Carl Dauthendey

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Photograph

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Aschersleben 1819 - 1896 Würzburg)

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Optiker-Lehre

um 1840 erste photographische Versuche mit einer Daguerre'schen Kamera

1842 eigenes Atelier in Leipzig

1843 Einladung nach St.Petersburg, dort zwei Ateliers bis 1863

ab 1865 Atelier in Würzburg

1893 Übergabe an Ferdinand Bauer

Ergänzungen zu Dauthendey:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Leipzig aus bzw. nach seiner Leipziger Zeit war Dauthendey 1842/1843 zeitweilig in Chemnitz, Rochlitzerstr.3; in Halle/S.; in Magdeburg; in Dessau und Lübeck. '


Fotografische Tätigkeit in Magdeburg:

Bekannt war bisher nur sein zeitweiliger Aufenthalt in Magdeburg, aber keine weiteren Details dazu.

Durch Recherchen in Magdeburg konnte nachgewiesen werden, dass Carl Dauthendey sich ab ca. Mitte September 1842 in Magdeburg aufhielt und als Daguerreothypist tätig war. Er logierte in einer Wohnung im Gasthof zum Fürst Blücher, Regierungsstr. 24 und richtete hier sein Atelier ein. (An der gleichen Adresse waren zuvor schon die Daguerreotypisten Sir Maria Zerby und Müller & Comp. tätig) Auffällig ist, dass die Daguerreothypisten Müller & Comp. und Dauthendey beide Mechaniker waren, zuvor in Leipzig fotografierten und nacheinander den gleichen Standort in Magdeburg bezogen. Davon ausgehend kann man annehmen, dass Müller und Dauthendey sich kannten und eventuell auch miteinander in Verbindung standen. Es ist auch möglich, dass Dauthendey sich hinter dem Comp. bei Müller verbirgt. Dafür gibt es aber keine Nachweise.

Am 3.10. 1842 wird in der Magdeburgischen Zeitung darüber berichtet, dass es C. Dauthendey gelungen ist eine Art Goldtinktur zu erfinden (anzuwenden) mit der die Lichtbilder überzogen werden und sich durch chemische Reaktion mit dem Foto verbinden. Die Lichtbilder werden so getreu und scharf, wie sie hier noch nicht gesehen wurden. Die Daguerreotypien auf der Metallplatte bekommen einen milderen Ton, die krassen Übergänge von Licht und Schatten werden weicher, die Wirkung entspricht der des chinesischen Papiers auf dem Lithographien und Kupferstiche abgedruckt werden. Die Lichtbilder gewinnen zugleich an Dauerhaftigkeit indem sie weniger empfindlich gegen Einwirkungen von außen sind, man kann sie sogar mit einem nassen Schwamm abwaschen. In der Folgezeit verbessert Dauthendey seine fotografischen Methoden immer wieder und macht auch in Anzeigen darauf aufmerksam.

D. hält sich wohl bis ca. März / April 1843 überwiegend in Magdeburg auf und ist fotografisch aktiv. (Dauthendey ist nicht im Adressbuch von Magdeburg eingetragen.) In seinen Anzeigen gibt er die Sitzungsdauer mit einer viertel Minute an, die Portrait-Preise betragen 3 Thlr. 15 Sgr. und die von mehreren Portraits und ganzen Familiengruppen auf einer Platte kosten 5 bis 6 Thlr. Die Aufnahmen, eingerahmt und unter Glas, können nach der Sitzung sofort mitgenommen werden. Daguerreotypien, die er hier hergestellt hat konnten bisher nicht festgestellt werden.

Durch die räumliche Nähe zwischen den Atelierstandorten von Dauthendey und dem in Magdeburg ansässigen Daguerreotypisten Carl Robolsky und ausgehend von der Interessenlage zur Fotografie kann man annehmen, dass sich beide kannten und 1842/ 43 auch ausgetauscht haben, umso von einander zu profitierten.

Durch die räumliche Nähe zwischen den Standorten von Dauthendey und Robolsky und ausgehend von der Interessenlage zur Photographie kann man annehmen, dass sich beide kannten und 1842/ 43 auch ausgetauscht haben und so von einander .profitierten.

Fotografische Tätigkeit in Halle a/S:

Von Mitte März bis ca. Anfang/Mitte April 1863 ist Dauthendey in Halle tätig.

In einer Anzeige vom 16. März 1843 im „Hallischen patriotischen Wochenblatt“ schreibt er: „Den Einladungen mehrerer Kunstfreunde zu Folge beabsichtige ich mich hier einige Zeit aufzuhalten, um ..... Portraits anzufertigen ....... Proben meiner Bilder sind in der Kunsthandlung des Herrn Fritze am Markt ausgehängt......“

Die Aufnahmen fanden in seiner zeitweiligen Wohnung in Garten des Herrn Justizrath Mänicke, Taubengasse Nr. 1773 beim Gärtner Herrn Friedrich statt.

Da keine Anzeige zum Ende der Tätigkeit vorhanden ist, wird angenommen, dass D. sich hier ca. 2 bis eventuell 4 Wochen aufhielt. (Der angenommene Zeitraum wird davon abgeleitet, da die Wohnung, die auch als Atelier genutzt wurde, zum 1.5. 1843 wieder neu vergeben wurde.)


Fotografische Tätigkeit in Dessau:

Von Mai bis Juli 1843 war D. überwiegend in Dessau in der Stadt und am herzoglichen Hof und fotografierte umfangreich. Er hatte seine Wohnung und sein Atelier im Gasthof zum Erbprinz. In einer Anzeige vom 22.5.1843 im Dessauischen-Wochenblatt warb er für seine Kunst.


Fotografische Tätigkeit in Lübeck:

Im August und September 1843 ist Dauthendey in Lübeck als Wanderdaguerreotypist aufgetreten. Das war eventuell die Zeit unmittelbar vor seiner Abreise nach Russland. (Auf diesen Zeitabschnitt in Russland wird hier nicht weiter eingegangen.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dr. Helmuth Th. Bossert/Heinrich Guttmann, Aus der Frühzeit der Photographie 1840-70, Ein Bildbuch nach 200 Originalen, Photos von David Octavius Hill, Carl Ferdinand Stelzner, J. Weninger , Louis, H. O. Fielitz, Gebr. F. Lincke , Nadar, A. Siegmund, Th. Joop, E. Garreaud, Julia Margret Cameron, Louis Jacques Mandé Daguerre, Hippolyte Bayard, Ch. Winter, Wilhelm Breuning, Ludwig Schultz, Hermann Biow, Charles-Victor Hugo, Karl Dauthendey, Wilhelm Halffter, Gustav Oehme, O. G. Rejlander, John Moffat, Alexander Hesler, Pierre Petit, Etienne Carjat, Prof. Pillas, M. A. & S. Root, Brady‘s Gallery, Charles D. Fredericks & Co. , A. Liebert & Co., Gebr. Wehnert, Fa. Philipp Graff (Inh. August Beer, Berlin), William Henry Fox Talbot, Hippolyte Bayard, Comte de Vigier, Gustave Le Gray, Alphonse Louis Poitevin, Joseph Tairraz, Frederick Hollyer, Olympe u. Onésyme Aguado, William H. Jackson, Adolphe Braun, C. Junod, Roger Fenton, Humbert de Mollard, Henry Peach Robinson, Franz Hanfstaengl, Paul Nadar; erschienen im Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1930

Heinz K. Henisch: "Carl Dauthendey. Pioneer Photographer", in Zeitschrift: "History of Photography, Volume 2, Number 1", London 1978, Taylor & Francis Ltd., S.11-18

Heinz Gebhardt, Königlich Bayerische Photographie, Verlag Laterna magica Joachim F. Richter, München 1978, ISBN 3-87467-129-1, S. 3353/254

Silber und Salz – Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum 1839–1860, Katalogbuch zur Jubiläumsausstellung 150 Jahre Photographie, herausgegeben von Bodo von Dewitz und Reinhard Matz, Edition Braus, Köln und Heidelberg 1989, ISBN 3-925835-65-2

Slg.-Kat. Dresden Kupferstichkabinett, München Berlin 2010.

Ausst.-Kat. Leipzig. Fotografie ab 1839, Leipzig 2011, Beiheft

Ulrich Pohlmann, Dietmar Siegert (Hg.), Ausst.-Kat. Zwischen Biedermeier und Gründerzeit - Deutschland in frühen Photographien 1840-1890 aus der Sammlung Siegert, Verlag Schirmer/Mosel, München 2012, ISBN 978-3-8296-0626-4

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrich Pohlmann, Dietmar Siegert (Hg.), Ausst.-Kat. Zwischen Biedermeier und Gründerzeit - Deutschland in frühen Photographien 1840-1890 aus der Sammlung Siegert, Verlag Schirmer/Mosel, München 2012, ISBN 978-3-8296-0626-4

- Ergänzungen zu Magdeburg, Halle a/S - Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg