Ludwig Mertens sen.: Unterschied zwischen den Versionen
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Ludwig Mertens war verheiratet mit Maria Magdalena Elisabeth Lasinsky ( | Ludwig Mertens war verheiratet mit Maria Magdalena Elisabeth Lasinsky (1824–1904)<ref>Rudolf Herz, Brigitte Bruns, Hof-Atelier Elvira, 1887-1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten [Begleitband zur Ausstellung des Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum 13. Dezember 1985 bis 2. März 1986]</ref>, wahrscheinlich eine Tochter des Maler [[w:Johann Adolf Lasinsky|Johann Adolf]] oder seines Bruders [[w:August Gustav Lasinsky|August Gustav Lasinsky]], ebenfalls Maler. Das Paar hatte den Sohn [[Ludwig Mertens jun.|Ludwig Mertens]] (1855–1926), der das Fotoatelier in Rendsburg fortführte. | ||
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* Seit 1851 war er als Zeichenlehrer in Rendsburg. Der Mitgründer der Werft Blohm & Voß, Ernst Voß schreibt in seinen Lebenserinnerungen: „''Als ich später nach vollendetem 14 Lebensjahre in Rendsburg die sogenannte Rektorschule besuchte, unter Herrn Rektor Beckmann, erhielt ich gleichzeitig Privatzeichen-Unterricht in der Zeichenschule eines Herrn Ludwig Mertens (ein tüchtiger Künstler in Stahl- und Kupferstich), der leider bald erblindete''“.<ref>Ernst Voß, Erinnerungen aus meinem Leben: Lebenserinnerungen und Lebensarbeit des Mitbegründers der Schiffswerft von Blohm und Voss. Berlin: Hofenberg 2014.</ref> | * Seit 1851 war er als Zeichenlehrer in Rendsburg. Der Mitgründer der Werft Blohm & Voß, Ernst Voß schreibt in seinen Lebenserinnerungen: „''Als ich später nach vollendetem 14 Lebensjahre in Rendsburg die sogenannte Rektorschule besuchte, unter Herrn Rektor Beckmann, erhielt ich gleichzeitig Privatzeichen-Unterricht in der Zeichenschule eines Herrn Ludwig Mertens (ein tüchtiger Künstler in Stahl- und Kupferstich), der leider bald erblindete''“.<ref>Ernst Voß, Erinnerungen aus meinem Leben: Lebenserinnerungen und Lebensarbeit des Mitbegründers der Schiffswerft von Blohm und Voss. Berlin: Hofenberg 2014.</ref> | ||
* Überliefert sind vor allem Zeichnungen und Stiche von Mertens aus den 1850er Jahre, z.B. von Schleswig.<ref>Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein. Der Stadt Schleswig, Band 3: Kirchen, Klöster und Hospitäler. 1985;: S. 74 und S. 397.</ref> Vermutlich hat er auch fotografiert, Fritz Kempe (s. Literatur) führt in jedenfalls als Daguerreotypist. | * Überliefert sind vor allem Zeichnungen und Stiche von Mertens aus den 1850er Jahre, z.B. von Schleswig.<ref>Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein. Der Stadt Schleswig, Band 3: Kirchen, Klöster und Hospitäler. 1985;: S. 74 und S. 397.</ref> Vermutlich hat er auch fotografiert, Fritz Kempe (s. Literatur) führt in jedenfalls als Daguerreotypist. | ||
* Ende der 1850er erblindete Mertens. Scheinbar übernahm seine Ehefrau Maria Lasinsky das Fotoatelier<ref>Eine [http://genwiki.genealogy.net/Lasinsky_(D%C3%BCsseldorf)/Fotostudio Laura Lasinsky] ist in den 1870er Jahren in Düsseldorf als Fotografin tätig.</ref>. Kempe schreibt: „''Als ihr Mann erblindete griff sie das Fotografieren auf, machte es zu ihrem Beruf, gründete ein Geschäft''“. Von 1868 gibt es ein mit "Mertens, Rendsburg" betiteltes Foto vom Glückstadter Hafen<ref>Franz Michaelsen, Der Hafen in Glückstadt: ein Führer rund um den Aussen- und Binnenhafen. 1951.</ref> Spätere Fotos sind dann seinem gleichnamigen Sohn zuzuschreiben. | * Ende der 1850er Jahre erblindete Mertens. Scheinbar übernahm seine Ehefrau Maria Lasinsky das Fotoatelier<ref>Eine [http://genwiki.genealogy.net/Lasinsky_(D%C3%BCsseldorf)/Fotostudio Laura Lasinsky] ist in den 1870er Jahren in Düsseldorf als Fotografin tätig.</ref>. Kempe schreibt: „''Als ihr Mann erblindete griff sie das Fotografieren auf, machte es zu ihrem Beruf, gründete ein Geschäft''“. Von 1868 gibt es ein mit "Mertens, Rendsburg" betiteltes Foto vom Glückstadter Hafen<ref>Franz Michaelsen, Der Hafen in Glückstadt: ein Führer rund um den Aussen- und Binnenhafen. 1951.</ref> Spätere Fotos sind dann seinem gleichnamigen Sohn zuzuschreiben. | ||
* Ludwig Mertens entwickelte eine Methode für den Zeichenunterricht Blinder und entwarf den hierzu erforderlichen Apparat, den er 1873 in der Blindenanstalt in Hannover vorstellte.<ref>Brünner Morgenpost [https://books.google.de/books?hl=de&id=MEvvEJNl3SoC&q=Mertens#v=snippet&q=Mertens&f=false 1873]</ref> | * Ludwig Mertens entwickelte eine Methode für den Zeichenunterricht Blinder und entwarf den hierzu erforderlichen Apparat, den er 1873 in der Blindenanstalt in Hannover vorstellte.<ref>Brünner Morgenpost [https://books.google.de/books?hl=de&id=MEvvEJNl3SoC&q=Mertens#v=snippet&q=Mertens&f=false 1873]</ref> | ||
Aktuelle Version vom 10. Juli 2019, 07:35 Uhr
Christian Heinrich Ludwig Mertens (* 14. Januar 1821 in Lüneburg[1]; † 1886 in Rendsburg), Maler, Zeichenlehrer, Lithograf, Daguerreotypist in Rendsburg.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ludwig Mertens war verheiratet mit Maria Magdalena Elisabeth Lasinsky (1824–1904)[2], wahrscheinlich eine Tochter des Maler Johann Adolf oder seines Bruders August Gustav Lasinsky, ebenfalls Maler. Das Paar hatte den Sohn Ludwig Mertens (1855–1926), der das Fotoatelier in Rendsburg fortführte.
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ludwig Mertens war zunächst in Hamburg tätig, studierte dann am Städelsches Kunstinstitut in Frankfurt (Main).
- Seit 1851 war er als Zeichenlehrer in Rendsburg. Der Mitgründer der Werft Blohm & Voß, Ernst Voß schreibt in seinen Lebenserinnerungen: „Als ich später nach vollendetem 14 Lebensjahre in Rendsburg die sogenannte Rektorschule besuchte, unter Herrn Rektor Beckmann, erhielt ich gleichzeitig Privatzeichen-Unterricht in der Zeichenschule eines Herrn Ludwig Mertens (ein tüchtiger Künstler in Stahl- und Kupferstich), der leider bald erblindete“.[3]
- Überliefert sind vor allem Zeichnungen und Stiche von Mertens aus den 1850er Jahre, z.B. von Schleswig.[4] Vermutlich hat er auch fotografiert, Fritz Kempe (s. Literatur) führt in jedenfalls als Daguerreotypist.
- Ende der 1850er Jahre erblindete Mertens. Scheinbar übernahm seine Ehefrau Maria Lasinsky das Fotoatelier[5]. Kempe schreibt: „Als ihr Mann erblindete griff sie das Fotografieren auf, machte es zu ihrem Beruf, gründete ein Geschäft“. Von 1868 gibt es ein mit "Mertens, Rendsburg" betiteltes Foto vom Glückstadter Hafen[6] Spätere Fotos sind dann seinem gleichnamigen Sohn zuzuschreiben.
- Ludwig Mertens entwickelte eine Methode für den Zeichenunterricht Blinder und entwarf den hierzu erforderlichen Apparat, den er 1873 in der Blindenanstalt in Hannover vorstellte.[7]
Atelier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rendsburg
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fritz Kempe. Daguerreotypie in Deutschland. Vom Charme der frühen Fotografien. Seebruck am Chiemsee: Heering 1979, S. 175.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Lili Martius, Die schleswig-holsteinische Malerei im 19. Jahrhundert. K. Wachholtz 1978, S. 426.
- ↑ Rudolf Herz, Brigitte Bruns, Hof-Atelier Elvira, 1887-1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten [Begleitband zur Ausstellung des Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum 13. Dezember 1985 bis 2. März 1986]
- ↑ Ernst Voß, Erinnerungen aus meinem Leben: Lebenserinnerungen und Lebensarbeit des Mitbegründers der Schiffswerft von Blohm und Voss. Berlin: Hofenberg 2014.
- ↑ Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein. Der Stadt Schleswig, Band 3: Kirchen, Klöster und Hospitäler. 1985;: S. 74 und S. 397.
- ↑ Eine Laura Lasinsky ist in den 1870er Jahren in Düsseldorf als Fotografin tätig.
- ↑ Franz Michaelsen, Der Hafen in Glückstadt: ein Führer rund um den Aussen- und Binnenhafen. 1951.
- ↑ Brünner Morgenpost 1873