Hugo Hein. Hermann Roggenkamp

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Hein & Roggenkamp[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halle /Saale – fotografisch tätig von ca. 1892/1893 bis nach 1946 (genaue Firmierung siehe Text)

Dessau – fotografisch tätig von 1905/06 bis 1908

Bad Elmen (Schönebeck/E.) - fotografisch tätig von ca. 1901 bis um 1907



Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halle /S. Atelier-Standort war:

1892/93 bis nach 1946 Gr.Ulrichstr. 36

Der Photograph Hermann Roggenkamp übernimmt nach dem Tod des Photographen Otto Zeth (16.6.1892 siehe unter Zeht) vom Eigentümer Friedrich Anders-Paltzow die Rechte am Foto-Atelier in der Gr. Ulrichstr. 35.
Wobei Roggenkamp offensichtlich nach kurzer Zeit das Atelier in die Gr. Ulrichstr 36 verlegt hat. (Eventuell war es auch nur eine Zusammenlegung von Räumen, so dass sich der Eingang ab diesem Zeitpunkt in der Nr. 36 befand).

Roggenkamp betreibt dieses Atelier zunächst allein. Im Laufe des Jahres 1893 haben sich die Photographen Hermann Roggenkamp und Hugo Hein zusammengefunden und das Unternehmen Hein & Roggenkamp gegründet. Das war vermutlich auch die Voraussetzung, das alle Rechte von Anders-Paltzow auf Hein & Roggenkamp übergegangen sind.

1894 ist dann erstmalig Hein und Roggenkamp im Adressbuch von Halle eingetragen. Die Eintragungen in den Adressbüchern von 1894/95 bis 1901 zum Unternehmen und den Personen Hugo Hein und Hermann Roggenkamp sind im Wesentlichen unverändert geblieben.


Ab 1902 ist dann die Firma wie oben weiter eingetragen, aber die Person Herm. Roggenkamp ist offenbar nicht mehr in Halle wohnhaft.

Das heißt, Hermann Roggenkamp ist im Verlaufe des Jahres 1900 oder Anfang 1901 nach Bad Elmen (Schönebeck/E.) gegangen und hat hier einen weiteren Atelierstandort „Hein & Roggenkamp“ eröffnet.

Da Roggenkamp in den Adressbüchern von Halle unter Wohnungen von 1902 bis 1905 nicht mehr eingetragen ist, wird davon ausgegangen, dass er persönlich in diesem Zeitraum in Bad Elmen / Schönebeck lebte und vor Ort das Atelier Hein & Roggenkamp in der Brunnenstr. und danach in der Alleestr. 2 leitete.

Im Adressbuch von Halle steht 1906 der Eintrag: „Hein& Roggenkamp, Photograph. Atelier, Gr. Ulrichstr. 36 (Tel 2211) Inh. H. Roggenkamp (Dessau) u. H. Hein.“


Dessau - Atelier-Standort war:

Antoinettenstr. 20

Das heißt, H. Roggenkamp ist ab 1906 unter Dessau in den Adressbücher eingetragen und hat in Dessau ein weiteres Atelier „Hein & Roggenkamp“ in der Antoinettenstr. 20 aufgebaut.

Ob das Atelier in Bad Elmen parallel zum Aufbau des Ateliers in Dessau noch arbeitete, ist wahrscheinlich, da auf einer Vielzahl von Photos die Standortaufdrucke Halle, Bad Elmen und Dessau vorhanden sind. Genauere Zeitangaben sind zurzeit nicht möglich.

Seine Hoheit der Herzog Friedrich II. von Anhalt ernannte Hermann Roggenkamp in Dessau, (Mitinhaber der Fa. Hein und Roggenkamp) 1907 zum Hofphotographen.2

Das Dessauer Atelier in der Antoinettenstr. wurde um den Monat Oktober 1908 aufgegeben und an den Photographen Otto Wedekind veräußert.3

Es wird vermutet, dass der Photograph Roggenkamp damit auch aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Ursache unbekannt. Der Name Hein & Roggenkamp wird in Halle aber weiter geführt.

Ab 1909 ist unter Halle das Unternehmen Hein & Roggenkamp weiter eingetragen, aber als Inhaber wird nur noch Hugo Hein und nicht mehr Hermann Roggenkamp aufgeführt. (Roggenkamp oder seine Familie ist aber wahrscheinlich noch am Unternehmen beteiligt) Das setzt sich so bis 1927 fort. Atelierstandort ist durchgehend die Gr. Ulrichstr. 36.

Von 1928 bis 1934 ist die Firmierung „Hugo Hein, Fotografisches Atelier, vormals Hein & Roggenkamp, Gr. Ulrichstr. 36.

Von 1935 bis 1937 heißt es in den Adressbüchern „ Hugo Hein Fotograf, Gr. Ulrichstr. 36“.

Ab 1938 ist eingetragen „ Hugo Hein Inhaber Johanna Kilian Foto.-Atelier Gr. Ulrichstr. 36".

1939 steht Kilian Johanna. Fotografisches Atelier, Gr. Ulrichstr. 36, von Hugo Hein ist im Wohnungsanzeiger kein Eintrag mehr zu finden. Im Branchenverzeichnis unter Fotogr.-Ateliers steht allerdings noch Hugo Hein. (Eventuell ist Johanna Kilian die Tochter von H. Hein)

Weitere Eintragungen sind noch bis 1946/47 zu finden

Hier enden die Recherchen zum Standort Halle/S.


Bad Elmen - Schönebeck/E.

Atelier-Standort e waren:

- 1900/01 Brunnenstr.

- 1901 bis 1906 / 1907 Alleestrasse 2 (Bad Elmen)


Ab um 1900 oder Anfang 1901wurde die Filiale in Bad Elmen zuerst in der Brunnenstr. und dann wahrscheinlich ab Mai 1901 in der Alleestr. 2, auch Villa Lubusch genannt, eröffnet. (Der Atelierstandort Brunnenstr. wurde nicht weiter betrieben)

Eine Anzeige von Hein & Roggenkamp vom 22.5. 1901 im Schönebecker Tageblatt zum Atelier Alleestr. 2 bestätigt diese Zeitangabe.

1904 zeigten Hein & Roggenkamp u.a. an, dass sie ihr Atelier täglich auch Sonntags geöffnet haben. ...„Vergrösserungen von Bildern lieber Verstorbener in direkter Photographie, Porträts, Familiengruppen, Kinderaufnahmen etc. in vornehmer, gediegener Ausführung zu soliden Preisen, stets vorher Probebilder. Für tadellose Ausführung und absolute Haltbarkeit übernehmen wir volle Garantie.“4....

In Schaukästen und im Schaufenster des Herrn Minkus sind stets Fotografien als Beispiele ausgestellt.

Wann Hein & Roggenkamp ihren Atelierstandort in der Brunnenstr. 9 und in der Alleestr.2 aufgegeben haben, war nicht eindeutig festzustellen. Der zuvor genannte Zeitpunkt 1906 / 1907 wird abgeleitet von der angenommenen Eröffnung des Ateliers in der Alleestr 3 von Hermann Wöhlke um 1906/ 1907. Es war sicherlich nicht beabsichtigt, zwei Ateliers unmittelbar nebeneinander an diesem Standort zu betreiben. Daher erscheint der genannte Zeitraum als wahrscheinlich.


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Adressbücher von Halle/S, Dessau, Schönebeck/E.

2. Photographische Chronik Nr. 71 v. 28.8.1907, S. 445

3. Unter Atelier-Nachrichten in der Photographischen Chronik Nr. 92 vom 11. Nov. 1908

4. Anzeige Groß Salzer Zeitung Nr. 279 v. 27.11. 1904 (Stadtarchiv Schönebeck)



Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien, Adressbücher aus dem Stadtarchiv Halle/S., Dessau, Schönebeck/E., Internet