GERTRUD ARNDT
Lebensdaten
geb. Hantschk Ratibor/Oberschlesien, 20.9.1903–10.7.2000, Darmstadt
Biografie
Gertrud Hantschk begann 1919 eine Lehre im Architekturbüro von Karl Meinhardt in Erfurt. Hier machte sie erste Erfahrungen mit der Fotografie. Anschließend besuchte sie die Kunstgewerbeschule in Erfurt, bevor sie 1923 an das Bauhaus Weimar kam. Ihren eigentlichen Ausbildungswunsch zur Architektin konnte sie dort nicht verfolgen, stattdessen kam sie in die Werkstatt für Weberei. 1927 schloss sie die Gesellenprüfung vor der Webereiinnung in Glauchau ab. Im selben Jahr heiratete sie den Architekten Alfred Arndt, der gemeinsam mit ihr am Bauhaus studierte. Rund zwei Jahre lebten sie in Probstzella, wo Alfred Arndt als Architekt arbeitete. 1929 wurde er ans Bauhaus nach Dessau berufen. Sie begleitete ihren Mann mit den Kindern nach Dessau. Zu dieser Zeit vertiefte Gertrud Arndt ihre Beschäftigung mit der Fotografie und verfeinerte autodidaktisch ihre fotografischen Techniken. Bis 1932 entstanden im heimischen Umfeld zahlreiche Fotografien, Foto-Experimente und Fotoserien, die Arndt eigenständig entwickelte. Ihre fotografische Arbeit fand im privaten Bereich statt und nur wenige Freunde wussten davon. Ein 43 Bilder umfassendes Konvolut mit den sogenannten „Maskenbildern“, die in den Jahren 1929 und 1930 entstanden sind, wurden 1979 erstmals in einer Ausstellung im Museum Folkwang in Essen öffentlich gezeigt.
Literatur
Guttenberger, Anja: Fotografische Selbstportraits der Bauhäusler zwischen 1919 und 1933. Dissertation Berlin 2011. Berlin 2011; Leßmann, Sabina: Die Maske der Weiblichkeit nimmt kuriose Formen an ... . Rollenspiele und Verkleidungen in den Fotografien Gertrud Arndts und Marta Astfalck-Vietz’. In: Fotografieren hieß teilnehmen. Fotografinnen der Weimarer Republik. Ausst.Kat Museum Folkwang Essen, Fundació „la Caixa“ Barcelona, The Jewish Museum New York, hg. von Ute Eskildsen. Düsseldorf 1994, S. 272–279.
Bestand
Bauhaus Archiv Berlin; Graphische Sammlung des Hessischen Landesmuseum Darmstadt