Guillaume Claine

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Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1811 in Marche-en-Famenne/B, gest. 1869 in Brüssel

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Guillaume Claine gilt als Erster in Belgien, der Ideen für die kommerzielle Nutzung der Fotografie für die Zusammenstellung von Alben oder Aufnahmeserien der wichtigsten historischen Denkmäler entwickelt hat. Claine war jedoch nicht in der Lage, diese Tätigkeit zu einem profitablen Geschäft zu entwickeln. Dafür waren Zeit und Umstände offenbar noch nicht reif genug.

Allerdings sind die von ihm hinterlassenen Abzüge die frühesten Vorläufer einer fotografischen Praxis, die ein Jahrzehnt später eine besonders hohe Entwicklung erlebte und das Gesicht der Fotografie des 19. Jahrhunderts maßgeblich prägte.

Claine arbeitete ab 1841 als Journalist in Brüssel, musste seine Tätigkeit jedoch aus gesundheitlichen Gründen einstellen. In Zusammenarbeit mit Louis Constantin Jacopssen (Brügge, 1797 – Paris, 1877) widmete er sich ab 1847 Experimenten zur Verbesserung der damals noch lange nicht perfekten Fototechnik.

1849 war er so weit gekommen, dass er es wagte, dem König ein Album mit Aufnahmen von Denkmälern in Brügge und Brüssel zu überreichen. Gleichzeitig formulierte er den Vorschlag, mit staatlicher Unterstützung eine Serie mit Aufnahmen der wichtigsten Denkmäler aus dem ganzen Land zusammenzustellen.

Innenminister Charles Rogier leitete die Akte an die Royal Academy of Sciences, Letters and Fine Arts weiter, die eine positive Stellungnahme abgab. Es war der Antwerpener Drucker und Verleger Joseph-Ernest Buschmann, der nie über Erfahrung in der Fotografie verfügte und die anderen Mitglieder der Bewertungskommission überzeugte.

Anschließend kam es zu einem sehr intensiven Briefwechsel zwischen Claine und Buschmann, in dem sie gegenseitig über ihre Experimente berichteten. Ein wichtiger Durchbruch gelang im August 1850, als Claine die Vorteile der Kollodiumfotografie auf Glas kennenlernte. Die Zusammenarbeit zwischen Claine, Jacopssen und Buschmapn fand jedoch kurz darauf ein unerwartetes Ende. Jacopssens einziger Sohn starb, wodurch der Mann alle seine Interessen verlor. Buschmann erkrankte an einer Geisteskrankheit und wurde interniert.

Mit den Ergebnissen seines erfolgreich abgeschlossenen Auftrags für das Innenministerium als Referenz reichte Claine Anfang 1852 einen neuen Antrag auf finanzielle Unterstützung ein, diesmal beim Stadtrat von Brüssel. Diese neue Serie wurde im November desselben Jahres ausgeliefert. Claine hoffte, seine Aufnahmen von Brüssel kommerzialisieren zu können, stellte jedoch fest, dass seine Pläne unrealistisch waren. Seine handwerkliche Arbeitsweise erhöhte die Produktionskosten so sehr, dass seine Drucke unverkäuflich wurden. Claine wurde demotiviert, verkaufte einige seiner Negative an Désiré Blanquart-Évrard (der sie für sein Album „Bruxelles Photographique“ verwenden würde) und stellte alle fotografischen Aktivitäten ein. Er wurde Hausmeister des Museum of Fine Arts, eine Position, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1869 innehatte.“ [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laurent Roosens: "Joseph Ernst Buschmann and Guilleaume Claine: Two Belgian Calotypists", in Zeitschrift: "History of Photography, Volume 2, Number 2", London 1978, Taylor & Francis Ltd., S.117-122

Steven F. Joseph, Tristan Schwilden: "A l’aube de la photographie en Belgique : Guillaume Claine (1811-1869) et son cercle", Brüssel 1991, Crédit Communal, ISBN 2-87183-014-2

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8


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