Konrad Brandel
Konrad Brandel (* 25. November 1838 in Warschau; † 28 Oktober 1920 in Thorn), Fotograf in Warschau.
Familie
Konrad Brandel stammt aus dem Warschauer Großbürgertum. Sein Vater war Seweryn Brandel (1806-1882) und seine Mutter Karolina von Cichocki (1813-1904), Nałęcz-Wappengemeinschaft. Einer seiner Brüder, Władysław (1849-1921) war auch Fotograf, ein anderer Bruder Seweryn (1841-1916) war Berater der polnischen Staatsanwaltschaft und Mitbegründer der Warschauer Philharmonie.
Werdegang
Brandel übernahm 1865 ein seit 1862 bestehendes Atelier in Warschau. Er arbeitete zusammen mit seinem Bruder Władysław und bis 1872 auch mit dem Fotografen Marcin Olszyński. Brandel war einer der produktivsten Porträtfotografen seiner Zeit, nahm in ganz Europa an Ausstellungen teil. Schwerpunkt war zunächst die Porträtfotografie, aber er fotografierte auch Gebäude und Landschaften in/um seiner Heimatstadt Warschau. Ab Ende der achtziger Jahre begann Brandel sich mehr und mehr auf Reportage- und Pressefotografie zu konzentrieren und dokumentierte Fotografisch das Leben in Warschau. Auch nichtkommerzielle Fotowünsche erfüllte er, z.B. machte er Fotos von Hautkrankheiten.
Nach 1900 zog sich Brandel von der Arbeit zurück und zog auf sein Gut in Łyszkowice. Während des Ersten Weltkriegs blieb er in Russland und ließ sich danach in Thorn nieder. Konrad Brandel wurde auf dem Powązki-Friedhof in Warschau beigesetzt.
Ateliers
- Warschau, Nawy Swiat 57 (gegr. 1865)
Auszeichnungen
- 1869 Krakau: Mention honorable
- 1870 Petersburg: Bronzemedaille
- 1872 Moskau: Silbermedaille und große Silbermedaille
- 1873 Wien: Anerkennungsdiplom
- 1874 Paris: Bronzemedaille
Literatur
- Danuta Jackiewicz, Konrad Brandel (1838-1920). Warszawa 2015, ISBN 978-83-62020-71-3.