Ria Claasen

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Fotografin

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

( Köln 21.02.1902 - 1995 Brühl/Rhld. )

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

geb. Dietz

Tochter des Varieté-Direktors Wilhelm Dietz und seiner Ehefrau Margareta in Köln.

Nach Abschluss der Mittleren Mädchenschule von 1920 bis 1923 Lehre bei der Kölner Fotografin Elisabeth Wilbrand am Wallrafplatz in unmittelbarer Nähe des Kölner Doms. Anschließend weitere zehn Jahre Assistenz dort.

Elisabeth Wilbrand gibt 1933 ihr Atelier am Wallrafplatz auf. Ria Dietz macht sich 1934 gemeinsam mit ihrer Kollegin Hildegard Dickerhoff in der Breite Straße Köln als Portraitfotografin selbständig. Hilfreich ist ihr dabei die Überlassung des fotografischen Inventars mitsamt Negtivarchiv durch ihre frühere Lehrmeisterin.

1936 trennt sich Ria Dietz von Hildegard Dickerhoff und bezieht ein neues eigenes Atelier in Köln in der Wolfstraße 44. Während der Vorbereitung auf die Meisterprüfung lernt sie in einem Kurs für Farbfotografie den Kölner Fotografe Hermann Claasen kennen. 1938 legt Ria Claasen in Köln die Meisterprüfung ab.

Nach seiner Ausbombung 1942 nutzt Hermann Claasen Ria Dietz´ Atelier in der Wolfstraße zeitweise mit, bis 1944 auch dieses gemeinsame Atelier den Bomben zum Opfer fällt. Sämtliche Negative gehen dabei verloren.

Ria Dietz und Hermann Claasen, der inzwischen seine Ehefrau verlassen hat, ziehen zusammen in ein ihnen von ihrer früheren Lehrmeisterin Wilbrand und deren Ehemann Landrat Dr. Nückels vorübergehend zur Verfügung gestelltes Gartenhaus in Heidgen nahe Overath im Bergischen Land ziehen, wo sie 1944 heiraten.

Nach dem Kriege beziehen Ria und Hermann Claasen eine neue gemeinsame Wohnung in Köln, Deutscher Ring 14 (später: Theodor-Heuss-Ring). Diese Wohnung dient zugleich als gemeinsames Atelier. Hier werden alle anfallenden Auftragsarbeiten erledigt, vor allem Portraitarbeiten (Kardinal Frings, Konrad Adnauer, L. Fritz Gruber und viele weitere Persönlichkeiten aus dem Kölner Kultur- und Politikbereich), darüber hinaus jedoch auch Industrie- und Werbefotografie. 1946 gründen Hermann und Ria Claasen zusammen mit dem Werbegrafiker Werner Labbé die Arbeitagemeinchaft ´Das Kleeblatt´, die später in die Vorbereitungen für die ´photo-kino-Ausstellung 1950´ eingebunden ist.

Das Atelier floriert, beide arbeiten eng zusammen, ab 1953 ausschließliche Firmierung unter dem Namen Hermann Claasen. Wegen zunehmender Erblingung Hermann Caasens erfolgt 1978 die Aufgabe des Ateliers am Theodor-Heuss-Ring und der Umzug in ein neues Wohnhaus am Hansaring in Köln. Dort wird zwar wiederum eine Atelier-Einrichtung geschaffen und im Keller ein Labor aufgebaut, doch zwingt die nachlassende Auftragslage und Hermann Claasens schlechter Gesundheitszustand zu steter Reduzierung der Arbeit.

Nach dem Tode Hermann Claasens im Dezember 1987 verbleibt Ria Claasen nur noch wenige Jahre in Köln, dann zieht sie in die Nachbarstadt Brühl, wo sie dreiundneunzigjährig im Jahre 1995 verstirbt.

Archiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das fotografische Werk Ria Claasens lässt sich nicht vom Werk ihres Mannes trennen, da sämtliche Aufträge des Ateliers Claasen unter seinem Namen firmierten. Beider Nachkriegsarbeit - das Ergebnis ihres Schaffens in der Kriegs- und Vorkriegszeit ging durch mehrere Bombenangriffe vollständig verloren - befindet sich als ´Sammlung Hermann Claasen´ im Rheinischen Landesmuseum Bonn.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werkverzeichnis Hermann Claasen, Band I Portraits, Rheinland-Verlag, Köln 1993, S. 138/139

Magisterarbeit Karina Przybilla, Universität Bonn 1990