Jules Géruzet

Aus FotografenWiki
Version vom 27. Dezember 2023, 15:32 Uhr von Walter.mueller (Diskussion | Beiträge) (Ergänzung der Biografie)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Photograph

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Braine (Aisne)/F 31.03.1817 – 04.12.1874 Brüssel)

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Jules Géruzet lebte eine Zeit lang in Paris, bevor er sich als Buchhändler und Verleger von Lithografien in Brüssel niederließ. Er vertrat auch die Arbeit der Fotografen Bisson und Richebourg in Brüssel.

Um 1859 eröffnete er sein eigenes Porträtatelier in der Schildknaapstraat, das sofort ein Erfolg war und in kürzester Zeit dem Ruf des Ghémar-Studios gleichkommen sollte.

Wie Ghémar empfing Géruzet in seinem Atelier die wichtigsten Politiker und Vertreter des Adels und des Großbürgertums. Er war einer der großen Förderer des Visitenkartenporträts und später auch der Kabinettkarte. Er ist außerdem Autor eines Gruppenporträts der Mitglieder des Zentralbüros des „Congrès des Catholiques“, das im August 1863 in Mechelen unter dem Vorsitz von Baron de Gerlache organisiert wurde.

Von einem (nicht näher bekannten) Zeitpunkt an wurde Jules Géruzet von seinen beiden ältesten Söhnen Alfred (1845–1903) und Albert (1842–1890) unterstützt. Später übernahmen sie das elterliche Unternehmen und führten es unter dem Namen „Géruzet Frères“ weiter.

Alfred Géruzet war eines der Gründungsmitglieder der Association belge de Photographie und war von 1879 bis 1884 Generalsekretär dieser Vereinigung.

Das Géruzet-Studio verfügte über eine enorme Produktion, die größtenteils aus Geschäfts- und Kabinettkartenporträts bestand. Diese zeichneten sich durch eine herausragende technische Qualität aus. Die meisten Abzüge tragen auf der Rückseite die Seriennummer des Negativs, wodurch sie meist recht genau datiert werden können.

Géruzet war vor allem für seine filigran ausgeführten Durchschläge, auch in großen Formaten, bekannt. Neben dieser Porträtarbeit führte das Studio auch andere Aufträge aus. So kennen wir beispielsweise eine Reihe von Aufnahmen aus dem Jahr 1882, die den Bau des neuen Brüsseler Fischmarktes dokumentieren.

Im Jahr 1894 erwarb Géruzet Frères die Negative der Firma Ghémar, darunter seine Serie über Brüssel, die kurz vor der Überbauung der Zenne entstand. René Pardon, der mit der Tochter von Jules Géruzet verheiratet war, fertigte eine neue Serie von Drucken im Carbondruck an.

Um 1908 wurde das Géruzet-Atelier von [[Eugène Boute übernommen, der sich als mehr als würdiger Nachfolger erweisen sollte.[1]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CdV des Studios aus der Zeit

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Directory of Photographers in Belgium 1839-1905, hg. von Steven F. Joseph, Tristan Schwilden und Marie-Christine Claes, Museum voor Fotografie, Antwerpen 1997, ISBN 90-6174-837-2, S. 182/183

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8

Directory of Photographers in Belgium 1839-1905, hg. von Steven F. Joseph, Tristan Schwilden und Marie-Christine Claes, Museum voor Fotografie, Antwerpen 1997, ISBN 90-6174-837-2

CdV Sammlung Walter G. Müller

Weitere Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(s. Portal:Atelier Géruzet Frères)