Hubs Flöter
Photograph
Lebensdaten
(geb. 1910 in Köln, gest. 1976 in München)
Werdegang
Hubs Flöter hatte im Fotoatelier seines Onkels Eugen Coubillier in Köln ein Praktikum absolviert. Ab 1930 besuchte er die gewerbliche Berufsschule in Köln, danach begann er ein Studium an der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München mit anschließendem Besuch der Meisterklasse bei Willy Zielke.
1932 folgte dann eine Fortbildung im Atelier des Architekturfotografen Hugo Schmölz in Köln (bis 1934). Nach dem Tode des Inhabers des Fotoateliers Binder in Berlin war Hubs Flöter dort angestellt und bis 1938 als erster Operateur beschäftigt. 1940/41 war er in der Bildstelle der UFA tätig, ab 1941 bis 1945 als Fotograf einer Pressekompanie.
Werk
Nach dem Kriege entstand Flöters weithin bekannte Bildreportage über das Nachkriegsdeutschland: ´Trümmer-Photos´ von Köln, Stuttgart, München, Freiburg u.a. (Bildreportage in Schwäbische Illustrierte in den Jahren 1946-1949). Wenige Wochen vor Karl Valentins Tod im Juni 1948 schuf er seine berühmt gewordene Serie von Aufnahmen des Künstlers.
Ab 1950 begannen für Hubs Flöter die erfolgreichsten Jahre als einer der besten Modefotografen Deutschlands. Auftragsarbeiten für Modezeitschriften wie Film und Frau, Cobstanze u.a. und Modehäuser wie Horn und Gehringer & Glupp in Berlin, Hauser in Memmingen, Bogner und Schulze-Varell in München, Legroux in Paris, Friedrich und Höchsmann in Wien.
Neben der Modefotografie betrieb Flöter jedoch nach wie vor die Portraitarbeit. Von 1971 stammt eine Portraitserie prominenter Bonner Politiker. Eine von ihm selbst erstellte Liste mit Namen von Persönlichkeiten, die er im Laufe der Jahre portraitiert hat, enthält über 300 Eintragungen.
Nicht unerwähnt bleiben darf das große Konvolut von Motorsportaufnahmen, eine Auftragsarbeit für die BMW-Werksvertretung in München.
Publikationen
Scharnagl, Wilfried, Zweimal Bayern - Kontraste eines ungewöhnlichen Landes mit 22 Fotos von Hubs Flöter und 22 Illustrationen nach alten Vorlagen, Ehrenwirth, München 1975
F.C. Gundlach, Vom New Look zum Petticoat, Frölich & Kaufmann, Berlin 1984
Schulze–Varell, Architekt der Mode, mit Fotos von Regina Relang, Hubs Flöter, F. C. Gundlach Edition Braus, München 1991, Ausstellung Münchner Stadtmuseum
Deutsche Fotografie - Macht eines Mediums, Ausst.-Katalog, Köln/Bonn 1997
Auszeichnungen
1930 1. Preis im Plakatwettbewerb zum Thema Zukunft der Bayerischen höheren Staatslehranstalt für Lichtbildwesen
1931 Preisdiplom für hervorragende Leistungen in Werbephotos der Bayerischen höheren Staatslehranstalt für Lichtbildwesen
1932 1. Preis im Fach Portraitphotographie der Bayerischen höheren Staatslehranstalt für Lichtbildwesen
Standort
Der Nachlass Hubs Flöters wird in der Fotografischen Sammlung des Stadtmuseums München betreut.
Quellen
F.C. Gundlach, Vom New Look zum Petticoat, Frölich & Kaufmann, Berlin 1984
Kölner Museums-Bulletin, Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln, Sonderheft 1-2/1995: Beiträge zur Photographiegeschichte Kölns
Rolf Sachsse, Die Erziehung zum Wegsehen – Fotografie im NS-Staat, Philo Fine Arts, Dresden 2003
Chargesheimer, Claasen & Co., Aus den Schubladen einer rheinischen Fotosammlung, Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter 2007