Friedrich Klinsky
Friedrich Klinsky (1925–2002) war ein österreichischer Pressefotograf. Er arbeitete ab den 1950er Jahren für verschiedene Tageszeitungen und Fotoagenturen in Wien. In seinem umfangreichen Werk dokumentierte er unter anderem politische Ereignisse, Straßenszenen und Mode. Ein großer Teil seines fotografischen Nachlasses befindet sich heute im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Friedrich („Fritz“) Klinsky absolvierte 1942 eine Fotografenlehre in Wien bei der Lichtbildstelle der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt unter Alois Sedlacek. Die Einrichtung war Teil des nationalsozialistischen Wohlfahrtsapparats und diente auch propagandistischen Zwecken.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Klinsky für mehrere Fotoagenturen, darunter die Agentur „Wien-Bild“ (ehemals Schostal), die „Austrofot“ (später „Agentur Nova“) und „Interpressphoto“.
Von 1952 bis 1955 war er für den „CEP-Bilderdienst“ tätig, eine von Curt und Vera Ponger geleitete Presseagentur mit Sitz in New York und Wien. Ab 1953 arbeitete Klinsky in der Agentur des Fotografen Fritz Kern.
1955 wurde er Pressefotograf bei der Boulevardzeitung Bild-Telegraf, 1958 wechselte er zur linksliberalen Tageszeitung Express unter Chefredakteur Gerd Bacher.
Von 1960 bis 1977 war er Pressefotograf bei der Tageszeitung KURIER, wo er unter anderem mit den Fotografen Gerhard Sokol, Kristian Bissuti, Fred Riedmann, Peter Lehner und Gabriele Brandenstein zusammenarbeitete.
Ab 1977 bis zu seiner Pensionierung 1984 war Klinsky für die WOCHENPRESSE tätig. Zudem bestand eine langjährige Zusammenarbeit mit den Fotoagenturen VOTAVA (2017 von IMAGNO übernommen) und KEYSTONE Österreich.
Er war ab 1954 aktives Mitglied im Syndikat der Pressephotographen, Pressebildagenturen und Filmreporter Österreichs.
Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Klinsky dokumentierte in seiner Arbeit das politische und gesellschaftliche Leben im Nachkriegsösterreich. Zu seinen Motiven zählten neben der politischen Berichterstattung auch Straßenfotografie und Modeaufnahmen.
Seine Bildsprache war geprägt von der klassischen Reportagefotografie. Klinsky arbeitete nah am Geschehen, ohne inszenierte Arrangements, und zeigte den Alltag mit zurückhaltender, aber präziser Beobachtungsgabe. Seine Fotografien sind vielfach als zeitgeschichtliche Zeugnisse zu verstehen, die sowohl prominente Ereignisse als auch alltägliche Szenen erfassen.
Einige seiner Fotografien wurden bei Wettbewerben ausgezeichnet, so etwa 1950 bei einem Fotowettbewerb der amerikanischen Economic Cooperation Administration.
1959 stellte er gemeinsam mit Barbara Pflaum, Fritz Schaler und Ernst Kloss im Wiener Konzerthaus aus.
Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Konvolut von etwa 20.000 Fotografien befindet sich im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Teile davon sind digitalisiert und über APA–PictureDesk zugänglich.
Online-Ressourcen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Biografischer Artikel bei Visual History
- GeschichteWiki Wien
- zeitgeschichte-digital.de
- FOTO-DIALOG, DFA-Podcast #16
- planet-clio.org
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Marion Krammer: Rasender Stillstand oder Stunde Null?. V&R unipress, 2022.
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mail-Auskunft von Alexander Klinsky am 2.4.2025