Joseph Dekais

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Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

unbekannt; arbeitete ab etwa 1930 in Brüssel

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Joseph Dekais, meist als Joe angesprochen, erhielt eine künstlerische Ausbildung und wurde von Beruf Zeichenlehrer.

Er hinterließ ein malerisches Oeuvre, bestehend aus Ölgemälden und Aquarellen, hauptsächlich Landschaften und Marinegemälden. Ein Teil dieses Oeuvres entstand an der Costa Brava, wo der Künstler eine Villa mit einer Terrasse mit Blick auf die Küste besaß. Während des Zweiten Weltkriegs war Joë Dekais Mitglied der Nationalen Royalistische Bewegung und aktiv am Widerstand beteiligt.

In den 1930er Jahren war Dekais auch als Amateurfotograf tätig.

Um 1935 trat er der Brüsseler Zweigstelle der Association Belge de Photographie bei. Vielleicht gehörte er zuvor einem anderen Kreis an und war zu diesem Zeitpunkt bereits ein versierter Fotograf. Jedenfalls veröffentlichte er umgehend in der Zeitschrift Photo, dem Hausorgan der Association Belge de Photographie, die Artikelserie „Cuisine photographique“, die vor allem praktische Tipps enthielt.

Wichtiger ist der Artikel „Faisons le point“, der 1938 erschien. Darin verteidigte er, soweit noch notwendig, den künstlerischen Anspruch einer Neuen Fotografie: ‚Depuis peu de temps se dessine parmi les jeunes photographes une tendance nouvelle, apportée peut-être par l'influence du cinéma et du reportage (In jüngster Zeit zeichnet sich unter jungen Fotografen ein neuer Trend ab, der möglicherweise auf den Einfluss von Kino und Berichterstattung zurückzuführen ist). Beim Verlassen genügt es, die „Vérité“ zu ändern. Es liegt auf der Hand, dass ich noch mehr Eindrücke von Ihnen bekomme. Fordern Sie jetzt ein Foto von der Qualität Ihres Kunstwerks an.’

Mit solchen Ansichten schien Dekais den Ansichten nahe zu kommen, die auch Herman Burton geäußert hatte, der allgegenwärtige Vorsitzende der Brüsseler Sektion der Association Belge de Photographie und zugleich Chefredakteur der Zeitschrift Photo. In der Ausführung ist die Arbeit beider jedoch recht unterschiedlich. Dekais‘ Bilder sind generell abenteuerlicher und weichen stärker von traditionellen Schemata ab. Sie haben oft einen kinematografischen Charakter, als wären sie Standbilder aus einer Filmaufnahme. Seine Stillleben zeichnen sich durch einen rätselhaften Charakter aus. Es kommt uns oft so vor, als wären wir Zeugen der Folgen eines unbestimmten Ereignisses oder Eingriffs, der eine bestimmte Form von Ordnung und Frieden gestört hat.“ [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen, Antwerpen 2005 (PA), ISBN 90-5544-556-8