Vladimir Zidlicky
Fotograf
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geb. 1945 in Hodonin/Tschechoslowakei, lebt in Brno
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Vladimir Zidlicky studierte Photographie an der Prager Filmfakultät bei Prof. Jan Smok und Prof. Jaroslav Rajzik.
Von 1977-1988 arbeitete er in der Kunstgalerie von Hodonin, wo er zahlreiche photographische Ausstellungen organisierte und eine Photosammlung begründete.
Von 1977-1982 war er Leiter der Abteilung Photographie an der Schule für Angewandte Kunst in Brno, die er seit 1982 als Direktor leitet.
Die Arbeit von Zidlicky stellt einen Neubeginn innerhalb der tschechischen Photographie dar. Sie steht Malerei und Zeichnung näher als der Photographie. Er begann, in den technischen Prozeß der Herstellung des Abzugs manuell einzugreifen und entwickelte eine Technik der Lichtzeichnung, die er mit dem photographischen Abbild mischte.
Seine Photoarbeiten stehen so zwischen dem photographischen Abbilden und der experimentellen, abstrakten Photographie. Mit seinen Lichtzeichnungen schafft Zidlicky kosmische Räume, in die er menschliche Körper hineinversetzt. Einige seiner Kompositionen wecken Erinnerungen an barocke Figuren in Kirchenkuppeln, so schwerelos bewegen sie sich in der Bildfläche. Seine Akte scheinen in einem abstrakten Raum zu schweben, sind integriert in ein Netzwerk aus Linien und Flächen, mit denen er seine Bildstrukturen komponiert.
Häufig sind diese Linien und Strukturen Ergebnisse von Lichteinwirkungen, zahlreiche andere erinnern eher an Zerstörungen, lassen an einen gewaltsamen Umgang mit dem Negativ denken, der auch die Integrität der Aktfiguren beeinflußt. Diese spielen in zahlreichen Photographien nur noch eine untergeordnete Rolle, fügen sich in die abstrakten Zeichnungen ein, werden zur dunklen Umrißform.
Zidlicky entwickelte eine expressive Verknüpfung von Lichtzeichnung und Akt-photographie. Er gilt als einer der führenden tschechischen Künstler der mittleren Generation.“ [1]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4