Georg Eduard von Flottwell
Fotograf
Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Georg Eduard von Flottwell, geb. 16.01. 1844 in Bromberg Westpreußen; gest. 30.10.1894 in Magdeburg. ( Vater ist Friedrich Wilhelm Eduard von Flottwell (1811 – 1862), von 1853 bis 1862 als Fotograf in der Region Danzig / Marienbeg / Bromberg tätig)
Magdeburg – fotografisch tätig von 1871 bis 1894
Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Magdeburger Atelier-Standorte waren:
- 1871 bis 1890 Breite Weg 21 / 22
- 1891 bis 1894 Fürstenwallstr. 7
Georg Eduard von Flottwell (1844-1894) hat 1871 wahrscheinlich im Monat Okt./Nov. das Fotoatelier in Magdeburg Breiteweg 21/22 von Carl Pohlmann übernommen. Flottwell arbeitete an diesem Standort fast 20 Jahre. Am 9.10.1890 verkaufte er sein Portrait-Atelier an den Fotografen Otto Brettschneider, der hier weiter als Fotograf tätig war.
Flottwell verlegte seine fotografische Wirkungsstätte in die Fürstenwallstr. Nr. 7 und widmete sich jetzt vor allem der Architekur- u. Landschaftsfotografie sowie seiner verlegerischen Arbeit und vermarktete zugleich den umfangreichen Bestand an eigenen Fotos, der für die Allgemeinheit von Interesse war. Von diesem Standort aus arbeitete er weiter bis zu seinem Tod im Okt. 1894
Flottwell wurde für seine fotografischen Leistungen in Halle /S. 1881, Hamburg 1881, Eisenach 1882, Coblenz /R. 1883, Berlin 1884, Heidelberg 1885 prämiert und ausgezeichnet.
Flottwell hat lt. Anzeigen neben der Atelier-Fotografie auch ein breites Leistungsspektrum der Architektur-, Landschafts-, und Technik- Fotografien angeboten. Er hat aber auch Fotografien in Aquarell- oder Ölfarben gestaltet.
Durch Anzeigen ist dokumentiert, dass Flottwell bereits 1873 Ansichten vom Dom, Breiteweg, Herrenkrug, Rathaus, Alte Markt, Kloster Unserer Lieben Frauen ec. fotografierte und durch Vergrößerung und Verkleinerung in verschiedenen Formaten und in Stereoskopen in größerem Umfang angeboten und vertrieben hat.
Er war auch bemüht, seine Fotografien und die danach erstellten Lithographien in Zeitschriften, Büchern und sonstiger Literatur zu vermarkten. In der Zeitschrift „Ueber Land und Meer - Allgemeine Illustrierte Zeitung“ aus dem Jahr 1880 ist z.B. eine Seite (Originalmaß 26 x 35,7 cm) abgebildet, die nach Fotografien im Verlag von E. v. Flottwell im Magdeburg mit neun Magdeburger Ansichten gestaltet wurde.
Auf jeden Fall macht dieses Beispiel deutlich, dass Flottwell bereits vor 1880 seine eigene Verlagstätigkeit durchgeführt hat und auch überregional mit Zeitschriften zusammenwirkte.
Wie zu Beginn schon beschrieben, wurde am Standort Fürstewallstr. 7 vor allem die verlegerische Arbeit und die Vermarktung seines Bestandes an Fotografien in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit gestellt. Flottwell fotografierte zwar weiter, aber das reine Ateliergeschäft wurde wohl reduziert.
Vor Weihnachten 1890 schaltete er Anzeigen mit dem Verweis auf seine Fotomappen.
1891/92 verlegte v. Flottwell verschiedene fotografische Mappenwerke mit historischen Bauten usw., auch im Selbstverlag des Architekten- und Ingenieurvereins und des Kunstgewerbevereins Magdeburg. Eines dieser Mappenwerke enthielt z.B. 10 Text- und 40 ganzseitige Lichtdrucktafeln, davon 13 Tafeln von der Klosterkirche und 27 Tafeln vom Dom, Außen-, Innen-, u. Detailansichten, in einer Größe von 48x40 cm. Die Beschreibung der Denkmäler erfolgte durch den Stadtarchivar Max Dittmar. Verschiedene dieser Mappenwerke befinden sich im Bestand des Stadtarchivs Magdeburg.
Auf den Rückseiten seiner Fotokartonunterlagen lässt Flottwell eine Übersicht über sein Angebot an vorgefertigten Fotos als auch sein Angebot an fotografischen Leistungen abdrucken.
Der umfangreiche Bestand an eigenen Aufnahmen, die im allgemeinen Interesse stehen, betrifft: Magdeburg- das innere und äußere des Magdeburger Doms, sämtliche Kirchen, Straßenzüge und Gabelungen wie Breite Weg, Kaiserstr., Wilhelmstr. usw., öffentliche Gebäude, hervorragende Privatgebäude, Denkmale usw., aber auch von solchen Städten wie Tangermünde, Helmstedt, Burg, Suderode, Wernigerode etc. stehen Aufnahmen zur Verfügung.
Darüber hinaus wurden auch Aufnahmen im Bereich der Industrie, des Handwerks usw. angefertigt.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe Text
Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Nachlass befindet sich größtenteils in Privatbesitz; in Archiven , Museen usw
Einzelne CdV- / Kabinettfotos R. Dressler
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.
- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg