Raphael Schlegel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. November 2019, 23:44 Uhr
Raphael Lucian Schlegel geb. Bossard (* 1839 in Breslau; † 1907 in Elberfeld), Fotograf in Elberfeld 1863–1903.
Familie
Raphael Bossard war das einzig überlebende von drei Kindern des „Lebenskünstlers“ Heinrich Bossard (1816–1871) und seiner ersten Ehefrau Jenny geb. Biow (1813–n. 1858), die das Fotografenhandwerk von ihrem Bruder, dem Daguerreotypisten Hermann Biow (1810–1850) erlernte. Nach der Scheidung von Bossard heiratete seine Mutter 1850 in Hamburg-Wandsbeck den Fotografen Julius Schlegel, dessen Familiennamen Raphael Bossard später übernahm.
Raphael Bossard-Schlegel war zweimal verheiratet: Zuerst in Hamburg mit Amanda Ammé[1], später mit Julie Auguste Jacobi. Aus letzterer Ehe stammt die Tochter Julie Magdalena Johanne, die in Arco (Tirol) den Trentiner Agnus Arcadius Rosina heiratete.[2] Daneben hatte R. Schlegel, wie er sich später nannte, zwei Söhne, Raphael Arthur Schlegel (1865–1946) und Oskar Schlegel (1869–1905), die beide Fotografen wurden.
Werdegang
- Nach ihrer Scheidung zog Jenny Bossard-Biow 1842 nach Hamburg zu ihrem Bruder, dem Daguerreotypist Hermann Biow. Bei ihm und dann auch bei seiner Mutter kam Raphael Schlegel schon früh in Kontakt mit der frühen Fotografie. 1853, mit 14 Jahren stellte er seiner erste Daguerreotypie her.[3] Er besuchte das Johanneum in Hamburg. Vermutlich wurde Schlegel von seinem Stiefvater Julius Schlegel ausgebildet, der ab 1858 ein festes Atelier in Reichenberg hatte.
- Nach ausgedehnten Reisen, z.T. mit seinem Stiefvater (1857 in Königsberg[4]) kam Schlegel zuerst nach Krefeld und ließ sich dann 1863 in Elberfeld als Maler und Fotograf nieder. „Ständige Ateliers, wie sie heute existieren, gab es damals noch nicht; ein kleiner Garten mit weißer Mauer genügte, um die Kamera aufzustellen und das Atelier zu eröffnen.“[3]
- Schlegel war unablässig bemüht, seinen Geschäftsbetrieb zu vervollkommnen. Wiederholt machte er Reisen und brachte aus London und Paris die Einrichtung für Aufnahmen mit elektrisches Licht mit, worauf er sich mit der Zeit spezialisierte.
- 1893 gründete er den „Bergisch-Märkischen Photographen-Verein“ und wurde dessen erster Präsident. Er war auch ein eifriges Mitglied und Förderer des „Rechtsschutz-Verbandes Deutscher Photographen“.
- 1894 arbeitete sein Sohn Raphael Arthur mit im Fotoatelier in Elberfeld, Kasino-Str. 7.
- Am 12. Juni 1903 feierte Raphael Schlegel sein 50-jähriges Berufsjubiläum und zugleich sein 40-jähriges Geschäftsjubiläum als Fotograf in Elberfeld und mit einer Filiale in Barmen.[5]
Ateliers
- Elberfeld, Kippdorf 57 (ab 1863)
- Elberfeld, Kasino-Str. 7 (ab spätestens 1892) „Chemigraphische und photographische Kunstanstalt“
- Barmen, Am alten Markt (1874 Filiale)
Literatur
- R. Schlegel (Nekrolog). In: Photographische Chronik, 14. Jg. (1907), Nr. 76 (15. Sept. 1907), S. 471.
Fotos
- http://genwiki.genealogy.net/Schlegel_(Elberfeld)/Fotostudio
- CdV 1874 in der deutschen Fotothek
Weblinks
- Künstlerdatensatz Raphael Schlegel in der deutschen Fotothek
- https://www.rosina.net/familiennamen/bossard/raphael-lucian-bossard-schlegel/index.html
- Fotografin Jenny_Bossard-Biow (Mutter) in der Wikipedia
- Fotograf Hermann Biow (Onkel) in der Wikipedia
Oskar Schlegel
Der jüngere Sohn Oskar Bossard-Schlegel (* 1869 in Elberfeld; † 30. Nov. 1905 in Arco/Tirol wurde auch Fotograf. Mitte 1897 mietete er und seine Frau Anna geb. Bauer die ehemalige „Villa Wohlauf“ in Arco/Tirol und richteten dort ein Fotoatelier ein. Im Jahr 1900 kauften sie die Villa und eröffneten Anfang 1901 im selben Haus zusätzlich ein Hotel mit Pension: Germania.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Heiratsregister Hamburg auf ancestry.de
- ↑ https://www.rosina.net/downloads/vorfahren.pdf
- ↑ 3,0 3,1 R. Schlegel (Nekrolog). In: Photographische Chronik, 14. Jg. (1907), Nr. 76 (15. Sept. 1907), S. 471.
- ↑ Reichenberger Wochenblatt, Band 10 (1857), S. 778 = Nr. 43 (24. Oktober 1857)
- ↑ Photographische Kunst. Halb-Monatsschrift für künstlerische Fach-Photographie. Amtliches Organ des Süddeutschen Photographen-Vereins (E.V.), Band 2 (1903), S. 144.
- ↑ https://www.rosina.net/orte/arco.html