Bruce Nauman

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Künstler, Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 06.12.1941 in Fort Wayne/Indiana, lebt in Pasadena/Kalifornien

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Bruce Nauman ist einer der bedeutendsten Concept-Art-Künstler der USA.

Obwohl er Photographie und Film vor allem zwischen 1967 und 1970 häufig verwendete, betrachtete er diese Medien lediglich als Formen der Dokumentation, die seine »Body Art« festhalten sollte. Photographie stellte für Nauman eine interessante Alternative zu den traditionelleren Medien dar, weil sie den Vorteil hat, schnell, technologisch einfach und von den Vorurteilen der Kunstwelt (noch) unbelastet zu sein.

Seine „Studies for Holograms“ (1970) basieren auf einem Film aus dem Jahr 1967 mit dem Titel »Thighing« (Oberschenkel). Eine erste Serie von auf Glas projizierten Hologrammen wurde schon 1968 realisiert und trug den Titel „Making Faces“ (Gesichter schneiden).

1967 hatte Nauman eine Zeichnung von fünf unnatürlichen Lippenstellungen geschaffen. Auf diese Zeichnung notierte er: »Beide Lippen nach außen gestülpt; Mund offen, Oberlippe durch rechten Zeigefinger heruntergezogen; beide Lippen straff über Zähne gezogen - Mund offen. Wie oben, aber Mund offen. Beide Lippen von der Seite mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand zusammengedrückt.« 

In der Serie der Hologramm-Studien verzog Nauman sein Gesicht in ähnlicher Weise, dehnte und zerrte es in übertriebene Formen, die im Absurden endeten; die Studien erinnern an Kinderspiele oder abnormes Verhalten.

»Ich denke, ich war daran interessiert, etwas Extremes zu tun«, sagte Nauman über diese Arbeiten. »Hätte ich nur gelächelt, wäre es kein Bild wert gewesen. Es hätte genügt, mir einfach zu notieren, daß ich es getan habe. Ich hätte auch eine Liste von Dingen machen können, die man so tun kann. Dann war da noch das Problem mit den Hologrammen, die einen so starken Ausdruck erfordern, daß man dabei nicht mehr so sehr an die technische Seite denken würde.«

In einer Reihe von Filmen erforschte Nauman das Problem des Sich-hinter-einer-Maske-Verbergens. Über den Film »Art Make-Up« (1967-1968) sagte Nauman: »Make-up‹ ist nicht notwendigerweise anonym, aber irgendwie halt verzerrt; etwas, hinter dem man sich verstecken kann. Es gibt nichts wirklich preis, enthüllt auch nichts. Die Spannung im Werk handelt oft gerade davon. Man bekommt nicht, was man eben nicht bekommt.«“[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jörg Krichbaum, Lexikon der Fotografen, Fischer Taschenbuch Verlag, Ffm., 1981, ISBN 3-596-26418-9

Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4