Hugo Henneberg
Photograph, Graphiker, Naturwissenschaftler
Lebensdaten
(Wien 27.07.1863 – 11.07.1918 Wien)
Werdegang
"Hugo Henneberg war österreichischer Naturwissenschaftler, Grafiker und Kunstfotograf der piktorialistischen Strömung. Zusammen mit den befreundeten Fotografen Hans Watzek und Heinrich Kühn arbeitete er unter dem Signet Trifolium (Kleeblatt) zusammen und entwickelte als erster den dreifarbigen Gummidruck.
Henneberg besuchte ab seinem zwölften Lebensjahr das Salzmann'sche Erziehungsinstitut in Schnepfenthal/Thüringen und später das Gymnasium in Wien. Zum Studium zog es ihn erneut zurück nach Deutschland.
Er studierte Physik, Chemie, Astronomie und Mathematik in Jena und promovierte 1888 in Physik. Nach dem Studium reiste Henneberg für einige Monate in die USA. Während dieses Aufenthaltes ergab sich die Bekanntschaft mit dem New Yorker Fotografen und Kunstmäzenen Alfred Stieglitz, woraufhin von 1890 bis 1909 eine briefliche Korrespondenz zwischen den beiden entstand.
Henneberg setzte sich um die Jahrhundertwende intensiv mit den kunsttheoretischen Bestrebungen und Ausstellungen der Münchner und Wiener Secession auseinander. Seine Kontakte und Freundschaften reichten weit in diese Künstlerkreise hinein. So porträtierte etwa Gustav Klimt Hennebergs Ehefrau Marie in seinem "Bildnis Marie Henneberg (1901/1902)", welches erstmals zusammen mit Gummidrucken von Henneberg und Kühn auf der Ausstellung der Wiener Seccession 1902 zu sehen war.
Außerdem wurden die Villa Henneberg auf der Hohen Warte, die das Ehepaar Henneberg 1902 bezog, von Josef Hoffmann entworfen, der in diesem Wiener Villenviertel auch die Häuser des Malers Carl Moll und des Kunstsammlers Victor Spitzer entworfen hatte. Gemeinsam mit Klimt und Moll unternahm das Ehepaar Henneberg 1899 auch eine Reise nach Venedig, bei der Henneberg einige bekannte Aufnahmen machte.
Henneberg hatte schon früh eine Kamera besessen und sich bereits während seiner Studienzeit, genauer ab 1887, als Amateurfotograf betätigt. Obwohl er sich nach dem Studium zunächst weiter mit elektrotechnischen Studien beschäftigte, zeichnet sich mit seinen Reisen nach Griechenland und Ägypten 1890 eine zunehmende Tendenz zur Fotografie ab.
Spätestens 1891, mit seinem Beitritt zum Club der Amateur-Photographen in Wien, wandte er sich ganz der Fotografie und ihrer technischen Weiterentwicklung zu.“ [1]
Literatur
Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben und geleitet von Dr. R. Neuhaus und F. Matthies-Masuren unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner, 18. Jahrgang, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1904, Heft 3, 15
Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben und geleitet von Dr. R. Neuhaus und F. Matthies-Masuren unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner, 19. Jahrgang, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1905
P. Matthies-Masuren (Hg.), Die bildmässige Photographie, EA von 1903, zum Teil geänderte und erweiterte Neuauflage mit dem Untertitel Eine Sammlung von Kunstphotographieen mit begleitendem Text in deutscher und holländischer Ausgabe, Verlag Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1905
Fr. Matthies-Masuren, Künstlerische Photographie, Entwicklung und Einfluss in Deutschland, herausgegeben in der Reihe Die Kunst von Richard Muther, Vorwort und Einleitung von Prof. Alfred Lichtwark, Verlag Marquardt & Co., Berlin 1905