Werner Mantz

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Fotograf

Lebensdaten

(geb. 1901 in Köln, gest. 1983 in Eijsden/Maastricht)

Werdegang

Die ersten bekannten Fotografien von Werner Mantz stammen aus Köln und Umgebung sowie aus dem Bergischen Land. Sie wurden etwa 1915 mit einer Ernemann-Kamera angefertigt. Von 1918 stammen journalistische Bilder der Besatzungstruppen nach verlorenem Erstem Weltkrieg, von 1920 Fotos von der Hochwasser-Katastrophe in Köln, welche Werner Mantz als Ansichtskarten verkaufte (ähnlich übrigens, wie Hermann Claasen, der auch als Kind mit seiner selbstgebastelten Kamera Hochwasser-Fotos in Köln aufnahm und als Ansichtskarten verkauft hat).

1920/21 studierte Werner Mantz an der Bayerischen Staatslehr- und Versuchsanstalt in München, wo er die diversen Edeldruckverfahren (Gummidruck, Bromöl-Umdruck u.ä.) kennenlernte. 1921 errichtete er sein erstes Atelier in Köln.

Nach nationalen und internationalen Erfolgen sowohl in der Porträt-, vor allem aber auch in der Architekturfotografie eröffnete Werner Mantz, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund aufkommender Diskriminierung und Judenfeindlichkeit - er war Jude - , ein weiteres Fotoatelier in Maastricht/NL. Dort war er vornehmlich als Kinderfotograf tätig. 1938 erfolgte dann der endgültige Umzug von Köln nach Maastricht.

Seine erste Ausstellung erlebte Werner Mantz, bereits hochbetagt, im Jahre 1978. Das Rheinische Landesmuseum Bonn richtete ihm eine groß angelegte und viel beachtete Retrospektive aus. Eine weitere Ausstellung folgte im Jahre 1982 im Museum Ludwig in Köln.

Werk

Werner Mantz war in erster Linie für Kölner Firmen tätig. zudem als Porträtfotograf für die Kölner Prominenz, jedoch auch für Kunden aus aus Politik, Wissenschaft und Künstlerkreisen. Er hatte Kontakt zum Freundeskreis der Kölner Progressiven wie Anton Räderscheidt, Heinrich Hoerle oder Wilhelm Seiwert. 1925 unterstützte er in einem Artikel der ´Rheinischen Volkswacht´ Konrad Adenauer im Hinblick auf dessen Stadtplanung.

Daneben jedoch avancierte Werner Mantz zu einem sehr gefragten Architekturfotografen, der im Stil der ´Neuen Sachlichkeit´ arbeitete. So wurde er 1926 Hausfotograf des Architekten Werner Riephahn.

1927-1932 erfolgten zahlreiche Veröffentlichungen seiner Aufnahmen in Architekturzeitschriften, so u.a. in der ´Bauwelt´, ´Die Form´, ´Bauwarte´, ´Wasmuths Monatshefte für Baukunst´. 1931 beteiligte er sich am ´XIIIe Salon international d´Art Photographique´, Brüssel.

Publikationen

50 Jahre Leonhard Tietz, 1879-1929, Jubiläumsschrift mit künstlerischen Fotos von Werner Mantz, erschienen im Selbstverlag der Leonhard Tietz AG, Köln 1929

Heimat und Siedlung, Heft 2/1937, mit Bericht ´Der rheinische Siedler und sein Haus´, illustriert mit Fotografien von Werner Mantz, Schwann, Düsseldorf 1937

Werner Mantz - Fotografien 1926 - 1938, Ausstellungskatalog Rhein. Landesmuseum Bonn, Rheinland-Verlag, Köln 1978

Photokina. Photo, Film, Audiovision. Bilderschauen 1978. Die Welt der Photographie - Die Photographie der Welt. [Redaktion L. Fritz Gruber].

Dr. Volker Kahmen/Georg Heusch, Werner Mantz, Ausstellungskatalog Bahnhof Rolandseck 1979

Reinhold Mißelbeck (Ausstellung und Katalog), Werner Mantz, Architekturphotographie 1926-1932, Ausstellungskatalog Museum Ludwig, Köln 1982

Honnef, Klaus & Weyers, Frank (Hg.) Und sie haben Deutschland verlassen ...müssen. Fotografen und ihre Bilder 1928-1997. 171 Fotografen, 603 Abbldungen. [Vorwort Frank Günter Zehnder].

Deutsche Fotografie. Macht eines Mediums 1870-1970. Hg. von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Zusammenarbeit mit Klaus Honnef, Rolf Sachsse und Karin Thomas. Bonn 1997

Reinhold Mißelbeck/Wolfram Hagspiel, Werner Mantz, Vision vom Neuen Köln, Fotografien 1926-1932, Bachem Verlag, Köln 2000

Simone Förster, “Wenn Berlin Biarritz wäre...”. Architektur in Bildern der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang. [Ausstellungkonzeption Simone Förster. Text Simone Förster, Friederike Wappler]. Steidl, Göttingen 2001

W. K. Coumans, Wegen van Werner Mantz, 45 foto´s van provinciale wegen in Limburg 1938-1939, Stichting Werner Mantz 2001

Werner Heinen/Frank Warda, Lich, Luff un Bäumcher, Fotografie des Kölner Siedlungsbaus der GAG von 1920 bis 1932 mit Werken von Werner Mantz und Hugo Schmölz, Ausstellungskatalog von GAG Immobilien AG und Bilderbuch Köln, Köln im Mai 2010

Archiv

Der Nachlass des Fotografen befindet sich größtenteils im Privatbesitz der Familie, Kölner Motive hat das Museum Ludwig in Köln erworben.

Quellen

Klaus Honnef/Frank Weyers, Und sie haben Deutschland verlassen … müssen – Fotografen und ihre Bilder 1928-1997, Ausst.-Katalog des Rhein. Landesmuseums Bonn, PROAG, Köln 1997

Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel, München 2002

Hans-Michael Koetzle, Das Lexikon der Fotografen 1900 bis heute, Droemer Knaur, München 2002

Stadt/Bild/Köln - Photographien von 1880 bis heute, Steidl, Göttingen 2007

Werner Schäfke/Roman Heuberger, Köln und seine Fotobücher, Emons, Köln 2010