichtigte er. Zurück in München heiratete er 1894 und wurde Mitrbeiter seines Schwiegervaters in dessen Atelier.
  • Nachdem er am 1. Januar 1900 Teilhaber geworden war, übernahm Hilsdorf schließlich 1903 das Fotoatelier und führte es unter dem Namen „Friedrich Müller-Hilsdorf“ weiter (s. auch Literatur).[2]
  • 1920–1922 war er ein frühes Mitglied der GDL. Außerdem gehörte er wie sein Vater und sein Bruder Jacob der Binger Freimaurerloge „Zum Tempel der Freundschaft“ an.
  • Nach Hilsdorf Tod 1944 wird sein Fotoatelier noch bis 1955 von Luise Schmidbauer weitergeführt.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wie schon die vorherige Fotografengeneration inszenierte sich Hilsdorf als Künstler, machte auch nichtkommerzielle Landschaftsfotos und nahm gelegentlich an Ausstellungen teil - war aber in erster Linie Geschäftsmann. Er war ein klassischer Porträtfotograf, der zu den führenden Münchener Fotografen seiner Zeit gehörte.
  • Er spezialisierte sich auf großformatige Sepia-Aufnahmen, deren besondere Tonung zum Markenzeichen seiner Fotos wurden. Dabei nutze er die vorhandenen technischen Möglichkeiten, experimentierte aber nicht mit ihnen.
  • Aufnahmen von Stefan George, Richard Strauss und Graf Zeppelin wurden zu den repräsentativen Fotos dieser Personen und über Jahre abgedruckt.

Atelier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • München, Amalienstraße 9, gegenüber dem Restaurant Künstlerheim (1903–1944)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1905 Ernennung zum Königlich-Bayrischer Hoffotograf

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Hilsdorf, Theodor". In: Stefan George und sein Kreis. Ein Handbuch, Band 1. Berlin: De Gryter 2016, S. 1438-1439.
  • Timm Starl: Prominenz aus dem Gartenhaus. In: Hans-Michael Koetzle, Ulrich Pohlmann (Hrsg.), Münchner Kreise. Der Fotograf Theodor Hilsdorf 1868 – 1944. [Ausstellungskatalog Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum]. Bielefeld: Kerber, 2007. – auch In: Fotogeschichte, Heft 106, 27. Jg., 2007. online
  • Philipp Freytag: "Hilsdorf, Theodor". In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 73, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023178-6, S. 249.
  • Berthold Roland (Hg.), Theodor Hilsdorf 1868-1944, Königlich-Bayerischer Hofphotograph. [Ausstellungskatalog Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben/Pfalz]. Mainz: Landesmuseum 1987.
  • Prominenz in Bildern - Die Brüder Hilsdorf in der Geschichte der Fotografie. Sammlung Franz Roth. [Begleitpublikation zur Ausstellung im Historischen Museum am Strom - Hildegard von Bingen]. Verlag Matthias Essay, Bad Kreuznach o. J. (um 1983).

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedruckte Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Unsere Zeit in 77 Frauenbildnissen. Niels Kampmann Verlag, Heidelberg o. J. (ca. 1930).
  • Menschen der Zeit. Hundert und ein Lichtbildnis wesentlicher Männer und Frauen aus deutscher Gegenwart und jüngster Vergangenheit. Karl Robert Langewiesche Verlag, Königstein/Taunus & Leipzig 1930.
  • Willi Koch und Friedrich Böer (Hg.), Liebe zu Deutschland, Gedanken und Bilder. Verlag Holle & Co., Berlin 1934.
  • Ausst.Kat. Fotografie 1919-1979 Made in Germany. Die GDL-Fotografen, München Frankfurt 1979, S. 208-211.
  • Ausst.Kat. Kunstphotographie um 1900. Die Sammlung Ernst Juhl, Hamburg 1989.
  • Lempertz Auktion 854, Mai 2004.
  • Berliner Illustrierte Zeitung, Heft 18 vom 5.5.1929, S. 750.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 "Hilsdorf, Theodor". In: Stefan George und sein Kreis. Ein Handbuch, Band 1. Berlin: De Gryter 2016, S. 1438-1439.
  2. Photographische Kunst. Halb-Monatsschrift für künstlerische Fach-Photographie. Amtliches Organ des Süddeutschen Photographen-Vereins, Band 2 (1903), S. 195: „Das photographische Atelier der Firma Friedrich Müller, hier, wird nach Ausscheiden des Teilhabers Friedrich Müller von dem bisherigen Teilhaber Theodor Hilsdorf allein unter der bisherigen Firma weitergeführt.

Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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