Elli Seraidari, gen. Nelly

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Photographin

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

geb. in Aidinion/Kleinasien 1899, lebt in Athen

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Aufgrund der Vertreibung der griechischen Bevölkerung Kleinasiens durch die Türken 1922 ging Nelly gemeinsam mit ihrem Bruder nach Dresden, wo sie anfangs Unterricht bei dem italienischen Maler Castelli nahm. Doch bald entdeckte sie ihre Neigung für die Photographie und ließ sich zunächst durch Hugo Erfurth, später durch Franz Fiedler ausbilden, zu dessen Assistentin sie nach eigenen Angaben avancierte. Ihr photographisches Studium, das sie am 15. Dezember 1923 als diplomierte Kunstphotographin abschloss, wurde finanziell durch ihren Vater, einen vermögenden Kaufmann, unterstützt.

Gegen Ende des Jahres 1924 ging Nelly nach Griechenland zurück, wo sie im Zentrum Athens ein Atelier eröffnete. Ihre ausgezeichnete Photoausrüstung und ihre sehr guten Portraits verhalfen ihr schnell zu einem festen Kundenkreis innerhalb der wohlhabenden Athener Familien. Sieben Jahre später eröffnete Nelly ein neues Atelier, in dem sie nicht nur photographierte, sondern auch ihre eigenen Bilder ausstellte.

Ab 1927 unternahm die Photographin Reisen durch Griechenland, wobei sie vor allem Landschaften, antike Baudenkmäler und Volkstümliches mit der Kamera festhielt. Ihre 1927 aufgenommenen Aktphotographien der Primaballerina der Opera Comique, Mona Paiva, vor den Säulen des Parthenon erschienen in der Zeitschrift „Illustration de Paris" und lösten einen Skandal in Athen unter Archäologen, Journalisten und Intellektuellen aus. Doch durch die Unterstützung eines bekannten Athener Kolumnisten gelang es ihr, die negative Resonanz zu überspielen und weitere Photographien auf der Akropolis mit der Tänzerin Nikolska anzufertigen.

Im Jahre 1939 erhielt Nelly den Auftrag, auf der Weltausstellung die Innendekoration des griechischen Standes zu gestalten. Bei dieser Gelegenheit wurde eine große und erfolgreiche Ausstellung ihrer Bilder in der griechischen Botschaft in Washington organisiert.

Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges befand sich Nelly noch in den USA und beschloß, mit ihrem Mann vorerst in New York zu bleiben. Aus diesem Provisorium wurde ein 27jähriger Aufenthalt. Erst 1968 kehrten sie nach Athen zurück, wo Nelly heute noch lebt.

Dem Athener Benaki Museum stiftete sie einen erheblichen Teil ihres umfangreichen Photoarchivs sowie ihrer Kamerasammlung. In einer ständigen Ausstellung werden Beispiele ihrer vielseitigen Arbeit gezeigt.“ [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elli Seraidari: Nelly's Autobiographie, Athen 1989

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Das Land der Griechen mit der Seele suchen - Photographien des 19. und 20. Jahrhunderts, Ausst.-Katalog Agfa Foto-Historama im Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig, Köln 1990