Charles Gaspar

Aus FotografenWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Photograph

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb 1871 in Arlon/B, gest. 1950 oder 1956, Sterbeort unbekannt

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Charles Gaspar war zwischen etwa 1895 und etwa 1910 besonders berühmt. Er war damals aktives Mitglied der Association belge de Photographie und ein führender Vertreter des Piktorialismus in unserem Land.

Während dieser Zeit nahm er an mehreren nationalen und internationalen Salons teil. Bekannt wurde er vor allem durch seine nüchtern gestalteten Porträts und seine klassisch gestalteten Stillleben, die eng mit einer langen Bildtradition verbunden waren. In seinen Figurenstudien manifestierten sich gelegentlich symbolistische Einflüsse.

Auch Gaspar experimentierte schon früh mit den Möglichkeiten der Farbfotografie. Seine um 1910 entstandenen „Autochrome“ zeichnen sich durch ungewöhnlich kräftige Farben aus.

Weit weniger bekannt ist, dass der Fotograf Gaspar nach dem Ersten Weltkrieg und fast bis zu seinem Lebensende aktiv blieb. Allerdings nahm er in dieser Zeit weniger intensiv am Vereins- und Ausstellungsleben teil. Zu dieser Zeit realisierte er vor allem intime Landschaftsstudien.

Das Werk von Charles Gaspard strahlt keine großen Ambitionen aus und entspricht schon gar nicht einem straff formulierten Programm. Es zeigt eine besonders raffinierte Ästhetik. Soweit wir wissen, hat Gaspar nur wenige oder gar keine Vergrößerungen vorgenommen, sondern sich im Allgemeinen mit der bescheidenen Größe der Kontaktabzüge begnügt. Er verwendete gern den Platindruck, mit dem sich sehr subtile Tonvariationen erzielen ließen. Gaspars Arbeit drückt hauptsächlich fotografische Freude aus.

Sein noch so bescheidenes Oeuvre zeugt von der unprätentiösen Selbstzufriedenheit, die entstehen kann, wenn es gelingt, ein Stück prosaischer Realität mit ganz einfachen fotografischen Mitteln in einen Druck zu übersetzen, der eine poetische Stimmung überzeugend zum Ausdruck bringt.

Dieser spezifische Umgang mit der Fotografie scheint charakteristisch für Fotografen zu sein, die sich wie Charles Gaspar und Marcel Vanderkindere zwar mit dem Piktorialismus als breiter Stilrichtung beschäftigt haben, sich aber ansonsten vom oft aufkommenden Drang nach persönlichem Erfolg völlig distanziert haben. Bemerkenswert ist, dass es oft gerade diese Fotografen sind, die im Stillen und unabhängig von jeglicher öffentlicher Anerkennung den ursprünglichen Werten des Pictorialismus am längsten treu geblieben sind." [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben und geleitet von Dr. R. Neuhaus und F. Matthies-Masuren unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner, 19. Jahrgang, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1905

Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben von Professor Dr. R. Luther, F. Matthies-Masuren und O. Menthe, 21. Jahrgang, Verlag Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1907

Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben von Professor Dr. R. Luther, F. Matthies-Masuren und O. Menthe, 22. Jahrgang, Verlag Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1908

Directory of Photographers in Belgium 1839-1905, hg. von Steven F. Joseph, Tristan Schwilden und Marie-Christine Claes, Museum voor Fotografie, Antwerpen 1997

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8

Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben von Professor Dr. R. Luther, F. Matthies-Masuren und O. Menthe, 22. Jahrgang, Verlag Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1908

Directory of Photographers in Belgium 1839-1905, hg. von Steven F. Joseph, Tristan Schwilden und Marie-Christine Claes, Museum voor Fotografie, Antwerpen 1997