Gustave Hergaux

Fotograf

Lebensdaten

Rufname: Gustave

Lebensdaten unbekannt

Werdegang

Über den Fotografen Gustave Hergaux sind nahezu keine biografischen Informationen bekannt.

Nach dem, was wir wissen, war er von 1863 bis 1864 in Den Haag in den Niederlanden tätig und arbeitete ab 1880 in Brüssel. Er signierte seine Bilder stets mit „Gustave photographe“.

Abgesehen von einer mittelmäßigen Produktion konventioneller Porträts und topografischer Tafeln fallen vor allem seine frühen Bilder von Industriemaschinen und -standorten auf.

Beispielsweise erstellte er 1873 im Auftrag der Companie belge de Matériels de Chemins de Fer à Bruxelles ein Album mit 13 Albuminabzügen auf der Grundlage großer Kollodiumnegative (jeweils 25 x 40 cm) zusammen. Die detaillierten Fotos im echten Tonmaßstab zeigen die Standorte, Montagehallen und einige fertige Lokomotiven und Eisenbahnwaggons dieser Fabrik mit Werkstätten in Sint-Jans-Molenbeek und La Louvière.

Gustave führte einen größeren, ähnlichen Auftrag für das Pariser Bauunternehmen Couvreux & Hersent aus, das 1877 mit der Begradigung der Schelde und dem Bau des Südhafens in Antwerpen beauftragt wurde. In 42 Bildern hielt Gustave den Abriss der alten Mauern, das Zuschütten der Kanäle und den Bau der neuen Kais fest.

Um 1884 wurden die Aufzeichnungen in einem Album mit dem Titel „Nouvelles Installations Maritimes d'Anvers, Couvreux & Hersent Entrepreneurs, 1877-1884“ gesammelt.

Diese beeindruckenden Berühmtheitsalben – in Leder gebunden und mit goldener Beschriftung versehen – zeugen nicht nur von der groß angelegten Industrialisierung der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, sondern auch von einem neuen Genre in der Fotografie, das sich durch diese Bewegung entwickelt hatte. In dieser Hinsicht kann Gustave als einer der ersten Industriefotografen Belgiens gelten, der fast ausschließlich im Auftrag großer Unternehmen arbeitete. [DS]