Carl Hertel: Unterschied zwischen den Versionen
Aus FotografenWiki
(Seite überarbeitet) |
|||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
* 1863 erwarb Hertel einen Gewerbeschein und ließ sich als Fotograf in Mainz nieder. | * 1863 erwarb Hertel einen Gewerbeschein und ließ sich als Fotograf in Mainz nieder. | ||
* Von 1880 bis 1904 betrieb er in Mainz eine Lichtdruckanstalt an der Großen Bleiche 50, in der er Stereofotografien und Ansichtskarten vor allem mit Ansichten vom Rhein produzierte. | * Von 1880 bis 1904 betrieb er in Mainz eine Lichtdruckanstalt an der Großen Bleiche 50, in der er Stereofotografien und Ansichtskarten vor allem mit Ansichten vom Rhein produzierte. | ||
* Ab 1882 war Carl Hertel Mitglied des „''Verein zur Pflege der Photographie und verwandter Künste in Frankfurt a./M.'' | * Ab 1882 war Carl Hertel Mitglied des „''Verein zur Pflege der Photographie und verwandter Künste in Frankfurt a./M.''“ und wurde schließlich 1894 in den Vorstand gewählt. Er war auch Mitglied der „''Photographischen Gesellschaft''“ in Wien (1875, 1882). Die Mitgliedschaften nutze er, um sich mit den Kollegen über neue Techniken auszutauschen, wie kurze Beiträge von ihm in den Fachzeitschriften belegen. | ||
* 1905 verkaufte Hertel sein Unternehmen an den Fotografen G.A. Sieben und zog nach Auerbach an der Bergstaße in eine Pension (Georg Diefenbach), wo er 1906 starb.<ref>Photographische Chronik, Band 13 (1906), Nr. 54 (1. Juli 1906) [https://archive.org/details/bub_gb_77QaAAAAYAAJ/page/n353 S. 340.]</ref> | * 1905 verkaufte Hertel sein Unternehmen an den Fotografen G.A. Sieben und zog nach Auerbach an der Bergstaße in eine Pension (Georg Diefenbach)<ref>Da er Witwer war und auch bald starb, könnte es eine Art Pflege/betreutes Wohnen in Auerbach gewesen sein.</ref>, wo er 1906 starb.<ref>Photographische Chronik, Band 13 (1906), Nr. 54 (1. Juli 1906) [https://archive.org/details/bub_gb_77QaAAAAYAAJ/page/n353 S. 340.]</ref> | ||
===Werk=== | ===Werk=== |
Version vom 12. November 2019, 00:24 Uhr
Carl Christian Ernst Georg Gustav Ludwig Philipp Wilhelm Hertel (* 21. Mai 1832 in Darmstadt; † 21. Juni 1906 in Auerbach (Bensheim)[1]), Porträt- und Architekturfotograf in Mainz 1863–1904.
Familie
Carl Hertel war ein Sohn von Carl August Christian Hertel (* 11. Okt. 1790 in Darmstadt), Großherzoglich Hessischer Oberfinanzrat und seiner Ehefrau Sophie Julie Goertz (* 1793 in Hannover).[2] Er hatte die Schwester Julie Dorothee Philipine Friedrike Caroline Louise (1822-1860), die mit Karl Anton Gross verheiratet war.[3] Er selbst heiratete Elise Stramitzer.[1]
Werdegang
- 1863 erwarb Hertel einen Gewerbeschein und ließ sich als Fotograf in Mainz nieder.
- Von 1880 bis 1904 betrieb er in Mainz eine Lichtdruckanstalt an der Großen Bleiche 50, in der er Stereofotografien und Ansichtskarten vor allem mit Ansichten vom Rhein produzierte.
- Ab 1882 war Carl Hertel Mitglied des „Verein zur Pflege der Photographie und verwandter Künste in Frankfurt a./M.“ und wurde schließlich 1894 in den Vorstand gewählt. Er war auch Mitglied der „Photographischen Gesellschaft“ in Wien (1875, 1882). Die Mitgliedschaften nutze er, um sich mit den Kollegen über neue Techniken auszutauschen, wie kurze Beiträge von ihm in den Fachzeitschriften belegen.
- 1905 verkaufte Hertel sein Unternehmen an den Fotografen G.A. Sieben und zog nach Auerbach an der Bergstaße in eine Pension (Georg Diefenbach)[4], wo er 1906 starb.[5]
Werk
- Hertel ist vor allem bekannt für seine Landschaftsfotografien vom Rhein, sowie seine Architekturfotos von Mainz und Frankfurt. Diese Aufnahmen vertrieb er als Stereoaufnahmen, später als Bildpostkarten im eigenen Verlag.
- Hertel war ein hervorragender Fotograf, dessen Bilder heute bei Museen und Sammlern im Rheinland sehr begehrt sind.[6] Bereits zu seiner Zeit war er unter Kollegen anerkannt. 1883 ist im „Photographischen Archiv (Liesegang)“ zu lesen: „Herr C. Hertel in Mainz sandte uns einige Rheinansichten in Cabinetformat, die er im Laufe des Sommers auf Trockenplatten gefertigt hat. Die Platten waren nicht übermässig empfindlich und enthielten möglichst wenig Gelantine. Von einer Überwirkung der Fernsicht gegenüber dem Vordergrund ist in diesen Blättern nichts zu bemerken, in einzelnen, so z.B. im "Rolandsbogen", wo der Horizont durch den Bogen sichtbar wird, findet sich das zarte Detail der Ferne ebenso schön und richtig wiedergegeben wie das des Gemäuers im Vordergrund.“
- 1899 fand eine Ausstellung seiner Rheinlandschaften in Frankfurt am Main statt.
Ateliers
- Mainz, Umbach 4 (ab 1865)
- Mainz, Ballplatz 4 (1872–1874)
- Mainz, Große Bleiche 50 (1880–1904) Lichtdruckanstalt
Auszeichnungen
- Hoffotograf (1875)
Literatur
- Ausst.-Kat. Architekturfotografie und Stadtentwicklung 1850-1914, Stuttgart : IfA 1982, S. 58.
- Was heißt hier Rheinromantik? Ausstellungskatalog des Landesmuseums Koblenz anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, erschienen im Selbstverlag des Landesmuseums, Koblenz 2002, ISBN 3-925915-67-2
Veröffentlichungen
- Neubauten zu Frankfurt am Main. Hrsg. unter Mitw. des Frankfurter Architekten u. Ingenieur-Vereins.Red. Fr. Auerwein. Photograph. Aufn. von C. Hertel in Mainz. Lichtdr. von Anton Maier in München u. Braneck u. Maier in Mainz. 10 Lfgn. - Frankfurt: Keller 1878-1880. 22 lith. u. 28 phototyp. Taf.[7]
Fotos
- Carl Hertel auf Wiki Commons.
- Carte de visite Sammlung Danuta Thiel-Melerski
- http://wiki-de.genealogy.net/Hertel_(Mainz)/Fotostudio
- 17 Architekturfotos in der deutschen Fotothek (Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin)
Weblink
- Biografie Carl Hertel mit einigen Stereofotos von Hartmut Wettmann, nur noch im Webarchiv verfügbar (Version von 2016)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Sterbeurkunde Standesamt Auerbach 1906 /Nr. 25
- ↑ https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:N8WW-PYC
- ↑ https://www.geni.com/people/Carl-Hertel/6000000015643423447
- ↑ Da er Witwer war und auch bald starb, könnte es eine Art Pflege/betreutes Wohnen in Auerbach gewesen sein.
- ↑ Photographische Chronik, Band 13 (1906), Nr. 54 (1. Juli 1906) S. 340.
- ↑ Einschätzung von Hartmut Wettmann (s. Weblink)
- ↑ Frank Heidtmann, Bibliographie der Photographie, S. 399, Nr. 11705