Edmond Fierlants

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Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1819 in Brussel, gest. 1869 ebd.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Mit seinen Kunstreproduktionen und Architekturaufnahmen, die meist in großzügigem Format ausgeführt sind und sowohl technische Meisterschaft als auch kompositorisches Verständnis beweisen, schuf Edmond Fierlants zwischen 1854 und 1869 ein fotografisches Oeuvre, das zu dieser Zeit in Belgien seinesgleichen suchte und auch herausragt,

Das Wissen, dass es Fierlants nicht gelungen ist, dieses außerordentlich verdienstvolle Unternehmen langfristig zu einem kommerziellen Erfolg zu entwickeln, sollte diese Erkenntnis nicht überschatten. Die meisten seiner Kollegen, auch im Ausland, hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Qualität hatte ihren Preis, aber die Öffentlichkeit musste bereit sein, dafür zu zahlen, und das klappte nicht immer.

Im Jahr 1854, ein Jahr nachdem Guillaume Claine als Architekturfotograf gekündigt hatte, gehörte Edmond Fierlants, Sohn eines Brüsseler Anwalts, zu den Gründungsmitgliedern der Société française de Photographie in Paris. Seine fotografische Ausbildung erhielt er von niemand Geringerem als Hippolyte Bayard.

Zurück in Belgien spezialisierte er sich auf die Reproduktion alter und moderner Gemälde. Er erlangte in kurzer Zeit einen internationalen Ruf.

Im März 1859 erschien im Pariser Verlag Didron das Album Les grands peintres avant Raphaël, photographiés d'après les tableaux originaux“. Die Kritiken waren sehr positiv und sagten ein breites Publikum voraus. Letzteres kam zwar nicht vollständig zustande, aber es lässt sich nicht leugnen, dass Fierlants mit diesen und ähnlichen Aufnahmen maßgeblich zur Aufwertung und Popularität der alten flämischen Meister beigetragen hat.

Anfang 1860 beschloss Edmond Fierlants, seine Aktivitäten auf den Bereich der Architekturfotografie auszuweiten. Im selben Jahr erzielte er auf Fürsprache des Innenministers Charles Rogier eine Einigung mit dem Stadtrat von Antwerpen. Dieser finanzierte im Austausch gegen Abzüge eine umfangreiche Aufnahmeserie der wichtigsten Denkmäler der Stadt. In den folgenden Jahren schloss Edmond Fierlants ähnliche Vereinbarungen mit den Stadtverwaltungen von Brüssel und Leuven.

Die Durchführung dieser beiden Serien verlief jedoch weniger reibungslos als sein Antwerpener Feldzug. Fierlants überschritt regelmäßig die vereinbarten Fristen und lieferte teilweise minderwertige Drucke. Ursache hierfür waren anhaltende finanzielle Probleme. Schließlich hatte Fierlants viel in den Bau eines neuen Studios in der Keyenveldstraat in Brüssel investiert. Er hatte seine Firma in Société Royale Belge de Photographie umbenannt und hoffte, diese Investitionen durch den Verkauf von Abzügen amortisieren zu können.

Deshalb veröffentlichte er 1865 einen Lagerkatalog mit einer nummerierten Liste aller verfügbaren Themen. Allerdings lief es nicht so gut wie erwartet. Fierlants vollendete seinen letzten großen Auftrag, die fotografische Reproduktion des Werks des Malers Antoine Wiertz, im Jahr 1867. Als er 1869 starb, hinterließ er seinen beiden Kindern nur einen Berg Schulden. Sein Fonds wurde von Alexandre de Blochouse übernommen, der seit 1865 sein Angestellter war." [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8