Albin Mutterer: Unterschied zwischen den Versionen

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* Bemerkenswert ist, dass Albin Mutterer auch Tote − Kinder wie Erwachsene − fotografierte. Wie noch vorhandene Talbotypien zeigen, setzte man die Leichen in einen Lehnstuhl, ein Maler der nahen Porzellanfabrik retouchierte Augen und Hände. Erhalten sind solche Bilder unter anderem von Dr. Petrus (1849) und Johann Scheimbauer, Mesner der nahen Lichtentaler Pfarrkirche (1850). Für seine "Sculpteur-Photographie" erhielt Mutterer eine Medaille der Wiener Weltausstellung 1873.  
* Bemerkenswert ist, dass Albin Mutterer auch Tote − Kinder wie Erwachsene − fotografierte. Wie noch vorhandene Talbotypien zeigen, setzte man die Leichen in einen Lehnstuhl, ein Maler der nahen Porzellanfabrik retouchierte Augen und Hände. Erhalten sind solche Bilder unter anderem von Dr. Petrus (1849) und Johann Scheimbauer, Mesner der nahen Lichtentaler Pfarrkirche (1850). Für seine "Sculpteur-Photographie" erhielt Mutterer eine Medaille der Wiener Weltausstellung 1873.  
* Das Haus in der Nußdorfer Straße 22 hatte Albin Mutterer 1861 erworben, der bekannte Zimmermeister Fellner führte den Holzanbau für "Albin Mutterer's Fotografischen Glas-Pavilion" aus. 1872 kauften Albin und Barbara Leopoldine Mutterer das Haus Thurygrund 25 ("Zur goldenen Krone", 9, Nußdorfer Straße 30, Bindergasse 1).
* Das Haus in der Nußdorfer Straße 22 hatte Albin Mutterer 1861 erworben, der bekannte Zimmermeister Fellner führte den Holzanbau für "Albin Mutterer's Fotografischen Glas-Pavilion" aus. 1872 kauften Albin und Barbara Leopoldine Mutterer das Haus Thurygrund 25 ("Zur goldenen Krone", 9, Nußdorfer Straße 30, Bindergasse 1).
* Mutterer kam nach einem Brand seines Ateliers in der Nußdorfer Straße 22 ums Leben. Chemikalien hatten sich entzündet, als er die in Brand geratene Camera obscura zu löschen versuchte. Ein Feuerwehrmann rettete den 67-jährigen Fotografen, der seinen Verbrennungen aber am 3. Juli 1873 im Allgemeinen Krankenhaus erlag. Nach Mutterers Tod übernahm sein ältester Sohn Joseph Mutterer das Atelier. Vom Haus Nussdorfer Straße 30 erbten die Gattin Barbara 7/8 und der minderjährige Hugo 1/8.<ref name="quelle"/>
* Mutterer kam nach einem Brand seines Ateliers in der Nußdorfer Straße 22 ums Leben. Chemikalien hatten sich entzündet, als er die in Brand geratene Camera obscura zu löschen versuchte. Ein Feuerwehrmann rettete den 67-jährigen Fotografen, der seinen Verbrennungen aber am 3. Juli 1873 im Allgemeinen Krankenhaus erlag. Nach Mutterers Tod übernahm sein ältester Sohn Joseph Mutterer das Atelier. Vom Haus Nussdorfer Straße 30 erbten seine Ehefrau Barbara 7/8 und der minderjährige Hugo 1/8.<ref name="quelle"/>


===Ateliers===
===Ateliers===

Aktuelle Version vom 2. August 2019, 14:24 Uhr

Post-mortem-Porträt Dr. Petrus, Salzdruck Wien 1854

Albin Mutterer (* 1806 in Krotzingen, Schwarzwald; † 3. Juli 1873 in Wien), Daguerreotypist und Fotograf in Wien 1849–1873, bekannt für seine Leichenporträts.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Februar 1834 heiratete der "Stiefelglanzwichserzeuger Albanus Mutterer" in der Lichtentaler Kirche (Wien 9) die 21-jährige Barbara Koller. Ihr Vater war Stiefelholzschneider, die Mutter Katharina entstammte der bekannten Porzellanmaler-Familie Anreiter von Zirnfeld. Als erstes von vier Geschwistern wurde am 18. Dezember 1834 Joseph Anton Mutterer geboren. Der Beruf des Vaters ist im Taufbuch der Pfarre Rossau mit "Gewölb-Diener" angegeben.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1849 wechselte Albin Mutterer die Profession. Als Berufsdaguerrotypist zählte er zu den ersten Mitgliedern der 1861 in Wien gegründeten "Photographischen Gesellschaft". Er machte die ersten Daguerreotypien vom gründerzeitlichen Wien (darunter Fotos von Parlament und Votivkirche) und eröffnete in der Vorstadt Thury ("Zu den fünf Säulen", Kleine Kirchengasse 67, heute 9, Marktgasse 8) ein Atelier, mit dem er später in die Nußdorfer Straße 22 im Alsergrund übersiedelte und in dem bekannte Porträtaufnahmen entstanden.
  • Bemerkenswert ist, dass Albin Mutterer auch Tote − Kinder wie Erwachsene − fotografierte. Wie noch vorhandene Talbotypien zeigen, setzte man die Leichen in einen Lehnstuhl, ein Maler der nahen Porzellanfabrik retouchierte Augen und Hände. Erhalten sind solche Bilder unter anderem von Dr. Petrus (1849) und Johann Scheimbauer, Mesner der nahen Lichtentaler Pfarrkirche (1850). Für seine "Sculpteur-Photographie" erhielt Mutterer eine Medaille der Wiener Weltausstellung 1873.
  • Das Haus in der Nußdorfer Straße 22 hatte Albin Mutterer 1861 erworben, der bekannte Zimmermeister Fellner führte den Holzanbau für "Albin Mutterer's Fotografischen Glas-Pavilion" aus. 1872 kauften Albin und Barbara Leopoldine Mutterer das Haus Thurygrund 25 ("Zur goldenen Krone", 9, Nußdorfer Straße 30, Bindergasse 1).
  • Mutterer kam nach einem Brand seines Ateliers in der Nußdorfer Straße 22 ums Leben. Chemikalien hatten sich entzündet, als er die in Brand geratene Camera obscura zu löschen versuchte. Ein Feuerwehrmann rettete den 67-jährigen Fotografen, der seinen Verbrennungen aber am 3. Juli 1873 im Allgemeinen Krankenhaus erlag. Nach Mutterers Tod übernahm sein ältester Sohn Joseph Mutterer das Atelier. Vom Haus Nussdorfer Straße 30 erbten seine Ehefrau Barbara 7/8 und der minderjährige Hugo 1/8.[1]

Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wien, Vorstadt Thury, Kleine Kirchengasse 67
  • Wien, Alsergrund, Nußdorfer Straße 22 (ab 1861 Eigentümer)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1873 Wiener Weltausstellung in Wien: Medaille für "Sculpteur-Photographie".

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Hochreiter [Hg.]: Geschichte der Fotografie in Österreich. [Wien, Museum des 20. Jahrhunderts / Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum]. Bad Ischl: Verein zur Erarbeitung der "Geschichte der Fotografie in Österreich" 1983
  • Fritz Kempe: "Daguerreotypie in Deutschland. Vom Charme der frühen Fotografie", Seebruck am Chiemsee: Heering 1979.
  • Alfred Wolf: Albin und Josef Mutterer. Vater und Sohn als Wegbereiter der Photographie. In: Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund 30 (1989), Heft 121, S. 7 ff.
  • Heinz Riedel, “‘Tote retuschiert wie lebend‘. Albin Mutterer, der Leichenporträtist vom Thury-Grund“, in: Wiener Geschichtsblätter, Heft 2, 1996, 115-118

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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Kommentar. Albin Mutterer war ein früher Wiener Fotograf, der zu wenig Beachtung findet, da nur auf die großen Namen geschaut wird. Es gibt eine Außenaufnahme seines Ateliers von 1864 (leider mit Copyright der Albertina), eine Bretterbude verglichen mit dem Prachtbau, den sich Ludwig Angerer zur gleichen Zeit in Wien baute.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Der Text in den Abschnitten "Familie" und "Werdegang" ist aus dem Geschichtswiki Wien übernommen, s. Weblinks.
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