Marc Garanger

Aus FotografenWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1935 in Ezy-sur-Eure/Normandie/F, lebt in Paris

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Der Beginn von Marc Garangers photographischer Karriere fällt in die Zeit seines Militärdienstes, den er 1960 in Algerien absolvierte.

Damals versuchte die französische Armee mit allen Mitteln, die algerische Unabhängigkeitsbewegung zu unterdrücken. Um eine bessere Kontrolle der Bevölkerung zu sichern, sollte diese französische Personalausweise erhalten.

Garanger wurde damit beauftragt, für diesen Zweck die Einwohner zu photographieren. Er machte seine Aufnahmen im Freien und nutzte eine weiße Hauswand als neutralen Hintergrund. Es entstanden fast 2000 Porträts, zeitweise 200 pro Tag. Den größten Teil der photographierten Bevölkerung stellten die Frauen. Sie wurden für diese Aufnahmen gezwungen, erstmals ihr Gesicht öffentlich zu zeigen.

Damit wurde die Kamera gewissermaßen zu einer Waffe, mit der man das Volk kulturell demütigte.

Später gab Garanger zu diesen ungewöhnlichen Aufnahmen folgende Erklärung ab: »Ich habe den stummen, aber heftigen Widerstand aus nächster Nähe gespürt. Und ich möchte mit meinen Fotos davon Zeugnis geben. Alle Fotos, die ich in zwei Jahren in Algerien aufgenommen habe, sollen gegen den Schrecken protestieren, den ich gesehen habe.« 

In seinem Buch »Femmes Algeriennes« publizierte der Photograph 1982 eine Auswahl dieser ungewöhnlichen Porträts.

Im April 1989 reiste Garanger auf Einladung von Kodak nach Louisiana, um dort den neuen Farbfilm Ektar zu testen. Als Resultat dieser Reise publizierte er gemeinsam mit dem Autor Yves Berger den Bildband »Louisiane - Entre ciel et terre«, in dem er die faszinierende Natur und das lebhafte Treiben der Bevölkerung dieses südlichen Bundesstaates der USA dokumentierte.“ [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, MBT, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4