Julius Schlegel
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Carl Julius Schlegel (* 1818 in Münsterberg, Schlesien; † vor 1882 in Reichenberg, Nordböhmen?), Fotograf in Reichenberg (1858–vor 1882) mit Filialen.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Julius Schlegel heiratete am 23. Juli 1850 in Wandsbeck (Hamburg) die Fotografin Jenny Bossard-Biow (* 30. April 1813 in Breslau)[1], „Witwe“ von Heinrich Bossard (1816–1871).[2] Dadurch wurde Schlegel zum Stiefvater des Fotografen in Elberfeld Raphael Bossard (1839–1907), der später „offiziell“ Bossard-Schlegel hieß und sich selbst Schlegel nannte.
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nach seiner Heirat übernahm Julius Schlegel das Fotoatelier seiner Frau und ihres ersten Mannes in Hamburg nicht, vermutlich weil es nicht mehr existierte. Er zog 1850 nach Mannheim. Ende 1851 soll er als Wanderfotograf in Holland tätig gewesen sein Weblink 1. Ab 1851 ist ein „Carl Julius Schlegel, Commis“ in den Hamburger Adressbüchern zu finden, von (1855–1857) als Waaren-Makler für Coffee etc. Weblink 2.
- Am 24. Oktober 1857 nimmt Julius Schlegel, Fotograf, mit seinem Sohn aus Königsberg kommend Quartier im Gasthof "Zur Eiche" in Reichenberg.[3]. 1858 eröffnete er dort sein erstes Fotoatelier. Dem folgten in den nächsten Jahren Filialgeschäfte, zuerst in Zittau und dann in mehreren nordböhmischen Städten.
- Am 25. März 1870 wurde „Julius Schlegel, Hofphotograph in Zittau“ Mitglied der Photographischen Gesellschaft Dresden.[4]
- Vor 1882 übernahm der gleichaltrige und in Reichenberg geborene Wenzel Ferdinand Jantsch das Fotoatelier Schlegel in Reichenberg.[5]
- Als Schlegels Wohnort wird in den fotografischen Fachzeitschriften mal Reichenberg, mal Zittau angegeben. Ich denke, der Grund liegt darin, dass Reichenberg zur k.k. Monarchie gehörte, während Zittau zu Sachsen bzw. später dem Deutschen Reich.
Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Reichenberg, Christianstadt, Karlsgasse 34 (1858–vor 1883)
- Zittau, Ludwigstrasse 507, Ecke der Promenade (Filiale, 1866)[6]
- Böhmisch Leipa, Ferdinandstraße 7 (1863)[7], Klostergaben 282 (1877)[8], später Klostergasse 24 (Filiale)
- Heida (Böhmen) (Filiale)
- Zwickau (Böhmen) (Filiale)
- Gotha, Auguststraße 3 (Filiale)
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hofphotograph Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen von Sachsen (um 1867)[9]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Guido Dieckmann, Herrin über Licht und Schatten. Hamburg: Rowohlt 2011. Dieckmann hat einen historischen Roman über die Familiengeschichte Bossard-Biow-Schlegel geschrieben. Die Angaben zu seinen Recherchen zum Buch finden sich hier.
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fotos von Julius Schlegel in der Deutschen Fotothek
- Julius Schlegel in der Sammlung Thiel-Melerski
- http://www.photospuren.de/ph_schlegelr.htm (Reichenberg)
- http://www.photospuren.de/ph_schlegel.htm (Zittau)
- Julius Schlegel auf Wikimedia Commons
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Künstler-Datensatz Deutsche Fotothek
- Jenny Bossard-Biow, Schlegels Ehefrau auf Wikipedia
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ http://www.ahnenforschung-in-stormarn.de/geneal/gesamt/FrauBi.htm
- ↑ Die Heiratsurkunde nennt sie Witwe, vermutlich aber hatten sich Jenny und Heinrich Bossard getrennt, denn er lebte noch bis 1871. Dieckmann (s. Literatur) erwähnt „eine Biographie von Heinrich Bossard, der sich später Psychologe nannte, im ganzen Land Vorträge hielt und auch eine Reihe Bücher verfasste“.
- ↑ Reichenberger Wochenblatt, Band 10 (1857), S. 778 = Nr. 43 (24. Oktober 1857)
- ↑ Helios. Organ der Photographischen Gesellschaft zu Dresden, Band 1 (1870), S. 80.
- ↑ Adressbuch und Wohnungs- Anzeiger der Stadt Reichenberg 1883, S. 103.
- ↑ Carl Anton Tobias, Geschichte der preußischen Invasion in Zittau un der südlichen Oberlausitz im Jahr 1866. Zittau, S. 268: Schlegel übergab ein Gruppenfoto der 1866 in Zittau einquartierten preußischen Offiziere an die Stadtbibliothek.
- ↑ Leipaer Anzeiger Nr. 16 (16. April 1863), S. 3 und 1875 sucht er einen "Lehrknaben" für sein Geschäft (Leipaer Zeitung, Nr. 10: 4. Febr. 1875, S. 4.)
- ↑ Leipaer Adreßbuch 1877,S. 31.
- ↑ Landesarchiv Sachsen: Ministerium des Königlichen Hauses, Verleihung von Hofprädikaten Akte.
Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- CdV Julius Schlegel, Zittau.jpg
CdV Zittau um 1888
- Julius Schlegel, Zittau.jpg
CdV Zittau um 1880
- Karl Reiff von Julius Schlegel.jpg
Karl Reiff, Cabinet um 1888
- Rudolph Roscher von Julius Schlegel.jpg
Rudolph Roscher, CdV um 1880
- Rudolph Roscher von Julius Schlegel verso.jpg
Rudolph Roscher, CdV um 1880 (verso)
- Julius Schlegel, Zittau um 1865.jpg
CdV, Zittau um 1865
- Roscher von Julius Schlegel.jpg
Roscher, CdV um 1880