A. Boltze

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A. Boltze

Fotograf


Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halle /S. – fotografisch tätig von 1856 bis 1867


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halle /S. Atelier-Standorte waren:

- 1856 bis 1866 Gr. Ulrichstr. 11 im Garten des Herrn Paul Fürstenberg

- 1867 Gr. Ulrichstr. 50


A. Boltze ist im Adressbuch von Halle als Portrait-, Landschafts- und Genremaler seit 1855 eingetragen.

Im August 1856 eröffnet er sein Photo-Atelier und verbindet die bisherigen Tätigkeitsfelder mit der Photographie.

Er bietet Photos als Portraits und Landschaften nach der Natur in Schwarz, Wasser-oder Ölfarbe, Copien nach Ölgemälden, Kupferstichen, Lithographien, Reliefs, Sculpturen usw. an

Im Oktober / Nov. 1856 baut er an das Atelier einen Glas-Salon an, der komfortabel und praktisch eingerichtet ist und ab Ende Nov. zur Verfügung steht.

In einer Anzeige zu seinem Glas-Salon schreibt Boltze:

„Es werden darin nach neuester Erfahrung und Schule der rühmlichst bekannten
Maler und Hofphotographen „Schauer“ sowie „Behrens“ zu Berlin Portraits nach
der Natur in künstlerischer Beleuchtung, ähnlichster, lebendigster u. 
effectvollster Anordnung u. Darstellung in jeder Art u. Größe“.... 
Photos und Bilder hergestellt.
.... „Copien nach jedem Genre von Zeichnungen, Daguerreotypien, Reliefs,
Sculpturen e t.c. – Copien nach Ölgemälden, den Originalen auch im Colorit
vollkommen treu – angefertigt.“(1)


Eventuell hat A. Boltze sich bei den beiden Berliner Photographen auch selbst photographisch ausbilden lassen. Es ist auch möglich, dass die Berliner Photographen nach Leipzig eingeladen wurden und hier selbst mit Hand anlegten. (Beides ist aber nicht belegt)

Ab 1857 ist Boltze auch als Photograph mit Atelierstandort in der großen Ulrichstr. 11 in den Adressbüchern von Halle enthalten. An diesem Standort arbeitet er bis 1866.

Am 1.3. 1859 verstarb seine Frau.(2)

1859 setzt sich Boltze in Anzeigen mit der offensichtlich zunehmenden nachlassenden Qualität in seiner Branche durch einige Photographen auseinander und unterstreicht seine qualitative Arbeit bei allen Arbeiten gegenüber den Kunden.

Er wirbt mit seiner künstlerischen Ausführung in Öl, Aquarell, Schwarz und Sepia, worin er einzig hier dasteht.

Am 22.1.1862 heiratete der Portraitmaler und Photograph A. Boltze, M.W. Tolck oder Tolek.(3)

1863 ist er im Allgemeinen Adress-Handbuch ausübender Photographen unter Halle /S.enthalten (4)

Ab um 1864 fertigt er auch Künstleraufnahmen im Visitenkartenformat so z.B. Portraits der Kaiserlichen Russischen Solotänzerin Frl. Alexandra Calipoliti, die er offensichtlich auch selber vertreibt.

A. Boltze ist offensichtlich auch ein Mann, der sich öffentlich mit Unzulänglichkeiten auseinander setzt.

1865 beklagt er in einer Anzeige, dass die Verbindung „Teutonia“ in Halle ihren finanziellen Verbindlichkeiten für nachbestellte Verbindungsbilder wiederholt nicht nachkommt und fordert das jetzt öffentlich.

Für Soldaten usw. bietet er besondere Leistungen an.

A. Boltze wurde um 1866 mit der Hohenzollernschen Medaille geehrt. (Eintrag im Adressbuch Halle 1867)

1867 ist Boltzer unter der Gr. Ulrichstr. 50 im Adressbuch eingetragen. Ob er hier noch photographisch tätig war, ist nicht belegt, da bisher auch keine Anzeigen oder dergleichen aus dieser Zeit gefunden wurden.

Ab 1868 ist A. Boltze nicht mehr in den Adressbüchern von Halle zu finden. Ob er weiter als Photograph und wo er tätig war, ist unbekannt.

Ab um Mitte 1868 hat der Photograph Marx sein Atelier in die Ulrichstr. 11 verlegt. Ob hier ein direkter Übergang von Boltze zu Marx erfolgte, ist eher unwahrscheinlich, siehe auch unter F. Marx.


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1 Anzeige A. Boltze v. 3.12. 1856, Nr. 283, S. 1306 / 1312 Hallisches Tageblatt, neu angebauter Glassalon

2 Anzeige v. 3.3.1859 Nr. 52 S.248 Hallisches Tageblatt

3.Kirchliche Info – 26.1.1862 Nr. 22 S. 108/120 Hallische Tageblatt

4. Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österr. Kaiserstaaten, der Schweiz und den Hauptstädten der angrenzenden Länder als Brüssel, Kopenhagen, London, Paris, Petersburg, Stockholm etc. etc. Leipzig, Robert Schaefer's Verlag. (Angenommenes Jahr 1863) –Halle /S - A. Boltze


Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Text



Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nachlass befindet sich größtenteils in Privatbesitz


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Teil Halle/S. ; Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien von Halle/S. (Adressbücher, Zeitungen usw.)