Lutze & Witte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FotografenWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K
Zeile 1: Zeile 1:
'''Gustav Adolf Lutze ''' (* 4. April 1816 in Berlin<ref>https://www.familysearch.org/tree/person/details/M4J2-LWN</ref>; † nach 1873), Fotograf in Berlin 1851–1873.<br>
'''Gustav Adolf Lutze ''' (* 4. April 1816 in Berlin<ref name="gen">https://www.familysearch.org/tree/person/details/M4J2-LWN</ref>; † nach 1873), Fotograf in Berlin 1851–1873.<br>
'''Carl''' Johann Georg Adolf '''Witte''', studierter Apotheker, Partner von Lutze
'''Carl''' Johann Georg Adolf '''Witte''', studierter Apotheker, Partner von Lutze
===Familie===
Gustav Adolf Lutze war der älteste Sohn von Johann August Lutze und seiner Ehefrau Caroline Wilhelmine geb. Thiem.<ref name="gen"/> Er heiratete vor 1853 in Berlin Clara Franziska Gaede.<ref>https://www.familysearch.org/tree/person/details/KC64-B61</ref>


===Werdegang===
===Werdegang===

Version vom 18. Juli 2019, 13:32 Uhr

Gustav Adolf Lutze (* 4. April 1816 in Berlin[1]; † nach 1873), Fotograf in Berlin 1851–1873.
Carl Johann Georg Adolf Witte, studierter Apotheker, Partner von Lutze

Familie

Gustav Adolf Lutze war der älteste Sohn von Johann August Lutze und seiner Ehefrau Caroline Wilhelmine geb. Thiem.[1] Er heiratete vor 1853 in Berlin Clara Franziska Gaede.[2]

Werdegang

  • Lutze & Witte waren zusammen mit Hermann Krone die ersten, die das neue Kollodium-Verfahren in Deutschland 1851/52 einführten. Dabei halfen die chemischen Fachkenntnisse von Carl Witte.[3] Schon 1851 sollen sie ein Atelier Neue Friedrich- und Burgenstraße gehabt haben[4] , ab 1853 ist die Firma in den Berliner Adressbüchern verzeichnet.
  • Sie haben zur rapiden Entwicklung der Photographie in Deutschland anerkennenswert beigetragen.[…] Das Geschäft blühte schnell auf und erwarb ausgedehntes Renommee, wozu Filialgeschäfte in Stettin, Magdeburg, Erfurt und an anderen Plätzen beitrugen. Auch ließen sie kleinere Provinzialstädte durch tüchtige Vertreter besuchen, von denen einige später als namhafte Photographen selbständig waren. Kollegial machten sie sich selbst dadurch beliebt, dass sie viele, die sich mit dem neuen Verfahren bekannt machen wollten, gegen das mäßige Honorar von 30 Talern darin unterwiesen.[4]
  • Lutze und Witte waren die ersten, die das Prädikat „Hofphotograph" erhielten, 1857 vom damaligen Kronprinzen späteren Kaiser Wilhelm I.
  • 1856 waren Lutze & Witte zusammen mit Carl Schwartze Beklagte im vermutlich ersten Urheberrechtsprozess der deutschen Fotogeschichte. Ein Kommissionsrat Waagen, der für einen Kupferstich "Die Zerstörung Jerusalems" in der neuen Pinakothek vom Direktor der Akademie der Bildenden Künster in München, v. Kaulbach, die Verlagsrechte bekommen hatte, verklagte sie. Lutze & Witte hatten diesen Kupferstich fotografiert und über den Berliner Kunsthändler Ferdinand Schneider vertrieben. Beide wurden zu je 50 Talern Strafe verurteilt.[5]

Ateliers

  • Berlin, Neue Friedrichstraße 50 (1853–1865)[6]
  • Berlin, Unter den Linden 68, im Aquariumgebäude (1868–1873)[6]
  • Magdeburg, Breiter Weg, Ecke Schulstraße (Filiale vor 1866)
  • Stettin, Kleine Dom-Strasse, im Jenny Haus (Filiale)
  • Erfurt (Filiale)
  • Görlitz (Filiale um 1880)[7]

Auszeichnungen

  • Hof-Photographen seiner Majestät des Königs und des Kronprinzen K.H. (seit 1857)

Literatur

  • Sigrid Schulz, Flora und Köchin. Inszenierte Fotografien aus Berlin um 1860. In: Lars Blunck (Hg.), Die fotografische Wirklichkeit. Inszenierung - Fiktion – Narration. Bielefeld: transcript 2010, S. 239-254. (S. 245: Literaturhinweise zur Geschichte von Lutze & Witte)

Fotos

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 https://www.familysearch.org/tree/person/details/M4J2-LWN
  2. https://www.familysearch.org/tree/person/details/KC64-B61
  3. Wolfgang Baier, A source book of photographic history. Leipzig: VEB Fotokinoverlag, 1965, S. 166.
  4. 4,0 4,1 Photographische Chronik, Band 15 (1908), S. 609 (99 vom 6. Dez. 1908).
  5. Neue Münchener Zeitung, Nr. 265 (5. Nov. 1856).
  6. 6,0 6,1 Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.
  7. http://steinheim-institut.de/jonas-cohn-archiv/indexa9e4.html?id=55

Gallerie

Nuli n