Julius Schlegel: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Reichenberger_Zeitung_1861_-_Artikel_Julius_Schlegel.jpg|x460px|thumb|right|Besuch des Fotoateliers Schlegel, Reichenberger Zeitung 1861]]
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'''Carl Julius Schlegel''' (* 1818 in Münsterberg, Schlesien; † vor 1882 in Reichenberg, Nordböhmen?), Fotograf in [[w:Liberec|Reichenberg]] (1858–vor 1882) mit Filialen.
'''Carl Julius Schlegel''' (* 1818 in Münsterberg, Schlesien; † vor 1882 in Reichenberg, Nordböhmen?), Fotograf in [[w:Liberec|Reichenberg]] (1858–vor 1882) mit Filialen.


===Familie===
===Familie===
Julius Schlegel heiratete am 23. Juli 1850 in Wandsbeck (Hamburg) die Fotografin [[Jenny Bossard-Biow]]<ref>http://www.ahnenforschung-in-stormarn.de/geneal/gesamt/FrauBi.htm</ref>, „Witwe“ von Heinrich Bossard (1816–1871).<ref>Die Heiratsurkunde nennt sie Witwe, vermutlich aber hatten sich Jenny und Heinrich Bossard getrennt, denn er lebte noch bis 1871. Dieckmann (s. Literatur) erwähnt  „''eine Biographie von Heinrich Bossard, der sich später Psychologe nannte, im ganzen Land Vorträge hielt und auch eine Reihe Bücher verfasste''“.</ref> Dadurch wurde Schlegel zum Stiefvater des Fotografen in Elberfeld [[Raphael Schlegel|Raphael Bossard]] (1839–1907), der später „offiziell“ Bossard-Schlegel hieß und sich selbst Schlegel nannte.
Julius Schlegel heiratete am 23. Juli 1850 in Wandsbeck (Hamburg) die Fotografin [[Jenny Bossard-Biow]] (* 30. April 1813 in Breslau)<ref>http://www.ahnenforschung-in-stormarn.de/geneal/gesamt/FrauBi.htm</ref>, „Witwe“ von Heinrich Bossard (1816–1871).<ref>Die Heiratsurkunde nennt sie Witwe, vermutlich aber hatten sich Jenny und Heinrich Bossard getrennt, denn er lebte noch bis 1871. Dieckmann (s. Literatur) erwähnt  „''eine Biographie von Heinrich Bossard, der sich später Psychologe nannte, im ganzen Land Vorträge hielt und auch eine Reihe Bücher verfasste''“.</ref> Dadurch wurde Schlegel zum Stiefvater des Fotografen in Elberfeld [[Raphael Schlegel|Raphael Bossard]] (1839–1907), der später „offiziell“ Bossard-Schlegel hieß und sich selbst Schlegel nannte.


===Werdegang===
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* Nach seiner Heirat übernahm Julius Schlegel das Fotoatelier seiner Frau und ihres ersten Mannes in Hamburg nicht, vermutlich weil es nicht mehr existierte. Er zog 1850 nach Mannheim. Ende 1851 soll er als Wanderfotograf in Holland tätig gewesen sein <sup>Weblink 1</sup>. Ab 1851 ist ein „''Carl Julius Schlegel, Commis''“ in den Hamburger Adressbüchern zu finden, von (1855–1857) als Waaren-Makler für Coffee etc. <sup>Weblink 2</sup>.
* Nach seiner Heirat übernahm Julius Schlegel das Fotoatelier seiner Frau und ihres ersten Mannes in Hamburg nicht, vermutlich weil es nicht mehr existierte. Er zog 1850 nach Mannheim. Ende 1851 soll er als Wanderfotograf in Holland tätig gewesen sein <sup>Weblink 1</sup>. Ab 1851 ist ein „''Carl Julius Schlegel, Commis''“ in den Hamburger Adressbüchern zu finden, von (1855–1857) als Waaren-Makler für Coffee etc. <sup>Weblink 2</sup>.
* Am 24. Oktober 1857 nimmt Julius Schlegel, Fotograf, mit seinem Sohn aus Königsberg kommend Quartier im Gasthof "Zur Eiche" in Reichenberg.<ref>Reichenberger Wochenblatt, Band 10 (1857), S. 778 = Nr. 43 (24. Oktober 1857)</ref>. 1858 eröffnete er dort sein erstes Fotoatelier. Dem folgen in den nächsten Jahren Filialgeschäfte in mehreren nordböhmischen Städten und in Zittau.
* Am 24. Oktober 1857 nimmt Julius Schlegel, Fotograf, mit seinem Sohn aus Königsberg kommend Quartier im Gasthof "Zur Eiche" in Reichenberg.<ref>Reichenberger Wochenblatt, Band 10 (1857), S. 778 = Nr. 43 (24. Oktober 1857)</ref>. 1858 eröffnete er dort sein erstes Fotoatelier. Dem folgten in den nächsten Jahren Filialgeschäfte, zuerst in Zittau und dann  in mehreren nordböhmischen Städten.
* Am 25. März 1870 wurde „''Julius Schlegel, Hofphotograph in Zittau''“ Mitglied der Photographischen Gesellschaft Dresden.<ref name="helios">Helios. Organ der Photographischen Gesellschaft zu Dresden, Band 1 (1870), [https://books.google.de/books?id=Qosgfipe-LcC&pg=PA80&dq=zittau+schlegel+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjNu5a5vb_jAhWI_CoKHW-6De4Q6AEIUTAI#v=onepage&q=zittau%20schlegel%20photograph&f=false S. 80.]</ref>  
* Am 25. März 1870 wurde „''Julius Schlegel, Hofphotograph in Zittau''“ Mitglied der Photographischen Gesellschaft Dresden.<ref name="helios">Helios. Organ der Photographischen Gesellschaft zu Dresden, Band 1 (1870), [https://books.google.de/books?id=Qosgfipe-LcC&pg=PA80&dq=zittau+schlegel+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjNu5a5vb_jAhWI_CoKHW-6De4Q6AEIUTAI#v=onepage&q=zittau%20schlegel%20photograph&f=false S. 80.]</ref>  
* Vor 1882 übernahm der gleichaltrige und in Reichenberg geborene [[Wenzel Ferdinand Jantsch]] das Fotoatelier Schlegel in Reichenberg.<ref>
* Vor 1882 übernahm der gleichaltrige und in Reichenberg geborene [[Wenzel Ferdinand Jantsch]] das Fotoatelier Schlegel in Reichenberg.<ref>
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* Als Schlegels Wohnort wird in den fotografischen Fachzeitschriften mal Reichenberg, mal Zittau angegeben. Ich denke, der Grund liegt darin, dass Reichenberg zur k.k. Monarchie gehörte, während Zittau zu Sachsen bzw. später dem Deutschen Reich.


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===Ateliers===
===Ateliers===
* Reichenberg, Christianstadt, Karlsgasse 34 (1858–vor 1883)
* Reichenberg, Christianstadt, Karlsgasse 34 (1858–vor 1883)

Aktuelle Version vom 8. November 2019, 22:16 Uhr

Besuch des Fotoateliers Schlegel, Reichenberger Zeitung 1861

Carl Julius Schlegel (* 1818 in Münsterberg, Schlesien; † vor 1882 in Reichenberg, Nordböhmen?), Fotograf in Reichenberg (1858–vor 1882) mit Filialen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julius Schlegel heiratete am 23. Juli 1850 in Wandsbeck (Hamburg) die Fotografin Jenny Bossard-Biow (* 30. April 1813 in Breslau)[1], „Witwe“ von Heinrich Bossard (1816–1871).[2] Dadurch wurde Schlegel zum Stiefvater des Fotografen in Elberfeld Raphael Bossard (1839–1907), der später „offiziell“ Bossard-Schlegel hieß und sich selbst Schlegel nannte.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nach seiner Heirat übernahm Julius Schlegel das Fotoatelier seiner Frau und ihres ersten Mannes in Hamburg nicht, vermutlich weil es nicht mehr existierte. Er zog 1850 nach Mannheim. Ende 1851 soll er als Wanderfotograf in Holland tätig gewesen sein Weblink 1. Ab 1851 ist ein „Carl Julius Schlegel, Commis“ in den Hamburger Adressbüchern zu finden, von (1855–1857) als Waaren-Makler für Coffee etc. Weblink 2.
  • Am 24. Oktober 1857 nimmt Julius Schlegel, Fotograf, mit seinem Sohn aus Königsberg kommend Quartier im Gasthof "Zur Eiche" in Reichenberg.[3]. 1858 eröffnete er dort sein erstes Fotoatelier. Dem folgten in den nächsten Jahren Filialgeschäfte, zuerst in Zittau und dann in mehreren nordböhmischen Städten.
  • Am 25. März 1870 wurde „Julius Schlegel, Hofphotograph in Zittau“ Mitglied der Photographischen Gesellschaft Dresden.[4]
  • Vor 1882 übernahm der gleichaltrige und in Reichenberg geborene Wenzel Ferdinand Jantsch das Fotoatelier Schlegel in Reichenberg.[5]
  • Als Schlegels Wohnort wird in den fotografischen Fachzeitschriften mal Reichenberg, mal Zittau angegeben. Ich denke, der Grund liegt darin, dass Reichenberg zur k.k. Monarchie gehörte, während Zittau zu Sachsen bzw. später dem Deutschen Reich.
Reichenberger Wochenblatt 1859

Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reichenberg, Christianstadt, Karlsgasse 34 (1858–vor 1883)
  • Zittau, Ludwigstrasse 507, Ecke der Promenade (Filiale, 1866)[6]
  • Böhmisch Leipa, Ferdinandstraße 7 (1863)[7], Klostergaben 282 (1877)[8], später Klostergasse 24 (Filiale)
  • Heida (Böhmen) (Filiale)
  • Zwickau (Böhmen) (Filiale)
  • Gotha, Auguststraße 3 (Filiale)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hofphotograph Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen von Sachsen (um 1867)[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Guido Dieckmann, Herrin über Licht und Schatten. Hamburg: Rowohlt 2011. Dieckmann hat einen historischen Roman über die Familiengeschichte Bossard-Biow-Schlegel geschrieben. Die Angaben zu seinen Recherchen zum Buch finden sich hier.

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Künstler-Datensatz Deutsche Fotothek
  2. Jenny Bossard-Biow, Schlegels Ehefrau auf Wikipedia

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.ahnenforschung-in-stormarn.de/geneal/gesamt/FrauBi.htm
  2. Die Heiratsurkunde nennt sie Witwe, vermutlich aber hatten sich Jenny und Heinrich Bossard getrennt, denn er lebte noch bis 1871. Dieckmann (s. Literatur) erwähnt „eine Biographie von Heinrich Bossard, der sich später Psychologe nannte, im ganzen Land Vorträge hielt und auch eine Reihe Bücher verfasste“.
  3. Reichenberger Wochenblatt, Band 10 (1857), S. 778 = Nr. 43 (24. Oktober 1857)
  4. Helios. Organ der Photographischen Gesellschaft zu Dresden, Band 1 (1870), S. 80.
  5. Adressbuch und Wohnungs- Anzeiger der Stadt Reichenberg 1883, S. 103.
  6. Carl Anton Tobias, Geschichte der preußischen Invasion in Zittau un der südlichen Oberlausitz im Jahr 1866. Zittau, S. 268: Schlegel übergab ein Gruppenfoto der 1866 in Zittau einquartierten preußischen Offiziere an die Stadtbibliothek.
  7. Leipaer Anzeiger Nr. 16 (16. April 1863), S. 3 und 1875 sucht er einen "Lehrknaben" für sein Geschäft (Leipaer Zeitung, Nr. 10: 4. Febr. 1875, S. 4.)
  8. Leipaer Adreßbuch 1877,S. 31.
  9. Landesarchiv Sachsen: Ministerium des Königlichen Hauses, Verleihung von Hofprädikaten Akte.

Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Karl Reiff von Julius Schlegel verso.jpg
JUlius Schlegel, Kabinettkarte (verso), um 1888
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