Heinrich Friedrich Rudolf Tamme

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Braumeister, Photograph

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Gronau 1835 - 1910 Dresden)

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Mit Inkrafttreten der Norddeutschen Bundesgewerbeordnung musste (der Photograph O.) Brockmann 1869 einen Gewerbeschein beantragen. Im Antrag des »Photographen und Kunstverlagshändlers« hieß es, dass die Eheleute schon längere Zeit unter der Firma »F. & O. Brockmann« Photoaufnahmen im eigenen Atelier durchführen. Im gleichen Jahr trat der Schwiegersohn Heinrich Friedrich Rudolf Tamme in das Geschäft ein; der Firmenname wurde in »F. & O. Brockmann's Nachfolger, photographische Kunstverlagshandlung, Inhaber H. F. Rud. Tamme« geändert. Der ehemalige Handlungsgehilfe Tamme, 1835 als Sohn eines Braumeisters in Gronau im Kgr. Hannover geboren, hatte wohl bei seinem ersten Dresden-Aufenthalt 1850- 1856 die einzige Tochter der Eheleute Brockmann kennengelernt. 1857 siedelte er hierher über, um bald darauf zu heiraten. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor; die Frau verstarb frühzeitig. Als der Witwer 1869 das Bürgerrecht und die sächsische Staatsangehörigkeit erhielt, wurde die Brockmannsche Firma auf einen Geldwert von 40.000 Taler taxiert. Als besonders wertvoll galten die Photokopien von Gemälden aus der Galerie, welche sich gewinnbringend an Touristen verkaufen ließen.

Tamme blieb bis zu seinem Tod um 1910 Inhaber der Firma, die zeitweise Geschäfte an der Waisenhaus- und Langestraße hatte. Spezialitäten waren Porträts, Serien von Ansichten von Dresden und Umgebung sowie Gemäldekopien »alter und neuer Meister«. Ein 56seitiger Angebotskatalog von 1898 verzeichnet fünf verschiedene Größen und neun Preisklassen. Daneben führte Tamme auch spezielle Aufträge aus. Im Stadtmuseum ist eine vom Prokuristen Alfred Böttger unterzeichnete Rechnung an den Kunstmaler Hermann Prell (1854-1922) von 1910 erhalten. 1934 wurde das 80jährige Gründungsjubiläum der Kunsthandlung gefeiert, ehe sich ein Jahrzehnt später die Spuren verlieren. Die einzigartige Sammlung ist wohl, wie das letzte Geschäft an der Zinzendorfstraße, beim Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 zerstört worden." [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slg.Kat. Dresden Kupferstichkabinett, München Berlin 2010

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar