Ilse Schneider-Lengyel

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Fotografin

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

geb. Ilse Maria Schneider

München 10.01.1903 – 03.12.1972 Konstanz

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ilse Schneider wuchs als erste Tochter des promovierten Forstamtsassessors Felix Schneider und seiner Frau Anna Schneider, geb. Koch, in München auf. Die Familie väterlicherseits besaß mehrere Ländereien und Seen, u. a. das Schloss Hartmannsberg am Chiemsee sowie mehrere Seen im Allgäu.

Ilse Schneider und ihre Schwester Marion wuchsen in einer wohlhabenden und akademischen Familie auf. Ihre Schulzeit verbrachte Ilse Schneider auf einem Internat in Augsburg. Sie besuchte die Kunstakademie Académie de la Grande Chaumière in Paris sowie kunstgeschichtliche Vorlesungen an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. An der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie nahm sie an einem fotografischen Kurs teil.

Sie zog nach Berlin, besuchte dort die Photographische Lehranstalt am Lette-Verein und hörte parallel Vorlesungen zur Ethnologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In Berlin lernte sie den ungarischen Künstler László Lengyel kennen, der enge Kontakt zum Bauhaus pflegte. Nach eigenen Angaben war László Moholy-Nagy, der von 1923 bis 1928 am Bauhaus lehrte, ihr Fotolehrer.

Anfang der 1930er Jahre eröffnete sie ein Studio für Gebrauchsgrafik in München. Es folgten Buchpublikationen wie 1934 „Die Welt der Maske“. 1933 heiratete sie László Lengyel.

Die jüdische Herkunft ihres Mannes erschwerte das Leben des Paares in Deutschland. Zunächst kamen sie bei Verwandten in Ungarn und Rumänien unter. Im August 1934 gingen sie schließlich ins Exil nach Paris. Da ihr Mann keine Arbeitserlaubnis in Frankreich erhielt, verdiente Ilse Schneider-Lengyel den gemeinsamen Unterhalt durch die Schriftstellerei und das Fotografieren. 1937 erhielt sie in einem von der „Union nationale des Sociétés photographiques de France“ ausgerichteten Wettbewerb den ersten Preis in der Rubrik Porträt, und sie nahm an der 15. Exposition de la Photo et du Cinéma teil.

Zu dieser Zeit unternahm sie auch mehrere Fotoreisen nach Italien, unter anderem, um die Skulpturen von Michelangelo für Kunstbücher aufzunehmen. In den Nachkriegsjahren schrieb sie für die Süddeutsche Zeitung und die Prisma. Sie pflegte enge Kontakte zur Gruppe 47. Um 1950 trennte sie sich von ihrem Ehemann und wandte sich der Literatur zu.

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bayerische Staatsbibliothek München

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Braun: Ilse Schneider-Lengyel. Fotografin, Ethnologie, Dichterin. Ein Porträt. Göttingen 2019

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nathalie Dimic: Beruf, Blick und Bild. Eine Professionsgeschichte der Fotografin 1890–1940. Dissertation Dortmund 2023, Heidelberg 2025