Pieperhoff & Fendius
Fotograf
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Magdeburg – fotografisch tätig von 1903 bis 1943
Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Magdeburger Atelier-Standorte waren:
- 1903 bis 1907 Pieperhoff Alfred, Alte Alte Ulrichstr. 14
- 1907 bis 1913 Pieperhoff & Fendius., Inh. Robert Fendius, Alte Ulrichstr. 14
- 1913 bis 1936 Breiter Weg 160-162
- 1937 bis 1943 Breiter Weg 168 u. Passfotoatelier Breiter Weg 184
Im April 1903 eröffnete Alfred Pieperhoff sein Atelier in Magdeburg in der Alten Ulrichstr. 14. Der Photograph B. Dettmann war hier Vorgänger am Atelierstandort.
A. Pieperhoff verweist in der Eröffnungsanzeige auf seine bisher erworbenen Auszeichnungen in Amsterdam, Groningen, Maastrich, Dessau und Düsseldorf und bezeichnet sein Atelier als „Atelier I. Ranges zur Anfertigung vornehmer, moderner Photographien“.. (Weitere persönliche und berufliche Daten zu Alfred Pieperhoff sind unter „Deutsche Fotothek Künstler-Datensatz 90067328“ im Internet zu finden.)
Es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame Tätigkeit in Magdeburg mit Robert Fendius noch in Jahr 1903 begann. Fendius, der auch über umfangreiche Erfahrungen als Fotograf verfügte und 1899 in Baden Baden und in Hamburg jeweils mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde, passte offenbar gut zu den fotografischen Ansichten und Zielen von Pieperhoff.
Das fotografische Unternehmen ist bis 1906 unter dem Namen Alfred Pieperhoff in den Adressbüchern von Magdeburg eingetragen. Im Verlauf des Jahres 1906 wird dann unter dem Namen „Pieperhoff & Fendius“ firmiert. Ab 1907 ist diese Firmierung auch so in den Adressbüchern zu lesen.
Die Fa. Pieperhoff & Fendius in Magdeburg ist am 1.4.1907 durch Kauf in den alleinigen Besitz von Robert Fendius übergegangen.[1] Der Firmenname „Pieperhoff & Fendius“ wird aber immer beibehalten. (A. Pieperhoff hat zum 1.10.1907 ein neues Atelier in Leipzig, in den bisherigen Räumen der Fa. Brokesch, unter der Bezeichnung: A. Pieperhoff, Hofphotograph, eröffnet.)
In dieser Zeit erhielten beide Fotografen vielfache Auszeichnungen und Anerkennungen für ihre Leistungen.
Fendius wurde im Frühjahr 1905 zum Fürstlich Lippischen Hofphotographen ernannt.[2]
Alfred Pieperhoff wurde der Titel Hofphotograph ebenfalls 1905 vom Herzog von Anhalt verliehen.[3]
Der Fa. Pieperhoff & Fendius wurden 1906 vom Festspielausschuss in Bayreuht die dortigen Künstleraufnahmen übertragen.
Wahrscheinlich auch im Zusammenhang damit, verlieh Fürst Leopold zur Lippe dem Hofphotographen Robert Fendius, Magdeburg, den Orden für Kunst u. Wissenschaft, die Lippische Rose.[4]
Robert Fendius wurden weitere Titel, Auszeichnungen und Ehrungen verliehen und zuerkannt, so u.a.:
- von Sn. Hoheit dem Herzog Friedrich II. von Anhalt zum Hofphotographen ernannt.[5]
-vom Fürsten Leopold zur Lippe mit dem Verdienstkreuz der Fürstl. Lippischen Hausordnung ausgezeichnet [6]
Auf Photokartonrückseiten aus dem Jahr 1907 findet man Aufdrucke zu Ehrungen und Auszeichnungen folgenden Inhalts:
- Prämiert auf der III.Deutschen Kunstgewerbe Ausstellung Dresden 1906; Großherz. Heß. Staatsmedaille 1905; St. Louis Weltaustellung 1904
1911 wurde Fendius zum Königl. Schwedischen Hof- und Erzherzöglichen Österreichischen Kammer- Photographen ernannt.[7]
Aber auch Mitwirkende aus dem Atelier in Magdeburg wurden ausgezeichnet. So zum Beispiel 1907 der Kunstmaler Franz Litterscheid der von Sr. k.u.k. Hoheit Erzherzog Eugen von Östereich eine Brillant-Busennadel mit Namenszug und Krone erhielt.[8]
In Anzeigen von 1910 in Magdeburger Zeitungen empfielt das fotografische Unternehmen seine bekannten Vergrößerungen nach eigenem unvergänglichen Verfahren in hervorragenster Technik. Es werden Aquarell-, Pastell- und Ölgemälde nach jeder Fotografie hergestellt. Für diese Ausführungen sind hervorragende Porträtmaler für die Firma tätig.
In der zum Atelier gehörenden Schauhalle ist eine offensichtlich ständige Ausstellung von Bildern für Interessenten zu sehen.
Robert Fendius war persönlich bemüht, neben prominenten Künstlern auch Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Militär vor seine Linse zu bekommen. (Nur zwei Beispiele dazu sind Fotos von: Dr. phil. Hans Copony war Tenor von 1903 bis 1907 am Stadttheater in Magdeburg und Generalfeldmarschall von Hindenburg.
Zum 2. Osterfeiertag 1913, den 24. März, verlegt Robert Fendius sein Atelier von der Alten Ulrichstr. 14 in den Breiteweg 160-162. An diesem Standort wurde bis 1936 gearbeitet.
Im Laufe des Jahres 1936 oder zum Jahreswechsel 1936/37 wurde das Atelier in den Breite Weg 168 verlegt und gleichzeitig um diese Zeit ein Passphotoatelier im Breiter Weg 184 eröffnet.
In den Adressbuch 1940 /1943 sind noch Anzeigen vom Atelier Pieperhoff & Fendius zu finden, danach gibt es zum Atelier keine Nachweise mehr.
Robert Fendius war seit Gründung der Vereinigung selbständiger Photographen im Reg. Bezirk Magdeburg 1904 deren Mitglied und setzte sich für deren Belange ein. Das gleiche gilt für die spätere Zwangsinnung.
Im Okt. 1907 wurde er als Mitglied in den „Verein zur Pflege der Photographie und verwandter Künste in Frankfurt a.M.“ aufgenommen und wirkte auch hier aktiv mit. [9]
Ansatzpunkte für weitere Recherche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Berlin/W, Friedrichstr. 190 Ecke Kronen-Str. ist ein Photograph R. Fendius im eigenen Atelier ansässig. Könnte das der Magdeburger Robert Fendius sein?
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. Photographische Chronik Nr. 31 v. 10.4.1907, S. 195, W. Knapp Verlag Halle
2. Photographische Chronik Nr. 22 v. 12.3.1905, S. 146 , W.Knapp Verlag Halle
3. Photographische Chronik Nr.70 v. 27.8.1905, S. 445, W.Knapp Verlag Halle
4. Photographische Chronik Nr. 22 v. 22.4.1906, S. 218, W.Knapp Verlag Halle
5. Photographische Chronik Nr. 70 v. 25.8.1907, S. 440 W.Knapp Verlag Halle
6. Photographische Chronik Nr. 87 v. 23.10.1907, S. 541W.Knapp Verlag Halle
7. Photographische Korrespondenz 1911, Nr. 610, S.425
8. Photographische Chronik Nr. 101 v. 11.12.1907 S.627, W.Knapp Verlag Halle
9. Photographische Korrespondenz 1907 Nr. 566 S. 549
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe Text
Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe Text
Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.
- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg