Jakob August Lorent

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Dr. phil., Kunsthistoriker, Photograph

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Charleston/USA 12.12.1813 - 09.07.1884 Meran)

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Jakob August Lorent war einer der ersten deutschen Fotografen, der internationales Ansehen erlangte.

Lorent wuchs in Mannheim/D auf, wohin seine Familie zog, als er vier Jahre alt war. Er studierte Naturwissenschaften, insbesondere Botanik und Zoologie, an der Universität Heidelberg, und nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1836 begann Lorent ausgedehnte Reisen durch Europa und den Nahen Osten.

Im Laufe dieser Reisen entdeckte er viele neue Pflanzenarten, die nach ihm benannt wurden. Im Jahr 1850 starb Lorents Pflegevater und hinterließ Lorent für den Rest seines Lebens ein privates Einkommen.

Im selben Jahr heiratete Lorent in London. Er scheint 1853 mit der Fotografie begonnen zu haben, als er eine Reihe großer Wachspapiernegative venezianischer Architekturmotive signierte und datierte.

Diese Fotografien brachten ihm 1854 eine Goldmedaille auf der ersten deutschen Industrieausstellung in München und 1854 eine erstklassige Medaille auf der Exposition Universelle in Paris ein.

1856 rezensierte Ernst Lacan Lorents venezianische Fotografien auf der Fotoausstellung in Brüssel mit höchstem Lob: „'Ses vues de Venise, obtenues, nous le croyons, sur papier ciré, ont une ampleur, une harmonie, une vigueur, qui en font des oeuvres tout à fait magistrales. Independamment de leurs dimensions exceptionnelles, ces vues ont un grand aspect, et l'on y retrouve toute la chaleur du beau soleil de l' Adriatique. M. Laurent [sic] est le Baldus vénitien’ (Seine Ansichten von Venedig, die unserer Meinung nach auf Wachspapier entstanden sind, haben eine Breite, eine Harmonie, eine Kraft, die sie zu wahrhaft meisterhaften Werken machen. Ungeachtet ihrer außergewöhnlichen Dimensionen haben diese Aussichten einen großartigen Anblick, und wir finden dort die ganze Wärme der wunderschönen Sonne der Adria. M. Laurent [sic] ist der venezianische Baldus' (La Lumière, 11. Oktober 1856, S. 1.)

Im Jahr 1858 Lorent wurde Mitglied der Société française de Photographie. Ende des Jahres kehrte er nach Mannheim zurück. In den Jahren 1859–1860 reiste Lorent nach Ägypten, wo er Bilder schuf, die er als seine größte Leistung betrachtete, und reiste nach Griechenland ( 1860), Rom (1863), Jerusalem (1864) und Süditalien (1865) folgten.

Lorent stellte diese neuen Fotografien aus wie auch seine früheren Ansichten von Venedig und Norditalien aus den frühen 1860er Jahren, sie haben viele Preise gewonnen.

In Mannheim veröffentlichte er 1861, 1862 und 1865 eine Auswahl von Bildern aus Ägypten, Griechenland und Jerusalem, die die Berichte über die drei Reisen begleiteten.

Im Jahr 1865 startete Lorent ein neues Projekt, das die nächsten sechs Jahre in Anspruch nahm: die Dokumentation der süddeutschen mittelalterlichen Architektur unter Verwendung von Nasskollodiumnegativen und Albuminabzügen.

Dreihundertfünfzehn dieser Bilder wurden zwischen 1865 und 1870 in vier Bänden veröffentlicht. 1870 verliehen ihm drei deutsche Fürsten den Ehrentitel „von“ in Anerkennung seiner fotografischen Leistung. 1873 zog er nach Meran an den südlichsten Rand der Alpen, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1884 weiter fotografierte und über Fotografie schrieb (Referenz: Franz Waller, ‚Jakob August Lorent‘)“ [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Jakob A. Lorent: Egypten Alhambra Tlemsen Algier: Reisebilder aus den Anfängen der Photographie", Mainz 1984, Philipp von Zabern

An den süßen Ufern Asiens. Ägypten, Palästina, Osmanisches Reich. Reiseziele des 19. Jahrhunderts in frühen Photographien. 7. Oktober bis 4. Dezember 1988, Agfa Foto Historama, Ausstellung im Römisch-Germanischen Museum, Köln.

Franz Waller (Hrsg.): "Bilder aus Athen. Photographien 1860-1862", Mannheim 1994, Vits & Kehrer

Silber und Salz – Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum 1839–1860, Katalogbuch zur Jubiläumsausstellung 150 Jahre Photographie, herausgegeben von Bodo von Dewitz und Reinhard Matz, Edition Braus, Köln und Heidelberg 1989, ISBN 3-925835-65-2

John Hannavy: "Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography", New York 2008, Routledge (2 Bände), ISBN 978-0-415-97235-2

Ulrich Pohlmann, Dietmar Siegert (Hg.), Ausst.-Kat. Zwischen Biedermeier und Gründerzeit - Deutschland in frühen Photographien 1840-1890 aus der Sammlung Siegert, Verlag Schirmer/Mosel, München 2012, ISBN 978-3-8296-0626-4

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Photography and Architecture, 1839-1939, Canadian Centre for Architecture, Verlag: Canadian Centre for Architecture, 1982, ISBN 10: 0935112073ISBN 13: 9780935112078