Erna Lendvai-Dircksen

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Photographin

Lebensdaten

(Wetterburg 1883 - 1962 Coburg)

Werdegang

1903-05 Studium WKS Kassel

1906-10 Ehe mit Apotheker Adolf Göschel in Koblenz-Mülheim

1910-11 Ausbildung Lette-Verein Berlin (ohne Abschluss)

1910-24 Ehe mit Erwin Lendvai (ungarischer Komponist)

ab 1913 Atelier in Dreden-Hellerau

ab 1916 Atelier in Berlin

um 1929 Serienbilder deutscher Volksstämme, die ab 1930 als Buchreihe, ab 1935 im NSDAP-eigenen Gauverlag Bayreuth erscheinen, daneben Landschaftsphotographie und Autorin zur Funktion ihrer Bilder

Mitglied der GDL ab 1924

nach 1945 in Niederfüllbach/Oberfranken

ab 1951 in Coburg, unveränderte Fortsetzung ihrer Arbeit und verstärkte Rezeption in der DDR

"Ich bin am 30.5.1883 in Wetterburg in Waldeck als Tochter des Gutsbesitzers Joh. Heinrich Dircksen und seiner Ehefrau Alwine, geb. Icken, geboren. Ich besuchte vom 6-9 Lebensjahre die Dorfschule in Wetterburg, dann weitere 6 Jahre das Lyceum in Arolsen.

Nach einem Lehrjahr im väterlichen Gutshaushalt kam ich mit 16 Jahren in das Pensionat der Frau Staatsrat Gebhardt in Coburg zwecks Fortbildung in Zweigen wissenschaftlicher und praktisch hauswirtschaftlicher Ausbildung. Dann war ich wiederum 2 Jahre zu Hause. Mit meinem 19ten Lebensjahr bezog ich die Kunstschule in Kassel für 5 Semester.

Ich verlobte mich mit dem Apothekenbesitzer Adolf Göschel in Mülheim bei Coblenz und heiratete am 18. Mai 1906. Die Ehe wurde auf meinen Antrag wegen schwerwiegender Verschuldung des Ehemannes 1910 zu meinen Gunsten geschieden.

1910-11 besuchte ich die fotografische Lehranstalt des Lettehauses und gründete mir 1913 mit einer kleinen fotografischen Werkstatt in Hellerau bei Dresden eine eigene Existenz.

In diesem Jahre heiratete ich den ungarischen Komponisten Erwin Lendvai, dessen Abstammung sich später als nicht rein arisch herausgestellt hat.

Die kinderlose Ehe musste ich wegen ehewidrigen Verhaltens des Erwin Lendvai trennen.

Seit 1916 habe ich eine fotografische Werkstatt in Berlin und begann schon damals, mich mit der Darstellung des deutschen Volksgesichtes zu beschäftigen. Aber erst 1929 habe ich mein erstes Buch vollenden können.

Weiterhin habe ich an einer grossen Zahl dokumentarischer Bildbücher mitgearbeitet, u.a. an Rassewerken.

Ich bin durch meine Arbeit dazu gekommen, die Texte selbst zu schreiben und so dazu gelangt, auch ohne die Veranlassung der Bilder zu schreiben. Vor Weihnachten erschien mein letztes Buch Reichsautobahn Mensch und Werk.

Ich habe eine Reihe weiterer Aufträge, die in den nächsten Jahren in stetiger Arbeit sich gestalten sollen. Es handelt sich immer um die Physiognomie des deutschen Volkes, dem ich meine Lebensarbeit verschrieben habe. Mein Wohnort ist Berlin und bleibt es vorläufig, wahrscheinlich für immer.

Ich bin Mitglied der Reichskulturkammer und als Bildberichterstatter und Schriftleiterin Mitglied der Deutschen Presse. Ich bin auch Mitglied des Presseklubs, (in) der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner als Vorstandsmitglied." [1]

Archiv

Agfa Photo-Historama, Köln / Stadtarchiv, Coburg

Literatur

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1928/29 [1928-1929]

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1931. Dem verdienten Forscher auf den Gebieten der angewanden und wissenschaftlichen Photographie Seiner Exzellenz Feldmarschallleutnant Dr. h.c. Arthur Freiherrn von Hübl in herzlicher Dankbarkeit und aufrichtiger Verehrung gewidmet.

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1932.

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1933. [Vorwort „Wie sieht der Fotograf? Gespräch zwischen Raoul Hausmann und Werner Gräff, Berlin“].

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1935.

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1937.

Meister der Kamera erzählen. Wie sie wurden und wie sie arbeiten. [Auf OLw.-Titel: I. Deutsche Meister:] Hugo Erfurth, Franz Fiedler, Franz Grainer, Kurt Hilescher, Erna Lendvai-Dircksen, Prof. Walter Hefe, Albert Renger-Patzsch, Dr. Paul Wolff, Adolf Lazi, Dr. Martin Hürlimann, Willy Zielke, Fr. A. von Blücher. Hg. von Wilhelm Schöppe. Mit 48 Bildwiedergaben.Verlag Wilhelm Knapp, Halle/Saale 1937

Das Bauen im neuen Reich, hg. vom Gauverlag Bayer. Ostmark in Verb. mit Frau Gerdi Troost, Fotos von Carl Eberth, Kurt Grimm, Walter Hege, Heinrich Hoffmann, Hans Hubmann, Kaminski, Artur Köster, Max Krajewsky, Erna Lendvai-Dircksen, Charlotte Rohrbach, Saebens-Worpswede, Dolf Siebert, Oskar Söhn, Ernst Scheel, Erika Schmauß, (Karl-)Hugo Schmölz, E. Wasow, Dr. Paul Wolff u.v.a., Bayreuth 1938

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1938. [Vorwort: Paul Wolff].

Prof. Dr. Otto Croy (Hg.), Das Porträt, mit Bild- und Textbeiträgen von Tita Binz, Dr. Walter Boje, Rosemarie Clausen, André de Dienes, Fritz Eschen, Richard Gerling, Walde Huth, Yousuf Karsh, Willi Klar, Walter Lautenbacher, Walter Läubli, Erna Lendvai-Dircksen, Norbert Leonard, Robert R. Seeger, Liselotte Strelow, Pan Walther, Rolf Winquist, Luz Viereck, Zoltan Glass, Robert A. E. Bauer, Raimond Voinquel und Helmut Rudolph, Heering-Verlag, Seebruck am Chiemsee 1957

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1958.

Photokina 1963. Photo- und Kino-Ausstellung Köln 1963, 16.-24. März. [Umschlagtitel: Bilder und Texte. 2 [2. Bd.]]. International Photo and cine exhibition Cologne 1963, 16th - 24th March. Pictures and comments. Exposition internationale de la photographie et du cinéma Cologne 1963, 16-24 mars. Images et textes.

Fotografinnen. Beispiele aus der Arbeit von Fotografinnen in Deutschland seit 1925. [Organisation und Durchführung der Ausstellung, Text: Otto Steinert]. (Museum Folkwang, Essen 1970)

Photokina. Bilderschauen 1976. Redaktion: L. Fritz Gruber.

Ausst.Kat. Fotografie 1919-1979 Made in Germany, Die GDL-Fotografen, München 1979, S.208-211

Glanzlichter der Photographie. 30 Jahre photokina Bilderschauen. Das imaginäre Photo-Museum. Film als Kunst und Dokument. Köln, 12. bis 28. September 1980. Redaktion: L. Fritz Gruber. Christoph Heidelauf, Assistenz.

Ausst.Kat. Farbe im Photo, Köln 1981, S.281-283

Claudia Gabriele Philipp, E.Lendvai-Dircksen, Verschiedene Möglichkeiten, eine Fotografin zu rezipieren, in: Fotogeschichte 3.1983.7.39-56

Ausst.Kat. photographische perspektiven aus den zwanziger jahren, Hamburg 1994

Deutsche Fotografie. Macht eines Mediums 1870-1970. Hg. von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Zusammenarbeit mit Klaus Honnef, Rolf Sachsse und Karin Thomas. Bonn 1997

Simone Förster, “Wenn Berlin Biarritz wäre...”. Architektur in Bildern der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang. [Ausstellungkonzeption Simone Förster. Text Simone Förster, Friederike Wappler]. Steidl, Göttingen 2001

Frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950. Hg. Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. [Red. Petra Rösgen].

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Quelle

  1. Zitiert aus: Lebenslauf Erna Lendvai-Dircksen o. D. (1938)

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