Hans Gerhard Evers: Unterschied zwischen den Versionen
Fh-bot (Diskussion | Beiträge) (Vorlage Personendaten ergaenzt) |
Fh-bot (Diskussion | Beiträge) (Personendaten ergaenzt) |
||
Zeile 43: | Zeile 43: | ||
[http://archiv.evers.frydrych.org/Zeitungsartikel_zu_Hans_Gerhard_Evers.pdf Zeitungsartikel zu Hans Gerhard Evers] | [http://archiv.evers.frydrych.org/Zeitungsartikel_zu_Hans_Gerhard_Evers.pdf Zeitungsartikel zu Hans Gerhard Evers] | ||
{{Personendaten | {{Personendaten | ||
|NAME= | |NAME=Hans Gerhard Evers | ||
|ALTERNATIVNAMEN= | |ALTERNATIVNAMEN= | ||
|KURZBESCHREIBUNG= | |KURZBESCHREIBUNG= |
Aktuelle Version vom 9. März 2017, 16:17 Uhr
Kunsthistoriker, Prof.Dr.phil.
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 19. März 1900 in Lübeck; † 8. April 1993 in Hofgeismar
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hans Gerhard Evers war das jüngste von drei Kindern des Pastors und ab 1919 Seniors der Lübeckischen Landeskirche Johannes Evers (1859–1945) und seiner Frau Anna Evers, geb. Plitt (1874–1906). Er studierte zunächst Deutsch, Geschichte und Turnen an den Universitäten Göttingen, Heidelberg und Berlin und legte 1923 das Staatsexamen für das höhere Lehrfach ab.
Mit der bildenden Kunst und der Fotografie kam er erst während des Studiums insbesondere durch den Einfluss des Archäologen Ludwig Curtius in Heidelberg und des Kunsthistorikers Graf Vitzthum in Göttingen in Kontakt. 1924 promovierte er über „Winkelmann und Lessing im Kampf um die Erziehung zur Kunst“. Mit diesem Thema und den Prüfungsfächern Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Archäologie vollzog er den Wechsel zu den kunstwissenschaftlichen Disziplinen. 1924/25 war Evers Assistent am kunsthistorischen Seminar der Universität Heidelberg bei Carl Neumann. Ein amerikanisches Arbeits- und Reise-Stipendium für ägyptologische Studien ermöglichte ihm im Winter 1925/26 einen sechsmonatigen Studienaufenthalt in Ägypten und die Assistenz am ägyptologischen Institut bei Hermann Ranke in Heidelberg. Als Ergebnis erschien 1929 das zweibändige Werk von Evers „Staat aus dem Stein“ über die ägyptische Plastik des Mittleren Reiches, illustriert überwiegend mit eigenen Fotografien.
Nach dieser Doppelrolle als Ägyptologe und Kunsthistoriker entschied sich Evers endgültig für die Kunstgeschichte und wechselte 1928 an die Universität München. Er habilitierte Ende 1932 und arbeitete anschließend als Privatdozent an der Universität München. Von 1939 bis 1945 war Evers zum Militärdienst einberufen. Er diente zunächst als einfacher Soldat, dann als Gefreiter und Unteroffizier. Ab September 1940 war er im Kunstschutz in Frankreich und Belgien eingesetzt. Von November 1943 bis zur Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im September 1945 war er als „Militärverwaltungsrat“ relativ erfolgreich für den Schutz von Kunstschätzen und Baudenkmälern im besetzten Italien verantwortlich.
Ab 1949 war er zunächst als Lehrbeauftragter und dann von 1950 bis 1968 als ordentlicher Professor Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte in der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule Darmstadt. Er vertrat diesen Lehrstuhl über die Altersgrenze hinaus und war auch nach seiner Emeritierung weiter wissenschaftlich tätig. Evers vertrat in seiner kunsthistorischen Lehre eine außergewöhnliche inhaltliche Breite.
Als Fotograf war Evers Autodidakt. Wo immer möglich fotografierte er seine kunsthitorischen Forschungsgegenstände selbst und verdeutlichte oft schon durch die Wahl des Blickwinkels und durch Detailaufnahmen seine besondere Sichtweise und Interpretation. Evers ließ in seinen Vorlesungen immer zwei Lichtbilder nebeneinander projizieren, um seine Darlegungen im unmittelbaren Vergleich zu veranschaulichen. Nachfolgende Forscher konnten teilweise nur anhand seiner Aufnahmen über kriegszerstörte Bauwerke arbeiten. Die Aufnahmen sind heute überwiegend im Kunstgeschichtlichen Institut der TU Darmstadt, im Bildarchiv Foto Marburg und im Department of Art History, New York University zu finden. Evers befasste sich als Kunsthistoriker aber auch früh mit der Fotografie als neuer Kunstform und förderte deren Anerkennung in seinen Fachkreisen.
Evers war u.a. Lehrer von J.A. Schmoll gen. Eisenwerth.
Literatur über Fotografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Über Architektur-Fotografie. Perutz-Mitteilungen, München, Jahrgang 1933, Heft Nr. 2, S. 54–59. Nachdruck in "Schriften", 1975. Technische Hochschule Darmstadt. (Sammlung und Nachdruck wichtiger Aufsätze von H.G. Evers)
- Brief über die Architektur-Fotografie. In: Baukunst und Werkform. 7, 1954, H. 9, S. 522–548. (Nachdruck in "Schriften", 1975)
- Das menschliche Antlitz Europas. Vortrag zur Foto-Ausstellung, 1960. (Nachdruck in "Schriften", 1975)
- Fotografie - Wirklichkeit - Bewußtsein. In: Bauwelt. 7/1976. (THEMA: Fotografie - Wirklichkeit - Bewußtheit, 1976)
Weitere Literatur von Hans Gerhard Evers
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar
Familienarchiv Hans Gerhard Evers