Julius Braatz
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Julius Braatz (*2. April 1844 in Müncheberg, Kreis Lebus; † 15 April 1914 in Berlin), Betreiber mehrerer Fotostudios in Brandenburg und Pommern, ab Ende der 1880er Jahre Fotograf in Berlin. Er war der einziger Fotograf, der im größeren Umfang Politiker im Deutschen Reichstag in der Kaiserzeit fotografieren durfte.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Julius wurde geboren als Sohn des Gendarmen August Braatz und seiner Ehefrau Wilhelmine Tetzlaff.
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Biografie von Julius Braatz findet sich bei Biefang (s. Literatur). Wegen der Snippet-Ansicht hier nur Bruchstücke: Braatz hat nach dem deutsch-französische Krieg eine Unteroffizierslaufbahn begonnen (weit) unter dem Prinzen Friedrich Karl, dessen Hoffotograf er später wird. Zunächst eröffnet Braatz Fotoateliers in Pommern und der Mark, ehe er den Sprung nach Berlin schafft.
- Im Oktober 1872 kam Braatz nach seiner Militärzeit nach Küstrin. Hier hat er ab Okt./Nov 1872 bei Theodor Höhne die Fotografie erlernt und konnte 1873 das Atelier in Küstrin in der Schulstr. 56/57 als Nachfolger von Höhne übernehmen.(Höhne hat sich danach ab Juli 1875 in Magdeburg niedergelassen.)[5] J. Braatz verlegte sein Atelier um 1885/86 in die Schulstraße 54 das ist ab 1886 nachweisbar. Das Geschäft in Küstrin übernahm Fritz Ideler.[1]
- J.Braatz hat von ca. Juni/Juli bis September des Jahres 1887 das bisher betriebene Atelier von Th. Höhne im Breiteweg 165 in Magdeburg kurzzeitig übernommen. Die weiteren Umstände dazu sind unbekannt. Ein Nachweis zu Jul. Braatz und seinem Magdeburger Atelier wurde bisher nur auf Rückseiten von CdV-Photos gefunden. Zu seiner Magdeburger Zeit hatte Braatz noch Ateliers in Stettin, Mönchenstraße 19; Cüstrin, Schulstr. 54 und Heringsdorf, Wilhelmstr. 9. Auf der Rückseite des CdV Fotos ist neben den vorgenannten Standorten zu Magdeburg folgendes aufgedruckt: „Magdeburg Breiteweg 165,Th. Höhne Nachfolger“. Zum 1.10.1887 hat dann der Fotograf Alfred Hahn das Atelier von Höhne/ Braatz nachweislich übernommen. Da Braatz hier nur ca. ¼ Jahr tätig war, gibt es keine Nachweise in Adressbüchern.[5]
- Das erste Filialgeschäft gründete Braatz in Stettin um 1880. Es bestand mit mehreren Ortswechseln rund 30 Jahre. 1889 eröffnete er dann in Berlin ein Fotoatelier. Es folgten noch Filialen in Heringsdorf, Königsberg und Schwedt.
- Anfang 1889 wird Braatz als erstem und einzigen Fotografen erlaubt, umfangreiche Aufnahmen aus dem Reichstag zu machen. So fotografierte er im April und Mai 1889 im Reichtag den parlamentarischen Alltag, wie auch einzelne und Gruppen von Politikern.[2] Diese Fotos wurden erst in den 1990er Jahren entdeckt und 2002 veröffentlicht (s. Literatur).
Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Küstrin, Schulstr. 56/57 ab 1873, Schulstraße 54 ab um 1885/86.
- Magdeburg, Breiteweg 165 (1887 Juni/Juli bis September)[5]
- Stettin, Mönchenstraße 19 (1881–1890)[3]
- Stettin, Am Königstor 13 (1890–1896)
- Stettin, Am Berliner Tor 1 (1897–1900)
- Stettin, Schulzenstraße 30-31 (1901–1909)
- Berlin, Leipzigerstraße 119/120 (1889–1891).[4]
- Berlin, Mohrenstr. 63/64 vis-à-vis dem Kaiserhof (1893-nach 1900).[4]
- Seebad Heringsdorf, Wilhelmstraße 9.
- Königsberg/Nm., Markt 16
- Schwedt, Schloßfreiheit 77
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Königlich Bayrischer Hoffotograf.
- Seit 24. Januar 1875 Hoffotograf Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Karl von Preußen.
- Prämiert: 1882 Diplom für hervorragende Leistungen Kunstausstellung Paris, 1882 Kunstausstellung London, 1884 Weltausstellung New Orleans.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Andreas Biefang, Bismarcks Reichstag. Das Parlament in der Leipziger Straße. Fotografiert von Julius Braatz. Düsseldorf: Droste 2002.
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ https://www.cuestrin.de/wirtschaft-handel-handwerk-kuestrin/fotografen-und-fotofachgeschaefte.html
- ↑ Ausstellung der Fotos aus dem Reichstag
- ↑ Adressen in Stettin entnommen: Stettiner Fotoateliers von Ryszard Halabura.
- ↑ 4,0 4,1 Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.
5. Quelle: - Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.; Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg