Heinrich Weber

Aus FotografenWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Heinrich Weber

Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halle /S. – fotografisch tätig von 1840 bis um 1888 /1889 /1891


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halle /S. Atelier-Standorte waren:

- 1840 bis 1842 Wahrscheinlich Schloßgasse 1056

- 1843 bis um 1845 Schloßgasse 1056

- 1846 bis 31.3.1853 Alter Markt 700

- 1.4.1853 bis 1855 Barfüßerstr. 124

- 1856 bis 1888 Barfüßerstr. 16

- 1889 bis 1891 Barfüßerstr. 16 ? / Lessingstr. 13 (Friedrich Weber Atelier 1889 /90 Lessingstr. 13 auch privat Wohnung?)



Heinrich Christ. Weber hat laut eigenen Angaben sein Fotografisches Unternehmen 1840 gegründet. In seinen Anzeigen aus dem Jahr 1879 verweist er selbst auf dieses Gründungsjahr.

Das heißt, Weber ist einer der ersten Fotografen / Daguerreotypisten in Halle/S.

An dieser Stelle stellt sich natürlich die Frage, wie ist Weber zur Fotografie gekommen, bei wem und wo hat er sie erlernt oder hat er sich diese selber durch das Studium vorhandener Literatur usw. beigebracht?

Man könnte vermuten, dass hier auch der Chemiker Carl Steinberg und Dr. Friedr. August Wilhelm Netto eine Rolle spielen könnten, die sich bereits 1839 in Halle mit der Lichtbildnerei beschäftigten und öffentlich auf sich aufmerksam machten.

Nachweise dafür konnten bisher nicht gefunden werden, möglicherweise sind in Archivalien in Halle oder andernorts noch solche Nachweise oder Hinweise zu finden.

Welchen Umfang die Fotografie 1840 bei Weber hatte, dazu gibt es keinerlei Erkenntnisse. Die Frage ist also, gibt es irgendwo Daguerreotypien oder andere Fotos (nach Netto oder Steinberg), die nachweislich von Weber sein könnten?

Weber hat Anfang der 1840ziger Jahre sowohl die Porträt- u. Porzellanmalerei als auch die Fotografie betrieben und das auch über eine Reihe von Jahren so beibehalten. (Es ist nicht selten, dass die frühen Lichtbildner zu Beginn ihrer Tätigkeit in den Adressbüchern nicht gleich als solche eingetragen sind.)

In den Adressbüchern von Halle ist er ab 1843 als Porträt- u. Porzellanmaler unter der Adresse Schloßgasse 1056 eingetragen.

Ab 1846 ist er als Porträtmaler und Daguerreotypist, Besitzer einer Porzellanmalerei, Alter Markt 700 im Adressbuch enthalten.

Unter dieser Adresse führt er seine Sitzungen im geheizten Glassalon bei jeder Witterung durch, hier werden auch Probebilder öffentlich ausgestellt. Die Preise liegen 1851 zwischen 10 Sgr. und 10 Thlr.

Bis März 1853 wirkte er als Daguerreotypist, Portrait- u. Porzellanmaler, Besitzer einer Porzellanmalerei unter der Anschrift Alter Markt 700.

Zum 1.4.1853 verlegte er seine Unternehmung in die Barfüßerstr. 124.

Im Dez. 1853 bietet Weber „Farbige Daguerreotyp-Porträts“ an, die ebenfalls in einem Glassalon, Barfüßerstr. 124, neben dem Herrn Keferstein & Sohn aufgenommen werden.

1856 werden Aufnahmen nach lebenden Wesen, Copien nach der Natur, Prospecten und Landschaften angefertigt. Das alles nach den neuesten Methoden auf Glas, Wachstuch, Leder und Porzellan. Ebenso werden Lithographien nach aufgenommenen Photographien angefertigt.

Ab 1.Oktober 1862 hat Weber parallel zu seiner photographischen Tätigkeit als Agent der „Teutonia“ (Allgemeine Renten-, Capital- und Lebens-Versicherungsbank) gewirkt. Beide Tätigkeitsfelder hat er offenbar gut miteinander verknüpfen können. Eventuell wurde für sein Foto-Atelier das Personal verstärkt.

1863 ist Weber neben den Adressbucheinträgen in Halle auch im „Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österr. Kaiserstaaten, der Schweiz und den Hauptstädten der angrenzenden Länder als Brüssel, Kopenhagen, London, Paris, Petersburg, Stockholm etc. etc. Leipzig, Robert Schaefer's Verlag.“ (Angenommenes Jahr 1863) unter Halle/S. Weber, H.C. eingetragen.

Über mehrere Jahre ist er parallel als Photograph, Porträtmaler, als Agent der Renten- Kapital- u. Lebens-Versicherungs- Bank Teutonia aus Leipzig tätig und wirkt als Schiedsmann des 2. Bezirks in der Stadt Halle.


Ab um 1879 besteht das fotografische Leistungsprofil in Aufnahmen von Porträts, Gruppen, Genrebildern, Architekturen, Maschinen, Reproduktionen von Zeichnungen, Karten, Gravuren, Ölgemälden etc., Restauration von Daguerreotypen und alten Photographien, Aufnahmen von Toten, sowie nach den neuesten Verfahren in Pigment und Glasdruck.

1881 fertigte Heinrich Weber sen. künstlerisch ausgestaltete Diplome mit Fotografien von Personen und Personengruppen unter Glas und Rahmen an, die Aufmerksamkeit erlangten und in der Presse / Öffentlichkeit als hervorragend bezeichnet wurden.

Vermutlich auch dafür wurde Heinrich Weben sen. in Halle 1881 auf der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung mit einer Ehrenvollen Anerkennung für seine fotografischen Leistungen ausgezeichnet und prämiert.

Mit der Bezeichnung Heinrich Weber sen., die ab 1881 zu finden ist, wird davon ausgegangen und angenommen, dass sein Sohn Friedrich Weber mit in das väterliche fotografische Geschäft eingestiegen ist. (Friedrich Weber steht als Photograph im Wohnungsanzeiger im Zeitraum 1881 bis 1893 unter mehreren Wohnadressen wie Sophienstr. 32, Kaiserstr. 25, Wucherrerstr. 12, Lessingstr. 26, Lessingstr. 17.)

Das Foto-Atelier wurde zum 1.April 1888 von der Barfüßerstr. 16 in die Lessingstr. 13 verlegt. Wobei eventuell auch beide Standorte als Atelier über einen gewissen Zeitraum weiter genutzt wurden.

Ab 1889 ist im Branchenverzeichnis unter „Photographen“ kein H.C. Weber mehr eingetragen. Wobei aber seit 1888 ist im Branchenverzeichnis sein Sohn als „Photograph Weber unter der Sophienstr. 32“ eingetragen ist.

Wann und wie der Übergang von Heinrich auf Friedrich Weber genau erfolgte, bleibt hier offen. Ursache war offensichtlich der gesundheitliche Zustand von Heinrich W.

H.C. Weber wurde 1891 für seine 25 jährige Mitgliedschaft im Handwerker-Meisterverein der Stadt Halle und insbesondere für sein aktives Mitwirken, anlässlich seines gesundheitsbedingten Ausscheidens, zum Ehrenmitglied ernannt.


Ansatzpunkte für weitere Recherchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gibt es Nachweise für Kontakte zwischen Prof. Dr. Carl Steinberg, Dr. Friedrich August Wilhelm Netto und Heinrich. C. Weber oder zu anderen Photographen?

Wann erfolgte der Atelierwechsel von Heinrich. C. Weber zu Friedrich Weber bzw. wann beendete Heinrich C. Weber seine Tätigkeit als Fotograf?

Sind noch personenbezogene Daten von Heinrich C. Weben bekannt?


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österr. Kaiserstaaten, der Schweiz und den Hauptstädten der angrenzenden Länder als Brüssel, Kopenhagen, London, Paris, Petersburg, Stockholm etc. etc. Leipzig, Robert Schaefer's Verlag. (Angenommenes Jahr 1863) –Halle /S - Weber H.C.



Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Text


Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Gewerbe- u. Industrie-Ausstellung Halle/S 1881


Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(hat selbst publiziert)


Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nachlass befindet sich größtenteils in Privatbesitz


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Adressbücher und Tageszeitungen aus Halle/S im Internet