Douglas Huebler: Unterschied zwischen den Versionen

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„Wie [[Allan Kaprow]] und [[Joseph Kosuth]] ist auch Douglas Huebler sowohl Künstler als auch Kunstkritiker und -theoretiker.
„Wie [[Allan Kaprow]] und [[Joseph Kosuth]] ist auch Douglas Huebler sowohl Künstler als auch Kunstkritiker und -theoretiker.


In Hueblers konzeptuell angelegten Arbeiten der 70er Jahre spielte die Dokumentation seiner Aktionen eine wesentliche Rolle, nicht zuletzt, weil sie nur so für einen
In Hueblers konzeptuell angelegten Arbeiten der 70er Jahre spielte die Dokumentation seiner Aktionen eine wesentliche Rolle, nicht zuletzt, weil sie nur so für einen Betrachter wahrnehmbar sind.


Betrachter wahrnehmbar sind.
Für das „Variable Stück Nr. 48“ (1971) z. B. stellte Huebler Dokumente einer Kunstaktion zusammen. In einem Statement, das ebenso wie eine Serie von Photographien, eine Straßenkarte, ein Brief an den New Yorker Galeristen Leo Castelli und eine Skizze für die Gruppierung der Photos zum Werk gehört, beschrieb Huebler die Idee der Aktion: Am 13. Mai 1971 machte er über 650 Aufnahmen auf seinem Reiseweg zwischen seiner Wahlheimat in Bradford, Massachusetts, und der Leo Castelli Gallery in New York. Diese Bilder dokumentieren die Gesamtheit optischer Erscheinungen, die ihm begegneten.
 
Für das „Variable Stück Nr. 48“ (1971) z. B. stellte Huebler Dokumente einer Kunstaktion zusammen. In einem Statement, das ebenso wie eine Serie von Photographien, eine Straßenkarte, ein Brief an den New Yorker Galeristen Leo Castelli und eine Skizze für die Gruppierung der Photos zum Werk gehört, beschrieb Huebler die Idee der Aktion: Am 13. Mai 1971 machte er über 650 Aufnahmen auf seinem Reiseweg zwischen seiner Wahlheimat in Bradford, Massachusetts und der Leo Castelli Gallery in New York. Diese Bilder dokumentieren die Gesamtheit optischer Erscheinungen, die ihm begegneten.


Jedes Photo wurde von einem bestimmten Punkt auf der Autostraße aus aufgenommen, und zwar in Fahrtrichtung und soweit der Blick reichte.
Jedes Photo wurde von einem bestimmten Punkt auf der Autostraße aus aufgenommen, und zwar in Fahrtrichtung und soweit der Blick reichte.
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Ästhetische Probleme interessieren Huebler wenig, auch wenn die Vergrößerung der New Yorker Brücken noch einen besonderen photographischen Reiz besitzt. Im allgemeinen wird auf die Qualität der Aufnahmen weniger Wert gelegt als auf eine möglichst vollständige Erfassung der verschiedenen optischen Phänomene.
Ästhetische Probleme interessieren Huebler wenig, auch wenn die Vergrößerung der New Yorker Brücken noch einen besonderen photographischen Reiz besitzt. Im allgemeinen wird auf die Qualität der Aufnahmen weniger Wert gelegt als auf eine möglichst vollständige Erfassung der verschiedenen optischen Phänomene.


‚Die Dokumente sind nicht unbedingt interessant auf einer ästhetischen Ebene, das heißt, sie sind an sich keine ‚Kunstwerke‘. Ich verwende diese Dokumente, um einen Zustand der absoluten Koexistenz zwischen Bild und Sprache zu dokumentieren‘ (Huebler).“ <ref>Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, GG, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, [[index.php?title=Special:BookSources/3822888184|ISBN 3-8228-8818-4]]</ref>
‚Die Dokumente sind nicht unbedingt interessant auf einer ästhetischen Ebene, das heißt, sie sind an sich keine Kunstwerke. Ich verwende diese Dokumente, um einen Zustand der absoluten Koexistenz zwischen Bild und Sprache zu dokumentieren‘ (Huebler).“ <ref>Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, GG, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, [[index.php?title=Special:BookSources/3822888184|ISBN 3-8228-8818-4]]</ref>
==Quelle==
==Quelle==
<references />
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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2023, 11:46 Uhr

Künstler, Kunstkritiker

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1924 in Ann Arbor/Michigan, gest. 12.07.1997 in Truro/Mass.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Wie Allan Kaprow und Joseph Kosuth ist auch Douglas Huebler sowohl Künstler als auch Kunstkritiker und -theoretiker.

In Hueblers konzeptuell angelegten Arbeiten der 70er Jahre spielte die Dokumentation seiner Aktionen eine wesentliche Rolle, nicht zuletzt, weil sie nur so für einen Betrachter wahrnehmbar sind.

Für das „Variable Stück Nr. 48“ (1971) z. B. stellte Huebler Dokumente einer Kunstaktion zusammen. In einem Statement, das ebenso wie eine Serie von Photographien, eine Straßenkarte, ein Brief an den New Yorker Galeristen Leo Castelli und eine Skizze für die Gruppierung der Photos zum Werk gehört, beschrieb Huebler die Idee der Aktion: Am 13. Mai 1971 machte er über 650 Aufnahmen auf seinem Reiseweg zwischen seiner Wahlheimat in Bradford, Massachusetts, und der Leo Castelli Gallery in New York. Diese Bilder dokumentieren die Gesamtheit optischer Erscheinungen, die ihm begegneten.

Jedes Photo wurde von einem bestimmten Punkt auf der Autostraße aus aufgenommen, und zwar in Fahrtrichtung und soweit der Blick reichte.

Huebler ließ dann jemand anderen aus dem gesamten Photomaterial den „ästhetischstenBlickwinke“l auswählen und stellte diesen Ausschnitt in entsprechender Vergrößerung mit den übrigen Dokumenten zusammen.

Ästhetische Probleme interessieren Huebler wenig, auch wenn die Vergrößerung der New Yorker Brücken noch einen besonderen photographischen Reiz besitzt. Im allgemeinen wird auf die Qualität der Aufnahmen weniger Wert gelegt als auf eine möglichst vollständige Erfassung der verschiedenen optischen Phänomene.

‚Die Dokumente sind nicht unbedingt interessant auf einer ästhetischen Ebene, das heißt, sie sind an sich keine Kunstwerke. Ich verwende diese Dokumente, um einen Zustand der absoluten Koexistenz zwischen Bild und Sprache zu dokumentieren‘ (Huebler).“ [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, GG, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4