Carl Hertel
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Carl Christian Ernst Georg Gustav Ludwig Philipp Wilhelm Hertel (* 21. Mai 1832 in Darmstadt; † 21. Juni 1906 in Auerbach (Bensheim)[1]), Porträt- und Architekturfotograf, Verleger in Mainz 1863–1904.
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Carl Hertel war ein Sohn von Carl August Christian Hertel (* 11. Okt. 1790 in Darmstadt), Großherzoglich Hessischer Oberfinanzrat und seiner Ehefrau Sophie Julie Goertz (* 1793 in Hannover).[2] Er hatte die Schwester Julie Dorothee Philipine Friedrike Caroline Louise (1822-1860), die mit Karl Anton Gross verheiratet war.[3] Er selbst heiratete Elise Stramitzer.[1]
Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1863 erwarb Hertel einen Gewerbeschein und ließ sich als Fotograf in Mainz nieder.
- Von 1880 bis 1904 betrieb er in Mainz eine Lichtdruckanstalt an der Großen Bleiche 50, in der er Stereofotografien und Kabinettkarten mit Ansichten vor allem vom Rhein, aber auch von Mainz und Frankfurt am Main produzierte.
- Ab 1882 war Carl Hertel Mitglied des „Verein zur Pflege der Photographie und verwandter Künste in Frankfurt a./M.“ und wurde schließlich 1894 in den Vorstand gewählt. Schon 1875 hatte ihn die „Photographischen Gesellschaft“ in Wien als Mitglied aufgenommen.[4] Die Mitgliedschaften nutze er, um sich mit den Kollegen über neue Techniken auszutauschen, wie kurze Beiträge von ihm in den Fachzeitschriften belegen.
- 1904 verkaufte Hertel sein Unternehmen an den Fotografen G.A. Sieben und zog nach Auerbach an der Bergstaße in eine Pension (Georg Diefenbach)[5], wo er 1906 starb.[6]
Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hertel ist vor allem bekannt für seine Landschaftsfotografien vom Rhein, sowie seine Architekturfotos von Mainz und Frankfurt. Diese Aufnahmen vertrieb er in allen Formaten, vor allem als Stereo- und Kabinettfotos, aber auch im Großformat im eigenen Verlag.
- Hertel war ein hervorragender Fotograf, dessen Bilder heute bei Museen und Sammlern im Rheinland sehr begehrt sind.[7] Bereits zu seiner Zeit war er unter Kollegen anerkannt. 1883 ist im „Photographischen Archiv “ (Liesegang) zu lesen: „Herr C. Hertel in Mainz sandte uns einige Rheinansichten in Cabinetformat, die er im Laufe des Sommers auf Trockenplatten gefertigt hat. Die Platten waren nicht übermässig empfindlich und enthielten möglichst wenig Gelantine. Von einer Überwirkung der Fernsicht gegenüber dem Vordergrund ist in diesen Blättern nichts zu bemerken, in einzelnen, so z.B. im "Rolandsbogen", wo der Horizont durch den Bogen sichtbar wird, findet sich das zarte Detail der Ferne ebenso schön und richtig wiedergegeben wie das des Gemäuers im Vordergrund.“
- 1899 fand eine Ausstellung seiner Rheinlandschaften in Frankfurt am Main statt.
Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Mainz, Umbach 4 (ab 1865)
- Mainz, Ballplatz 4 (1872–1874)
- Mainz, Große Bleiche 50 (1880–1904) Lichtdruckanstalt
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hoffotograf (1875)[4]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ausstellungskatalog Architekturfotografie und Stadtentwicklung 1850-1914. Stuttgart: IfA 1982, S. 58.
- Was heißt hier Rheinromantik? [Ausstellungskatalog des Landesmuseums Koblenz anlässlich der gleichnamigen Ausstellung]. Selbstverlag des Landesmuseums, Koblenz 2002, ISBN 3-925915-67-2
Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Neubauten zu Frankfurt am Main. Hrsg. unter Mitw. des Frankfurter Architekten u. Ingenieur-Vereins. Red. Fr. Auerwein. Photograph. Aufn. von C. Hertel in Mainz. Lichtdr. von Anton Maier in München u. Braneck u. Maier in Mainz. 10 Lfgn. - Frankfurt: Keller 1878-1880. 22 lith. u. 28 phototyp. Taf.[8]
- Das alte Mainz. Photographien von C. Hertel. 7 Lfgn. – Mainz: Diemer 1878–81. Quer 4, je 3 Bl.[9]
- Die Katharinenkirche zu Oppenheim und ihre Denkmäler. 25 Photogr. mit erl. Text von Friedrich Schneider. Aufgen. u. photogr. von C. Hertel. – Mainz: Victor von Zabern in Comm. 1877. 2 quer.[9]
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Carl Hertel auf Wiki Commons.
- Carte de visite Sammlung Danuta Thiel-Melerski
- http://wiki-de.genealogy.net/Hertel_(Mainz)/Fotostudio
- 17 Architekturfotos in der deutschen Fotothek (Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin)
Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Biografie Carl Hertel mit einigen Stereofotos von Hartmut Wettmann, nur noch im Webarchiv verfügbar (Version von 2016)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Sterbeurkunde Standesamt Auerbach 1906 /Nr. 25
- ↑ https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:N8WW-PYC
- ↑ https://www.geni.com/people/Carl-Hertel/6000000015643423447
- ↑ 4,0 4,1 Photographische Correspondenz, Band 12 (1875), Nr. 129, S. 19.
- ↑ Da er Witwer war und auch bald starb, könnte es eine Art Pflege/betreutes Wohnen in Auerbach gewesen sein.
- ↑ Photographische Chronik, Band 13 (1906), Nr. 54 (1. Juli 1906) S. 340.
- ↑ Einschätzung von Hartmut Wettmann (s. Weblink)
- ↑ Frank Heidtmann, Bibliographie der Photographie. Berlin: De Gryter 2013, S. 399, Nr. 11705.
- ↑ 9,0 9,1 Frank Heidtmann, Wie das Photo ins Buch kam. Berlin: Spitz-Verlag 1984, S. 241, 315.
Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]