Albert Ochs / Gebr. Ochs
Fotograf
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Magdeburg – fotografisch tätig von 1864 bis 1878
Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Magdeburger Atelier-Standorte waren:
- 1864 bis 1872 Georgenplatz 15 a
- 1873 bis 1878 Georgenplatz 8
Die Gebrüder Ochs eröffneten 1864 ihr Atelier für Fotografie und Malerei in Magdeburg.
Albert Ochs betrieb am gleichen Standort schon seit einigen Jahren zuvor ein Atelier für Malerei und war auch als Zeichenlehrer tätig.
Sie boten in ihrem Atelier die immer breiter werdende Palette an fotografischen Leistungen an und setzten von Anfang an auch auf die Kundschaft in Gewerbe und Industrie. So waren sie u.a. in den Grusonwerken Buckau für Hermann Gruson tätig.
Ab 1864/65 fertigten sie Aufnahmen von Kunstgegenständen und machten auf ihre lebensgroßen Bilder aufmerksam, welche jederzeit zur Ansicht im Atelier bereit standen.
Für eine noch größere Werbewirksamkeit wurde 1866 ein Schaukasten im Breite Weg Nr. 145 in Benutzung genommen.
1867 kam der Photograph Gustav Haertwig nach Magdeburg und wirkte im Atelier und der photographischen Unternehmung der Gebr. Ochs mit.(siehe unter Gustav Haertwig) Die Gebr. bzw. Albert Ochs nahmen mehrfach an nationalen u. internationalen Ausstellungen teil und wurden für ihre Leistungen entsprechend geehrt. 1868 in Hamburg mit einer Bronze-Medaille für Interieurs, 1869 in Gröningen mit der großen Silber-Medaille für seine Photos von Interieurs des Magdeburger Doms[1], 1875 in Wien mit der Bronze- Medaille. Auch in der Magdeburgischen Zeitung wurde im Juli 1869 über die Auszeichnungen in Hamburg und Gröningen berichtet.
Ab 1869 führte Albert Ochs (1823 – 1878) das Unternehmen allein weiter, sein Bruder war verstorben.
Ab 1869 verkaufte A. Ochs seine Fotos aus der Reihe „Bilder vom Dom“ und „ Magdeburger Ansichten“, die er in verschiedenen Formaten angefertigt hat und vorrätig hielt an alle interessierten Bürger.
In Anzeigen hebt er hervor, dass er alle fotografischen Arbeiten vom Medaillon bis zur Lebensgröße durch die besten Instrumente und sorgfältigste Negativ-Retusche in bester Qualität herstellt. Farbige Retusche in Anillin-, Aquarell-, Pastell- und Ölfarbe werden von Albert O. selbst ausgeführt.
1873 wird der Atelierstandort vom Georgenplatz 15a zum Georgenplatz 8 verlegt.
1875 in Wien stellte Albert Ochs 24 Ansichten des Domes zu Magdeburg und 20 Ansichten der Eisengießerei von H. Gruson in Buckau aus. (Bevollmächtigt von A. Ochs vor Ort waren Trapp & Münch, Fotografen aus Wien). Die Fotos wurden mit einem Triplet-Objektiv von Emil Busch und im nassen Kollodium-Verfahren hergestellt. In der Beschreibung der Wiener Bewertungskommission dazu heißt es: “Die Schwierigkeiten bei den Aufnahmen im Dom bestanden in dem dunkel gefärbten Licht, welches durch die gemalten und Mosaikfenster erzeugt wurde und welche oft 30 Minuten Expositionszeit erforderte sowie in den kalten Temperaturen des Domes selbst. – In der Gruson´schen Gießerei war ebenfalls das Licht zu schwach und die Atmosphäre überall mit Dunst und Staub gefüllt.“ [2] (Wie oben bereits benannt, gab es dafür eine Bronze-Medaille) A. Ochs und G. Haertwig haben zeitweilig zur gleichen Zeit mit Hermann Gruson hinsichtlich der Fotografie, bezogen auf die Grusonwerke, zusammengewirkt. (s. auch unter Gustav Haertwig) [3]
Albert Ochs gehört mit zu den Pionieren der deutschen Industriefotografie. [4]
Man stößt heute noch in Archivalien, in alten Zeitschriften und Büchern und auch im Internet auf Lithographien, alte Stiche usw. der Gebr. bzw. von Albert Ochs, die wohl auch nach Photographien und mit Hilfe der Photographie angefertigt wurden.
Am Atelierstandort Georgenplatz 8 ist 1879 Nachfolger der Fotograf Joseph Te Niersen.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. Ausstellung in Groningen vom 6.-31 Juli 1869; Photographisches Archiv Band XI Nr.200 v. 4.4.1870 S.120
2. Photographische Correspondenzen 1875 S. 83 (Östereichische Nationalbibliothek)
3. Bilder von Krupp – Fotografie und Geschichte im Industriezeitalter /hrsg. von Klaus Tenfelde; Verlag C.H.Beck oHG, München 1994;2. Auflage – Abschnitt 2 von Bodo von Dewitz S. 54
4. Siehe auch unter - Ludwig Hoerner „Das Photographische Gewerbe in Deutschland 1839 bis 1914“ S.187, Abschnitt: Bilder für Industrie und Handel; Buch GFW-Verlag Düsseldorf ISBN 3-87258-000-0. (Hier wird der Maler und Photograph Ochs unter Berlin aufgeführt, es handelt sich aber um die Gebr. / Albert Ochs aus Magdeburg. Recherchen in den Berliner Adressbüchern 1860 bis 64 zum Namen Ochs, Maler und Photograph, haben kein Ergebnis gezeigt.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1868 in Hamburg
- 1869 in Gröningen
- 1875 in Wien
Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie unter Auszeichnungen
Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Verschiedene Archive u. Museen
- Technischen Universität Berlin, im Architekturmuseum
- Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen u. Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.
- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg