Inge Feltrinelli: Unterschied zwischen den Versionen

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Photographin
Photographin, Verlegerin
==Lebensdaten==  
==Lebensdaten==  
(Essen 1930 - )
(Essen 24.11.1930 - )
==Werdegang==  
==Werdegang==
Nach 1945 in Hamburg, 1958 Heirat mit dem
geb. als Inge Schoenthal
italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli, nach
 
seinem Tod 1972 Fortführung des Verlags
Tochter von Siegfried und Trudel Schönthal. Ihr Vater war Jude, emigrierte 1938 in die Niederlande und stimmte dort der Scheidung von seiner Ehefrau zu. Diese heiratete 1939 den Berufsoffizier Otto Heberling, der von da an Inges Stiefvater war.
==Literatur==  
 
Sie arbeitete zunächst als Fotoreporterin in Hamburg. Im Ausland fotografierte und interviewte sie für Zeitschriften wie ''Paris Match'' und ''Life'' Persönlichkeiten wie Simone de Beauvoir, Ernest Hemingway und Pablo Picasso.
 
1958 lernte sie auf einer Feier des Rowohlt Verlags den italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli kennen und heiratete ihn 1960. Sie folgte ihm nach Mailand und führte nach dem Tod Giangiacomo Feltrinellis 1972 die Geschäfte allein weiter.
==Ausstellungen==
Im Jahr 2010 wurde im Alten Rathaus von Göttingen eine Ausstellung von etwa 80 ihrer Fotografien aus den 1950er Jahren gezeigt. Darunter das Foto, das um die Welt ging: Feltrinelli posierte mit Ernest Hemingway und einem Speerfisch (Marlin); sie nahm es 1953 in Kuba mit dem Selbstauslöser ihrer Kamera auf. Während des zweiwöchigen Aufenthalts auf dessen Finca entstand ein weiteres Foto Hemingways, auf dem er in einem geringelten T-Shirt auf dem Boden liegt und schläft.
==Auszeichnungen==
 
Inge Feltrinelli erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen: 1986 wurde sie Cavaliere des Verdienstordens der Italienischen Republik, 1999 erhielt sie das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde 2002 Commandeur des Ordre des Arts et des Lettres, 2006 erhielt sie den internationalen Verlegerpreis Reconocimiento al Mérito Editorial und 2008 ernannte sie das spanische Königshaus zum Mitglied der Europäischen Akademie von Yuste. Hinzu kommen zahlreiche Ehrendoktorwürden. Seit 2004 ist sie Mitglied im Aufsichtsrat der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung des Suhrkamp Verlags.
 
Am 26. Mai 2011 wurde ihr die Karlsmedaille für europäische Medien verliehen.
 
==Literatur==
Carlo Feltrinelli: Senior Service. Das Leben meines Vaters Giangiacomo Feltrinelli, dt. von Friederike Hausmann, dtv, München 2003, ISBN 3-423-34016-9
 
Jörn Jacob Rohwer: Hinter dem Ruhm – Gespräche. Steidl, Göttingen 2005, ISBN 978-3-88243-984-7
 
SZ No.272 vom 24.11.2010
SZ No.272 vom 24.11.2010
Inge Feltrinelli: Fotografien. Steidl, Göttingen 2013, ISBN 978-3-86930-5295
[[Kategorie: Deutschland]]
[[Kategorie: Deutschland]]
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==Quelle==
==Quelle==
Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar
Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar
==Weitere Informationen==
http://de.wikipedia.org/wiki/Inge_Feltrinelli

Version vom 15. Januar 2014, 20:07 Uhr

Photographin, Verlegerin

Lebensdaten

(Essen 24.11.1930 - )

Werdegang

geb. als Inge Schoenthal

Tochter von Siegfried und Trudel Schönthal. Ihr Vater war Jude, emigrierte 1938 in die Niederlande und stimmte dort der Scheidung von seiner Ehefrau zu. Diese heiratete 1939 den Berufsoffizier Otto Heberling, der von da an Inges Stiefvater war.

Sie arbeitete zunächst als Fotoreporterin in Hamburg. Im Ausland fotografierte und interviewte sie für Zeitschriften wie Paris Match und Life Persönlichkeiten wie Simone de Beauvoir, Ernest Hemingway und Pablo Picasso.

1958 lernte sie auf einer Feier des Rowohlt Verlags den italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli kennen und heiratete ihn 1960. Sie folgte ihm nach Mailand und führte nach dem Tod Giangiacomo Feltrinellis 1972 die Geschäfte allein weiter.

Ausstellungen

Im Jahr 2010 wurde im Alten Rathaus von Göttingen eine Ausstellung von etwa 80 ihrer Fotografien aus den 1950er Jahren gezeigt. Darunter das Foto, das um die Welt ging: Feltrinelli posierte mit Ernest Hemingway und einem Speerfisch (Marlin); sie nahm es 1953 in Kuba mit dem Selbstauslöser ihrer Kamera auf. Während des zweiwöchigen Aufenthalts auf dessen Finca entstand ein weiteres Foto Hemingways, auf dem er in einem geringelten T-Shirt auf dem Boden liegt und schläft.

Auszeichnungen

Inge Feltrinelli erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen: 1986 wurde sie Cavaliere des Verdienstordens der Italienischen Republik, 1999 erhielt sie das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde 2002 Commandeur des Ordre des Arts et des Lettres, 2006 erhielt sie den internationalen Verlegerpreis Reconocimiento al Mérito Editorial und 2008 ernannte sie das spanische Königshaus zum Mitglied der Europäischen Akademie von Yuste. Hinzu kommen zahlreiche Ehrendoktorwürden. Seit 2004 ist sie Mitglied im Aufsichtsrat der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung des Suhrkamp Verlags.

Am 26. Mai 2011 wurde ihr die Karlsmedaille für europäische Medien verliehen.

Literatur

Carlo Feltrinelli: Senior Service. Das Leben meines Vaters Giangiacomo Feltrinelli, dt. von Friederike Hausmann, dtv, München 2003, ISBN 3-423-34016-9

Jörn Jacob Rohwer: Hinter dem Ruhm – Gespräche. Steidl, Göttingen 2005, ISBN 978-3-88243-984-7

SZ No.272 vom 24.11.2010

Inge Feltrinelli: Fotografien. Steidl, Göttingen 2013, ISBN 978-3-86930-5295

Quelle

Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar

Weitere Informationen

http://de.wikipedia.org/wiki/Inge_Feltrinelli