Gustav Adolf Selle
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Gustav Adolf Selle (* 27. Februar 1854 in Potsdam; † 2. Januar 1902 in Potsdam), Fotograf in Potsdam 1876–1902.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gustav Adolf Selle war der Sohn von Emil Selle, Eisenwarenhändler in Potsdam. Die Familie wohnte in einem städtischen Haus am Alten Markt 15 (1854–1878). Er heiratete 1878 in Potsdam Friederike Bertha Mewes. Das Paar hatte zwei Kinder. Die Familien wohnte zuerst Schwertfegerstraße 9 (1878–1880), dann Wilhelmplatz 9 (1881) und Blücherplatz 8 (1882) und 1895 Neue Königstraßee 17a und zuletzt Französische Straße 2.
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1876[1] eröffnete Selle zusammen mit seinem Partner Julius Kuntze (1848–1905) das Fotoatelier Selle & Kuntze in Potsdam, Schwertfegerstrasse 14, welcher er bis zu seinem Tod 1902 mit Kuntze betrieb.
- Im selben Jahr eröffneten sie schon eine Filiale in Brandenburg (Havel). Ein drittes und viertes Atelier in Berlin (1883) und Spandau (1887) folgten. Zuletzt gründeten Selle & Kuntze noch eine Filiale in Wittenberg (1890).
- Schon 1889 macht das Atelier über 5000 Aufnahmen „der allerverschiedensten Genres“ pro Jahr.[2]
- Ab 1890 waren Selle & Kuntze Hoffotografen und wie bei den anderen Potsdamer Hoffotografen auch war dies nicht nur ein Titel, sondern sie fotografierten auch immer wieder Mitglieder und Verwandte des Kaiserhauses.
- Mitarbeiter: Wolfgang Baier, promovierte Chemiker und Fotografiehistoriker (um 1910)[3], Paul Baltin (1889)[2].
- Selle & Kuntze waren Porträtfotografen. Gelegentlich fotografierten sie aber auch Gebäude in Potsdam und Umgebung, wie 1891 das Magnussche Gut Sakrow.[4]
- Nachdem Selle 1902 und Kuntze 1905 gestorben waren, übernahm 1906 Wilhelm Niederastroth (1874–1927) das Geschäft und führte es unter dem bisherigen Namen weiter.
Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Potsdam, Schwertfegerstrasse 14 (1876–1932), nach dem Tod von Selle und Kuntze von Wilhelm Niederastroth weitergeführt.
- Brandenburg a/H, Hauptstraße 16 (Filiale 1877–1894), dann "Selle & Kuntze Nachf.", Inhaber Hermann Tietz.[5]
- Berlin, Oranienstraße 81-82 (Filiale 1883–1890)[6]
- Spandau, Havelstraße 2 (Filiale 1887), Das Geschäft bestand noch 1914 als Georg Kühn es von "Selle & Kunze Nachf." übernahm.[7] Es befand sich Breitestraße 13.[8]
- Wittenberg, Collegienstrasse 100, später: Jüdenstrasse 10 (Filiale ab 1890)
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ab 1890 Hoffotograf seiner Majestät des Kaisers und Königs
- Prämiert Berlin (1889): Bronzemedaille für Vielseitigkeit der Leistungen[9]
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fotostudios auf Genwiki
- Photographs by Selle & Kuntze
- Fotorevers, Sammlung Thiel-Melerski
- Sammlung Oberländer
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gustav Adolf Selle auf Luminous-Lint.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Nachrichtenblatt für das Photographenhandwerk, Band 33 (1926), S. 365: Niederastroth bedankt sich für die Glückwünsche zum 50jährigen Jubiläum seiner Firma Selle & Kuntze.
- ↑ 2,0 2,1 Jahrbuch für Photographie, Kinematographie und Reproduktionsverfahren, Band 3 (1889), S. 12.
- ↑ Wolfgang Baier, Quellendarstellungen zur Geschichte der Fotografie. 1980, S. 248.
- ↑ Ernst Wolff, Felix Mendelssohn Bartholdy. Berlin 2014, S. 53.
- ↑ Photographische Chronik, Band 5 (1898), S. 433.
- ↑ Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.
- ↑ Nachrichtenblatt für das Photographenhandwerk, Band 21 (1914), S. 215.
- ↑ Ralf Schmiedecke, Spandau bei Berlin. Erfurt: Sutton 2002, S. 25.
- ↑ Photographische Mitteilungen Jg. 1889, Nr. 398 (Septemberheft), S. 163.
Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]